Deutscher Antiziganismus
TRIER. Das Multikulturelle Zentrum startet eine Veranstaltungsreihe zum Thema „Diskriminierung von Sinti und Roma in Europa“. Zum Auftakt steht am 28. Februar um 18 Uhr der Vortrag „Deutscher Antiziganismus: Konstruktion & Kontinuität“ auf dem Programm.
Dieser findet im Konferenzraum des Mehrgenerationenhauses in der Balduinstraße 6 statt. Mit dem Vortrag wollen die Referenten Valentin Kaiser und Leila Seidel einen historischen Überblick über Entstehung, Wandlung und Aktualität von Antiziganismus bieten. Schon die ersten Aufzeichnungen über Sinti im deutschsprachigen Raum zeigten, wie die Mehrheitsgesellschaft und ihre gesetzgebenden Institutionen unter der Bezeichnung „Zigeuner“ eine Gruppe konstruiert hätten, „die als Negativ der eigenen Moral dient“, heißt es in einer Mitteilung der Veranstalter. Ein kritischer Blick auf jene Quellen solle zeigen, wie Gesetzgebung und Wissenschaft immer wieder im Sinne des jeweiligen Zeitgeistes die Legitimation und Tradierung antiziganistischer Zustände geleistet hätten.
Anhand des historischen Überblicks sollen die Kernelemente des (deutschen) Antiziganismus herausgearbeitet werden, „die bis heute in der Mehrheitsgesellschaft weit verbreitet, akzeptiert und – auf zum Teil lebensbedrohliche Weise – wirkmächtig bleiben“. Nach dem Vortrag stehen die Referenten für weiterführende Diskussionen zur Verfügung.
von 16vor
