Von 9 bis 19 Uhr kein Alkohol
TRIER. Mit einem befristeten Alkoholverbot in weiten Teilen der Innenstadt und alternativen Feierangeboten in zwei Jugendclubs soll verhindert werden, dass es auch in diesem Jahr an Weiberfastnacht zu desaströsen Verhältnissen kommt.
Die Polizei, das städtische Ordnungsamt, die Jugendpflege der Stadt und des Landkreises, die Rettungsdienste, die Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval und weitere Partner habe in enger Abstimmung ein neuartiges Konzept entwickelt, das vergleichbare Auswüchse von vornherein verhindern soll. Zwischen 9 und 19 Uhr darf am Fetten Donnerstag (7. Februar) auf Straßen und Plätzen der Altstadt kein Alkohol konsumiert oder mitgebracht werden. Verstöße können mit einer Geldbuße bis 5.000 Euro geahndet, aber auch die Getränke beschlagnahmt oder vernichtet werden. Aus Sicherheitsgründen gilt ergänzend für den Hauptmarkt ein Glasverbot. Um die Einhaltung dieser Auflagen zu gewährleisten, sind zahlreiche Einsatzkräfte von Polizei und Kommunalem Vollzugsdienst sowie Mitarbeiter des Jugendamts im Einsatz.
Ordnungsdezernent Thomas Egger lobte bei der Vorstellung des Konzepts die Kompromissbereitschaft aller Beteiligten, darunter der Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval, die das Programm der traditionellen Prinzenproklamation ab 11.11 Uhr auf dem Hauptmarkt schon zwischen 12 und 12.30 Uhr beenden will. Polizei und Kommunaler Vollzugsdienst wollen nicht nur an den Kontrollpunkten Präsenz zeigen, sondern auch mit mobilen Streifen in der gesamten Innenstadt.
Feten im Mergener Hof und Exhaus
Das umfassende Konzept, das der sofort nach den Vorfällen von 2012 entstandene Runde Tisch entwickelt hat, setzt aber nicht nur auf Restriktionen und Jugendschutzkontrollen, sondern auch auf attraktive Angebote für ein fröhliches, unbeschwertes und sicheres Fest. Jugendliche unter 16 Jahre sind ab 13.11 Uhr in den innenstadtnahen Mergener Hof eingeladen. Die Älteren können sich schon ab 11 Uhr im Exhaus treffen, das dank einer zusätzlichen Bushaltestelle vorm Eingang besonders gut erreichbar ist. Die Rückfahrt in die Innenstadt ist bis 0.54 Uhr möglich.
Weil die Rettungsdienste an Weiberfastnacht 2012 an ihre Kapazitätsgrenzen stießen und die Notfallversorgung anderer Patíenten in den Kliniken teilweise zurückgestellt werden musste, entstand auch hier ein neues und besonders flexibles Konzept. In der innerstädtischen Toni-Chorus-Sporthalle gibt es neben einem Lagezentrum einen Behandlungsplatz zur Versorgung alkoholisierter Jugendlicher mit Ärzten und Pflegern von Brüderkrankenhaus und dem Mutterhaus. So ist nach Einschätzung des Rettungsdienstes der Berufsfeuerwehr sichergestellt, dass sich auch bei vielen Einsätzen die Versorgung anderer Notfälle in den großen Kliniken nicht verzögert. Ein Großrettungswagen, der 2012 auf dem Domfreihof stand, kann im Bedarfsfall an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet flexibel eingesetzt werden. Insgesamt sind in diesem Bereich rund 70 Personen im Dienst.
Obwohl der Einsatz am Fetten Donnerstag für alle Beteiligten nicht einfach werde und nur bedingt planbar sei, äußerte Egger die Hoffnung, dass alles in friedlichen Bahnen abläuft. Nach Weiberfastnacht soll Bilanz gezogen und über die zukünftige Sicherheitsstrategie beraten werden.
von 16vor
