„Das will ich nicht mehr sehen“
TRIER. Eine deutliche Reaktion erwartet Eintracht-Trainer Roland Seitz am Freitagabend von seiner Mannschaft. Dann gastiert der SVE in Dortmund bei der U23 der Borussia.
Selbst eine Woche nach der 1:2-Heimniederlage gegen Schalke 04 II wirkte Seitz immer noch angesäuert. Weniger die Niederlage an sich fuchst ihn, obwohl er ungern verliert. Vielmehr ist es der Umstand, dass seine Elf gegen die Knappen trotz seines eindringlichen Appells erneut eine indiskutable erste Halbzeit hingelegt hatte. „Ich habe meiner Mannschaft mitgeteilt, dass sie über 90 Minuten eine Leistung bringen muss, die unseren Ansprüchen genügt“, sagte Triers Trainer am Donnerstag. „Solche Halbzeiten wie gegen Wiedenbrück, Idar-Oberstein und Schalke – das will ich nicht mehr sehen.“ Für den Oberpfälzer ist klar, dass in Dortmund eine deutliche Reaktion kommen muss. „Das erwarte ich“, betont er.
Seitz lässt seine Männer auch personell spüren, wie unzufrieden er war. Chhunly Pagenburg wird als zweite Spitze neben Ahmet Kulabas im Sturm spielen. Jeremy Karikari wird voraussichtlich weichen müssen. Somit stellt Seitz gegen die Dortmunder auf das offensivere System mit zwei Stürmern um. Grund dafür ist auch, dass Fahrudin Kuduzovic als hängende Spitze in den drei bisherigen Saisonspielen nicht überzeugen konnte. Gegen Schalke durfte der gebürtige Bosnier nur durchspielen, weil Seitz die Alternativen fehlten. Die hat er jetzt – in Person des am Montag verpflichteten Alon Abelski. Triers Trainer erhöht somit den Druck auf Kuduzovic. „Ich werde mir jetzt ansehen, wie er sich präsentiert.“ In Dortmund wird Abelski zunächst einmal auf der Bank Platz nehmen.
Über Pagenburg sagt Seitz, dass er auf seinen Einsatz brenne. Er gibt dem gebürtigen Nürnberger, der immerhin schon Luft für 60 bis 70 Minuten habe, eine Chance von Beginn an. Gleichzeitig warnt Seitz die beiden Freunde Kulabas und Pagenburg vor. „Es ist schon auffällig, dass sie sehr gerne miteinander spielen.“ So geschehen gegen Schalke, als Pagenburg den besser postierten Thomas Kraus ignorierte, dafür auf seinen Freund Kulabas passte und so eine Erfolg versprechende Überzahlsituation fahrlässig verschenkte. Außerdem fordert Seitz von beiden eine gesunde Portion Eigensinn, die jeder gute Stürmer brauche. „Auch das werde ich mir jetzt genau ansehen“, betont er.
Über den Gegner will Triers Trainer nicht viele Worte machen. Klar, es werde ein schweres Spiel, sagt er. „Aber bei den zweiten Mannschaften weiß man ja nie, was einen wirklich erwartet.“ Spekulationen sind in seinen Augen müßig: „Wir fahren da hin, um zu gewinnen und die Niederlage gegen Schalke zu korrigieren. Wir wollen dieses Erfolgserlebnis.“
Der Eintracht-Tross hat sich bereits nach dem Training am Donnerstag auf den Weg in Richtung Dortmund gemacht. Übernachtet wird in einem Hotel in Castrop-Rauxel. Am Freitag steht noch ein leichtes Training auf dem Vorbereitungsplan.
Voraussichtliche Aufstellung:
Poggenborg – Cozza, Hollmann, Stang, Drescher – Kraus, Herzig, Hauswald, Kuduzovic – Kulabas, Pagenburg.
Borussia Dortmund II – Eintracht Trier, Freitag, 26. August, 19 Uhr, Stadion „Rote Erde“
von Eric Thielen