Zock-Wahl im Mittelpunkt

TRIER. Knapp neun Wochen nach seiner klaren Bestätigung als direkt gewählter Bundestagsabgeordneter kandidiert Bernhard Kaster an diesem Freitag erneut für den Vorsitz der Trierer CDU.

ZockJensen-AusschnittDie Christdemokraten treffen sich in der Europäischen Rechtsakademie zu einem regulären Kreisparteitag. Höhepunkt der Veranstaltung, die um 18.30 Uhr beginnt und öffentlich ist, soll die Wahl der parteilosen PR-Unternehmerin Hiltrud Zock zur OB-Kandidatin der CDU werden. Neben dem Amt des Vorsitzenden steht auch die Neuwahl des gesamten Kreisvorstands an.

Kaster löste im Frühjahr 2007 Ulrich Holkenbrink im Kreisvorsitz ab. Wenige Monate zuvor hatte der damalige Kulturdezernent die OB-Wahl verloren mit der Folge, dass erstmals seit Kriegsende ein Nicht-CDUler auf den Chefsessel im Trierer Rathaus gelangte. Kaster übernahm, beruhigte die Partei nach Innen und sorgte nach Außen für ein geschlossenes Auftreten. Doch bei der Kommunalwahl 2009 folgte der nächste Dämpfer: Die CDU verteidigte zwar ihre Position als stärkste Fraktion im Rat, verlor aber deutlich an Boden. Wenige Monate später verbündeten sich SPD, Grüne und Liberale zu einer „Ampel“ und sorgten gemeinsam dafür, dass der damalige Bürgermeister Georg Bernarding abgewählt und der CDU-Kandidat für das Amt des Wirtschafts- und Kulturdezernenten den Kürzeren zog. Die letzte Niederlage folgte im Frühjahr 2011 bei der Landtagswahl. Obwohl die Landes-CDU ordentlich zulegte, blieb der Trierer Abgeordnete und Fraktionschef im Rat, Berti Adams, auf der Strecke. Seither ist die Union der Moselstadt nicht mehr in Mainz vertreten.

Kaster reüssierte vor allem als Bundestagsabgeordneter, hier macht ihm innerhalb der Partei niemand seine Position streitig. OB wollte er nicht werden, hier setzen er und seine Partei nun auf Hiltrud Zock. Mit Kasters sehr wahrscheinlicher Wiederwahl und Zocks Kandidatur will die Partei auch erste Weichen für das Trierer Superwahljahr 2014 stellen. Zock, deren Wahl zur OB-Bewerberin in geheimer Abstimmung erfolgen soll, soll für die CDU das Rathaus zurückerobern. Der als Spitzenkandidat für die Stadtratswahl gehandelte Parteivize Udo Köhler und andere sollen dafür sorgen, dass die Christdemokraten wieder bestimmende Kraft am Augustinerhof werden.

In der Union sieht man sich nach dem guten Ergebnis Kasters bei der Bundestagswahl gestärkt, setzt aber auch auf die Schwäche des politischen Gegners. Dass die beiden Nachfolger der einstigen CDU-Dezernenten Bernarding und Holkenbrink – Angelika Birk (B90/Die Grünen) und Thomas Egger (parteilos) – bislang auch viele derjenigen nicht überzeugten, die sie im Herbst 2009 in ihre Ämter wählten, kommt der Union zupass. Was der Verzicht Klaus Jensens auf eine erneute OB-Kandidatur und die Nominierung Wolfram Leibes als Kandidat der SPD für die Aussichten der eigenen Bewerberin bedeuten, lässt sich derweil noch nicht absehen.

Zum selben Thema: „Ich bin unabhängig und bleibe es!“

Print Friendly, PDF & Email

von

Schreiben Sie einen Leserbrief

Angabe Ihres tatsächlichen Namens erforderlich, sonst wird der Beitrag nicht veröffentlicht!

Bitte beachten Sie unsere Kommentarrichtlinien!

Noch Zeichen.

Bitte erst die Rechenaufgabe lösen! * Time limit is exhausted. Please reload the CAPTCHA.