„Wotschi“ statt „Gogold“

Skischanze in Finnland. Foto: Dieter Schütz / pixelio.de Obwohl die Olympischen Winterspiele aus Trierer Sicht bislang wenig erfolgreich waren, baten wir Jürgen Roth um eine Zwischenbilanz. Der Frankfurter Sportkenner und -invalide hat viel Tagesfreizeit und „grade keine Mätresse zur Hand“ (Roth), was ihm ermöglicht, die Übertragungen aus Sotschi lückenlos und ohne Ablenkungen zu verfolgen. Darum bezieht er in einer Art literarischem Zapping Stellung zur Berichterstattung in dieser Woche. Dies geschieht offenbar nicht nur unter dem Einfluss des gestrigen Valentinstages.

Dies ist die hundertdreiundfünfzigste Kolumne über die Olympischen Winterspiele in „Rußland“ (Thomas Gsella). Sie ist notwendig. Wenn man grade keine Mätresse zur Hand hat (ist beim „Shopping“) und Redtube offline ist („Anwalt“), guckt man eben „Sotschi“ (Gsella) weg – und zwar volles „Kanonenrohr“ (Gsella), seit einer Woche, about round the clock.

Leider heiratet Achim Greser am Sonntag die britische Curling-Skip „Eve“ („Eva“) Muirhead, „the hottest ass in olympic history“ (Netz). Daher folgende kompensatorische Zwischenbilanzanmerkungen zum hochnotwendigen Sotschi-„Event“ (Matthias Egersdörfer):

– Am dritten Tage brüllte die sackscharfe Katrin Müller-Steilzahn (sehr gutes Wortspiel!) ins „Fernseh'““ (F. W. Bernstein) hinein: „Heute gilt’s!“ (Lies: „Wird toll!“).

– „Ja, da sieht man schon – so ein junges Gesicht“ (Norbert König; muß noch an seinem Namen arbeiten; schon wieder guter Witz, yo, man!), während Professor Napp (Anm. d. Red.: Wer zum Teufel ist Professor Napp?) einwirft: „Ein paar Bier würden der Situation jetzt guttun.“ Yo, man! (Zitiert nach Breaking Bad, Staffel 1, Episode 6, „Crazy Handful Of Nothin'“.)

– Aris Donzelli ist soweit ein Arsch, korrigiere: „ehrbarer Mensch“ (Napp), und rafft sich zu dem Satz auf (jetzt alle aufstehen!): „Die Sonneneinstrahlung kann man ja nicht verhindern“, woraus konkludiert – denn nicht einmal „Putin“ (Ursula Gsella, rattenscharf) vermag „das“ (Frank Schirrmacher) zu verhindern, wenn nicht gar zu behindern (haha): „Die Sonne nimmt sich langsam den Schnee zur Brust.“ Zumal bei einer Damenabfahrt in „Rußland“ (Greser, noch ledig) ist das ja durchaus konsequent.

– Katrin Müller-Steiffberg (zitiert nach Jessie Pinkman, yo!) spricht mit Felix Loch (Heirat demnächst in Würzburg, Mann, kein Scherz!), der sagt: „Ja, in Sotschi ist alles russisch.“ Worauf „Don“ (Heribert Lenz) Zelli sich und uns fragt: „Was rauscht einer Olympia so durch den Körper?“ Richtig und wichtig ist, was dazu Michel Foucault geschrieben hat: „Auch hier handelt es sich um eine Errungenschaft des klassischen Zeitalters, die von den Wissenschaftshistorikern im Dunkeln gelassen wurde.“ (S. 238)

„Aber die Zeit lief weiter“ (Puschkin: Der Postmeister), und wir guckten und woxelten weiter (Eisschnellauf? Eine „Triebsdisziplin“, so Posh-Poschmann) und nahmen uns die vom ZDF verordnete Namensfindungsaufrufungsansprache zur Brust, wie er denn heißen solle, der Maskottchenwolf, dessen „Liebwertigkeit“ (Napp, ähnlich auch: Greser, Gesell, Gsella, Egersdörfer et alii) die Wolfsdomina KMH („in natura eine Spitzenbüchs“; J. Roth) so zu prononcieren pflegte: „Er kann sitz. Er kann platz. ‚Aber wir wollen zur Lösung der verschiedenen Probleme keine ultra-radikalen Methoden vorschlagen'“ (Michail Gorbatschow: Perestroika – Die zweite russische Revolution? Eine neue Politik für Europa und die Welt, München: Droemer Knaur 1987, S. 177, in der Mitte).

Weil das „ZDF“ (Gsella) jetzt ja auch „ein Internet“ (Eckhard Henscheid) hat (viel Flashdreck, yo!), haben wir in zwei Woxelpausen bei zwei angefreezten und extrem curlenden Bieren folgende Besamungs-, jetzt richtig: Benamungsvorschläge gemacht: Urbi et Gorbi, Put in!, Sportnik und, Obacht! („Bombenpointe“, Gsella, Juror): Gogold. Kurz nachdenken. Gogol. (Eins-a-Dichter) Gold. Go for …

Und watt kütt russ? „Wolfi, Lupo, Lupotschi, Lympi, Wolymp, Lupolfi, Woso, Olympus, Wolfgang, Swoly, Golf (Gold+Wolf), Masotchi, Wladi, Igor, Puschisty (wuschelig, flauschig), Babuschka, Zotti, Zausel, Tottel, Struppi, Wottel, Fetzi, Rupfi, Rotkäppchen, Coyote Karl, Lucky, Janosch, Balthasar, Sparky, Snorre, Pepe, Kolli, Baghira. Und: Bernd, Bruno, Eddie, Fidelius, Finn, Fridolin, Fritz, Günter, Horsti, Hugo, Julian, Karl, Klausi, Lukas, Lutz, Oskar, Rudi, Sina.“ Gewonnen hat, notabene: Wotschi. Soviel zum deutschen Volk.

Wir verabschieden uns aus dieser notwendigen Kolumne und machen Carina Vogt einen Heiratsantrag.

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