„Wir müssen jetzt die Kräfte bündeln!“

Mit der 1:2-Niederlage beim Wuppertaler SV am Samstagnachmittag hat sich das Thema Aufstieg für Eintracht Trier endgültig erledigt. Spitzenreiter Lotte hat drei Spieltage vor Saisonende nun neun Punkte Vorsprung. Cheftrainer Roland Seitz sprach von einer unnötigen Niederlage: „Wir haben es am Ende nicht geschafft, den Ball über die Linie zu drücken. Das letzte Quentchen Glück hat gefehlt.“

WUPPERTAL. Die Anfangsphase der Partie hat seine Elf völlig verpennt. Zwar trumpfte Wuppertal auch nicht gerade auf, aber die Gastgeber haben einen Christian Knappmann in ihren Reihen. Ein Spieler, der durch Einzelaktionen den Unterschied machen kann. Wie in der 28. Spielminute, als Wuppertals 1,95 Meter großer Sturmbrecher den Ball nach einer flachen Hereingabe von Maciej Zieba mit seinem wuchtigen Körper abschirmte, sich einmal um die eigene Achse drehte und den Ball unhaltbar im Tornetz versenkte. „Das war beste Gerd-Müller-Manier“, witzelte WSV-Coach Bruns nach dem Spiel.

Die viel spektakulärere Aktion war allerdings Knappmanns Vorlage zum zwischenzeitlichen 2:0. Nachdem er den Ball auf Höhe der Sechzehnmeterlinie gestoppt hatte, sah er Zieba in den Strafraum starten und lupfte den Ball feinfühlig über die gegnerischen Abwehrspieler hinweg genau in den Lauf seines Mitspielers. Zieba nahm den Ball aus der Luft, ließ noch einen Gegenspieler ins Leere laufen und versenkte die Kugel im langen Eck. Das war in der 62. Minute, und Trier hatte bis dahin, abgesehen von einigen Fernschüssen, so gut wie nicht stattgefunden. Erst durch das überraschende 1:2 durch Ahmet Kulabas schöpfte die Eintracht wieder neuen Mut und rannte von nun an mit Volldampf an. „Wir haben da große Moral gezeigt“, freute sich Seitz. „Es war praktisch ein Spiel auf ein Tor, nur fehlte uns leider am Ende beim Abschluss etwas das Glück.“

Letztlich gelang es den Gastgebern, den Vorsprung mit viel Kampf über die Zeit zu bringen. Dabei sollte es noch eine Riesengelegenheit für Trier geben: Wuppertals Torwart Christoph Semmler konnte einen Distanzschuss von Chhunly Pagenburg zwar abwehren, doch genau vor die Füße des heranstürmenden Thomas Kraus. Aber zur Verzweiflung der gut 150 mitgereisten Fans trat dieser über den Ball und ließ damit die letzte Chance für den SVE, doch noch ein Pünktchen zu entführen, liegen.

Bei aller Enttäuschung zollte Roland Seitz seiner Truppe großen Respekt: „Wir hatten jetzt neun Spiele in 27 Tagen, dazu weite Fahrten nach Schalke oder auch heute nach Wuppertal. Das geht natürlich enorm an die Physis. Insofern Hut ab, dass die Truppe nach dem 0:2 noch so toll zurückgekommen ist.“
Gleichzeitig machte Seitz klar, wo in den nächsten Wochen die Priorität für die Eintracht liegen soll: „Der Aufstieg hat sich mit dem heutigen Resultat endgültig erledigt. Jetzt gilt es, mit Volldampf den Pokalwettbewerb anzugehen. Wir haben am Mittwoch das Duell mit der TuS Koblenz, wo es auch für den Gegner um eine Menge geht. Also müssen wir jetzt die Kräfte bündeln und noch einmal alles geben.“

Während die Eintracht nach fünf Siegen in Folge mal wieder eine Niederlage hinnehmen musste, hat der WSV seine Serie auf vier Siege am Stück ausgebaut.

Für unschöne Szenen sorgten die Wuppertaler Fans. Nachdem es nach einer guten halben Stunde heftig zu regnen begonnen hatte, beschlossen die Verantwortlichen, die im Regen stehenden Zuschauer auf die überdachte Haupttribüne zu lassen. Der Stadionsprecher bat diese, doch im leeren Block 1 Platz zu nehmen. Was als nette Geste gemeint war, entpuppte sich schnell als Konfliktherd. Einigen „Stehern“ war das offenbar nicht genug und sie wollten weiter in die Mitte der Tribüne vordringen. Die Ordnungskräfte ließen das natürlich nicht zu und schon flogen die Fäuste, wobei sich mindestens ein Ordner eine blutige Nase davon holte. Die herbeigeholte Polizei konnte die Situation nach einigen Minuten beruhigen.

Nicolas Westerholt

WSV: Semmler – El Hammouchi, Schlieter, Flottmann, Herzenbruch – Fleßers, Moosmayer (85. Baltes) – Landers, Zieba, Quotschalla (75. Meier) – Knappmann (89. B.Abelski)

Trier: Poggenborg – Cozza, Stang, Zittlau, Drescher – Kraus, A.Abelski, Hollmann, Kuduzovic (46. Pintol), Kulabas, Pagenburg

Tore: 1:0 Knappmann (28.), 2:0 Zieba (62.), 2:1 Kulabas (68.)

SR: Dr. Manuel Kunzmann

Zuschauer: 1.086

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