„Arisierung“ einer Lederfabrik

TRIER. „Staatlich legitimierter Raub – die ‚Arisierung‘ der Lederfabrik Ernst Schneider in der Karthäuserstraße in Trier“ lautet das Thema eines Vortrags an diesem Mittwoch im Museum am Dom. Referentin ist Jutta Albrecht.

1882 eröffnete Simon Schneider in der Gerberstraße seine erste Gerberei. Die Firma expandierte und er errichtete um die Jahrhundertwende in der Karthäuserstraße seine erste Lederfabrik. Ganz in der Nähe, in der Eberhardstraße 1, bezog er sein neues Wohnhaus. Die gute Auftragslage führte dazu, dass er seine Firma erneut vergrößern musste und auf das Gelände der Karthäuserstraße 18-20 umzog. Er wurde direkter Nachbar der bereits seit 1871 ansässigen Lederfabrik Rendenbach – die sich heute noch an diesem Standort befindet.

Nach dem Machantritt der Nationalsozialisten 1933 wurden die Juden immer stärkeren Sanktionen unterworfen, insbesondere die gewerbliche Tätigkeit von Juden durch unzählige Verordnungen und Erlasse untersagt. Die Lederfabrik Schneider wurde, wie viele andere jüdische Gewerbebetriebe, nicht vollständig liquidiert, sondern in sogenannte „deutsche Hände überführt“, sie wurde „arisiert“.

Jutta Albrecht hat Geschichte, Romanistik, Sozialkunde und Rechtswissenschaften studiert und arbeitet z. Z. am Bischöflichen Willi-Graf-Gymnasium in Saarbrücken.  Die Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit dem Verein Trierisch e. V. ausgerichtet und beginnt um 19.30 im Museum am Dom. Der Eintritt kostet 2 Euro.

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