„Niedriger Klebeeffekt“
TRIER. Unter dem Titel „Generation Praktikum“ hat der Deutsche Gewerkschaftsbund einen Plakatwettbewerb an der Fachhochschule Mainz, Fachbereich Gestaltung, ausgeschrieben. Nun macht die Ausstellung Station an der Universität Trier.
31 Plakate wurden von Studierenden eingereicht. Die Ausstellung war bislang in Mainz, Erfurt und Wien zu sehen, bis zum 25. Januar wird sie auf dem Tarforster Campus gezeigt.
Der DGB möchte mit dieser Ausstellung auf verschiedene prekäre Beschäftigungsformen hinweisen. Auch Hochqualifizierte blieben von diesen nicht verschont. „Über ein Drittel der unter-35-Jährigen in unserer Region sind atypisch oder prekär beschäftigt. Praktika, aber auch befristete Verträge, Honorarjobs wie Werkverträge und ungewollte Teilzeit gehören zum Arbeitsalltag der jungen Generation“, so Christian Schmitz, Geschäftsführer des DGB in der Region Trier.
Die schwierige Situation auf dem Arbeitsmarkt verleite immer mehr Absolventen zu freiwilligen, oft auch unbezahlten Praktika in der Hoffnung, dadurch möglicherweise den Berufseinstieg zu schaffen. Nach Angaben des DGB ist der „Klebeeffekt“ jedoch niedriger als von den Praktikanten erhofft. Das zeige eine Befragung der DGB-Jugend und der Hans-Böckler-Stiftung unter Studierenden: Nur jeder fünfte Befragte erhielt am Ende des Praktikums ein Angebot für eine reguläre Anstellung. Aber nicht nur bei den Praktika nach dem Studium gebe es Handlungsbedarf, gibt die Gewerkschaft zu bedenken. Auch die Qualität von Praktika müsse verbessert werden, vor und während der Ausbildungs- oder Studienphase. „Dazu gehört Praktika als das zu begreifen, was sie sind, nämlich ein Lern- und kein Beschäftigungsverhältnis“, appelliert der DGB.
Die Ausstellung ist zu den normalen Öffnungszeiten der Universität im A/B-Foyer des Campus I zu sehen. Die Eröffnung findet am Mittwoch, 9. Januar um 17.30 Uhr im Hörsaal 3 statt. Die Präsidentin der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion und Vorsitzende des Kuratoriums der Universität, Dagmar Barzen, wird die Hauptrede halten. Alle Interessierte sind herzlich eingeladen.
von 16vor
