„Das ist Fussball“

TRIER. Flotter Otto statt flotter Beine: Ohne Kulabas, Pagenburg und Pintol muss Eintracht Trier am Freitag gegen die TuS Koblenz antreten. Erste Diagnose in allen drei Fällen: Salmonellenvergiftung.

Manche Wahrheiten sind deswegen so einleuchtend, weil sie einfach sind. „Das ist Fußball“, sagte Roland Seitz am Donnerstag. Als Erklärung für die Leistungsschwankungen seiner Spieler reicht das dem Trierer Trainer natürlich nicht aus. Aber angenähert hat er sich dem Phänomen in den vergangenen Monaten schon. „Manchmal gibt es eben keine Erklärung, die auf der Hand liegt“, sagte er weiter. „Selbst dann nicht, wenn man sich noch so viele Gedanken macht.“ Von einer gewissen Selbstüberschätzung in den Köpfen seiner Spieler will er allerdings nicht sprechen. „Und wenn ich doch den Eindruck hätte, würde ich das mit ihnen intern besprechen“, betonte Seitz.

Paradox an der aktuellen Situation ist sicherlich, dass die Eintracht trotz der mageren Punkteausbeute in der Rückrunde – nur sechs von möglichen 18 Zählern – nach wie vor darauf hoffen kann, am Saisonende doch noch das selbst gesteckte Ziel mit Meisterschaft und Aufstieg zu erreichen. Das allerdings liegt weniger an der eigenen Stärke als vielmehr an der Schwäche der Konkurrenz, weil dort die Steilvorlagen aus Trier nicht genutzt werden. So ließ der Tabellenführer aus Lotte unter der Woche bei der 1:2-Niederlage gegen Fortuna Köln erneut Federn.

Illusionen aber sind nicht die Welt des Trierer Trainers. „Mönchengladbach und Dortmund sind sehr stark im Moment. Somit müssten schon drei Mannschaften einbrechen, damit wir noch eine Chance haben.“ Ein wenig Hoffnung schwingt dann aber doch mit, wenn er weiter sagt: „Sicher, gerade bei den U-Mannschaften weiß man nie, was passiert.“ Und Lotte signalisiert aktuell nicht die Stärke der Vorrunde. „Das ist wohl so, warum auch immer“, so Seitz.

Vor weiteren Gedankenspielen will er jedoch zunächst einmal mit seiner Mannschaft die vorrangigen Hausaufgaben erledigen. „Und das heißt für uns nach zwei Heimniederlagen in Folge, dass wir am Freitag gegen Koblenz gewinnen müssen“, forderte Seitz. Das sei man den Fans und auch den Sponsoren schuldig. „Schwer genug wird das allemal, weil die TuS sich von Monat zu Monat stabilisiert hat und trotz des Tabellenplatzes keineswegs zu unterschätzen ist.“

Für Triers Trainer kommt bei der Aufgabe noch erschwerend hinzu, dass er nicht nur auf den gesperrten Denny Herzig, sondern auch auf Ahmet Kulabas, Chhunly Pagenburg und Benjamin Pintol verzichten muss, die gemeinsam in Schweich in der Wohngemeinschaft leben. Sie haben sich vermutlich an einem verdorbenen Essen eine Salmonellenvergiftung eingefangen. „Wir müssen jetzt noch die weiteren Untersuchungen abwarten“, so Seitz, „ob es eben wirklich eine klassische und damit schwere Vergiftung ist.“ Der langzeitverletzte Alon Abelski fehlt ohnehin. Neu im Lazarett der Eintracht ist Tolgay Asma, der sich einen Bruch des vierten Mittelfußknochens zugezogen hat.

Fahrudin Kuduzovic wird demnach „nach seiner Denkpause“ (Seitz) in die Startelf zurückkehren. Der gebürtige Bosnier darf auf seiner Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld schalten. Daniel Bauer, der am Freitagabend auf seinen Bruder Tobias trifft, weicht auf die rechte Seite aus. Im Angriff wird Wojciech Pollok den erkrankten Kulabas ersetzen. Kapitän Torge Hollmann übernimmt die Position von Herzig in der Innenverteidigung.

Voraussichtliche Aufstellung:

Poggenborg – Cozza, Stang, Hollmann, Drescher – Karikari – Bauer, Kuduzovic, Zittlau – Kraus, Pollok.

Eintracht Trier – TuS Koblenz, Freitag, 23. März, 19 Uhr, Moselstadion.

Bitburger Rheinlandpokal

Mit der TuS Koblenz tritt am 25. April (19 Uhr) derselbe Gegner wie am Freitagabend im Moselstadion an. Dann allerdings im Viertelfinale des Bitburger Rheinlandpokal. Es ist die Neuauflage des Endspiels aus der vergangenen Saison. Sollte die Eintracht ins Halbfinale einziehen, wartet dort der Rheinlandligist TuS Mayen, der sich am letzten Dienstag mit 8:3 Toren gegen den FSV Tarforst durchsetzen konnte.

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