„Ich erwarte vollen Einsatz“
TRIER. Mit einem Sieg am Samstag bei der U23 des 1. FC Köln will Fußball-Regionalligist Eintracht Trier die bisher makellose Auswärtsbilanz beibehalten.
Sorgen hat er reichlich, Triers Trainer Roland Seitz. Das jedoch hält ihn nicht davon ab, von seiner Mannschaft den vierten Auswärtssieg in Folge zu fordern. Nach der Heimniederlage gegen Mainz 05 ließ Seitz seine Spieler am nächsten Tag auf roter Asche schwitzen. Das obligatorische Auslaufen am Tag nach dem Spiel geriet zum Straftraining. Wo bei Heimspielen des SVE gewöhnlich die Autos parken, zogen am vergangenen Samstag die Profis Furchen in den Hartplatz. „Alle haben es überlebt“, schmunzelte Seitz am Freitag. „Sicher war das ungewöhnlich, aber ich würde es wieder so machen, wenn es nötig ist“, kündigte er vorsorglich schon einmal an.
Für Triers Trainer bestimmt die Einstellung der Spieler sein Verhältnis zur Mannschaft. „Wir brauchen da überhaupt nicht um den heißen Brei herumzureden“, machte Seitz deutlich. „Gegen Mainz standen einige Spieler auf dem Platz, die eben nicht alles gegeben haben.“ Folglich ist der Oberpfälzer immer noch auf der Suche nach „den elf Mann, die von der ersten Minute an Gas geben“. Das müssen für ihn nicht unbedingt die besten Fußballer im Kader sein. „Wichtig ist vielmehr, dass die Grundeinstellung stimmt und die elf, die auf dem Platz stehen, auch zusammenpassen.“
Dass Seitz ausgerechnet zum jetzigen Zeitpunkt die personellen Alternativen ausgehen, ist für ihn „ärgerlich, aber nicht zu ändern“. Thomas Drescher, Olivier Mvondo und Jeremy Karikari sind weiter angeschlagen. Auch Ahmet Kulabas quält sich mit einer Muskelverhärtung herum. Tolgay Asma ist nach seiner Roten Karte aus dem Spiel der zweiten Mannschaft beim TuS Mechtersheim immer noch gesperrt. Cataldo Cozza schleppte sich mit schmerzstillenden Spritzen schon durch die beiden letzten Partien. Der Deutsch-Italiener lief trotz eines Bänderrisses im Sprunggelenk auf. Kapitän Torge Hollmann fällt nach seiner Knieverletzung voraussichtlich noch bis weit in den Oktober hinein aus.
„Möglich also“, so Triers Trainer, „dass in Köln Spieler auf dem Platz stehen werden, die unter normalen Umständen nicht gespielt hätten.“ Seitz hat nicht die Qual der Wahl; ihm bleibt kaum noch eine Wahl angesichts des kleinen Kaders. Das Experiment mit Denny Herzig als alleinigem „Sechser“ vor der Abwehr erklärte Seitz am Freitag allerdings definitiv für beendet. „Das funktioniert nicht“, sagte er ohne Umschweife. Herzig wird in Köln zurück in die Innenverteidigung rutschen. Das jedoch deutet darauf hin, dass Karikari trotz seines lädierten Knies gegen die Geißböcke die Zähne zusammenbeißen und spielen wird. Denn der Variante mit Thomas Drescher im defensiven Mittelfeld und Fabian Zittlau als linkem Verteidiger erteilte Seitz eine ebenso klare Absage: „Ich will die Viererkette nicht auseinander reißen“, betonte er.
Dafür wird Fahrudin Kuduzovic voraussichtlich wieder von Beginn an spielen, Alon Abelski auf der Bank Platz nehmen. Auch Chhunly Pagenburg steht vor seiner Rückkehr in die Startelf. „Aber egal, wer letztlich spielt, ich erwarte von jedem vollen Einsatz“, so Seitz, der zugleich sagt: „Natürlich bin ich momentan nicht wirklich zufrieden, aber noch ist tabellarisch nichts passiert. Wenn wir uns die gegen Mainz verlorenen Punkte in Köln zurückholen, sind wir weiter bei der Musik – das alleine zählt.“
Voraussichtliche Aufstellung:
Poggenborg – Cozza, Herzig, Stang, Drescher – Kraus, Karikari, Hauswald – Kuduzovic – Kulabas, Pagenburg.
1. FC Köln II – Eintracht Trier, Samstag, 17. September, 15 Uhr, Franz-Kremer-Stadion.
von Eric Thielen