Trotz erneutem Doppelpack wieder kein Dreier

Trotz eines erneuten Doppelpacks von Chhunly Pagenburg (dem dritten im dritten Spiel!) reichte es gestern Abend für Eintracht Trier wieder nur zu einem Punkt. Der SVE konnte seine Überlegenheit gegen den FC Homburg nicht nutzen und musste in der 88. Minute den 2:2-Ausgleich hinnehmen. „Es hätte 7:2 für uns ausgehen können“, sagte SVE-Vorstand Ernst Wilhelmi nach der Partie. Abgesehen von der Chancenverwertung der Trierer in der zweiten Halbzeit gab es an der Leistung der Mannschaft nichts auszusetzen. Das sahen auch die mitgereisten Trierer Fans so, die ihr Team nach Spielende mit Applaus aufmunterten.

HOMBURG. Markus Fuchs liegt noch lange nach Spielende konsterniert mit angewinkelten Beinen auf dem Rasen. Immer wieder hat er seine Torchance aus der 85. Minute vor Augen, als er auf Höhe des Elfmeterpunktes den Ball nicht mehr am herauseilenden Homburger Torwart Stefan Steigerwald vorbeischießen konnte. „Chance vertan, Sieg verschenkt“, sagt der 32-Jährige, der in der 78. Minute für Chhunly Pagenburg kam. „Sammeln wir die Nüsse halt einzeln ein.“

Es lag nicht an Fuchs, dass das Spiel für die Eintracht nach einer sicheren Führung durch abermals zwei Tore von Pagenburg wieder mit einem Unentschieden endete. Allein in den letzten 25 Minuten hatte zweimal Christoph Anton, der für Maximilian Watzka in die Partie kam und für deutlich mehr Gefahr auf der linken Seite sorgte, und einmal Alon Abelski die Gelegenheit, den Sack zuzumachen.

Doch weil der FC Homburg, der in der 18. Minute durch Aleksandre Karapetyan in Führung gegangen war, sich nicht aufgab und in den letzten zehn Minuten noch einmal alle Kräfte mobilisierte, wurde der Einsatzwillen der Gastgeber belohnt und die mangelnde Chancenauswertung der Trierer bestraft. 88. Minute, Freistoß für Homburg auf der linken Seite fast an der Grundlinie. Vor der Ausführung wird noch schnell Michael Dingels für Abelski eingewechselt. Dann läuft Carsten Lutz an, der Hüne Ebewa-Yam Mimbala springt am höchsten und kann mühelos einköpfen. „Wenn man vorne das Tor nicht macht, bekommt man hinten eins rein“, bemühte Roland Seitz im Anschluss eine alte Fußballweisheit.

Eintracht Trier war lange Zeit die klar überlegene Mannschaft. Die stärkste Phase hatte der SVE von der 20. bis zur 80. Minute. Nach dem Anschlusstreffer in der 21. Minute, als Pagenburg nach einer Flanke von Steven Lewerenz völlig frei vor dem gegnerischen Tor einnicken konnte, lief bei Homburg kaum noch etwas. Dessen zweiter Treffer sieben Minuten später gab dem FC, der am vergangenen Freitag mit 0:5 gegen Hoffenheim II unterging, für lange Zeit den Rest. Pagenburg schnappt sich in der gegnerischen Hälfte den Ball, rechts startet Lewerenz, doch er entscheidet sich für einen Alleingang, lässt drei Verteidiger aussteigen und haut die Kugel aus 17 Metern in den rechten Winkel – ein Traumtor.

Der SVE beherrschte nun das Spiel klar, kombinierte gefällig und zeigte schöne Seitenwechsel. Homburg kam kaum noch aus der eigenen Hälfte heraus und manchmal minutenlang nicht an den Ball. Die Folge: FC-Trainer Christian Titz wechselte noch vor der Pause. Für die Defensivspieler Josue Liotte und Marc Buchmann kamen der Verteidiger Mike Baier und der Stürmer Yannick Kakoko (43.). Zuvor hatte ihr Schlussmann noch zwei gefährliche Schüsse von Pagenburg pariert (36. + 38.).

Die erste Chance in der zweiten Halbzeit hatte wieder „Doppelpack“-Pagenburg. Der 25-Jährige luchst dem ballführenden Verteidiger die Kugel ab und rennt alleine auf das Homburger Tor zu. Steigerwald kommt weit aus dem Gehäuse und kann den Trierer Stürmer abdrängen. Der Ball landet jedoch bei Lewerenz, der aus 18 Metern aufs leere Tor schießt. Die Richtung stimmt, doch der Schuss geht drüber (49.). Im Spiel der Gastgeber war immer noch der Wurm drin. Viele Bälle endeten im Seitenaus.

Das änderte sich ab der 60. Minute. Das Spiel wurde nun hitziger. Es gab mehr Chancen auf beiden Seiten. Mehrmals sorgte Karapetyan dafür, dass es Andreas Lengsfeld im Tor der Gäste nicht langweilig wurde. Ab der 80. Minute ging es nur noch hoch und runter. Beide Keeper hatten eine Menge zu tun. Hinter sich greifen, musste allerdings nur noch Lengsfeld.

Und so musste die Eintracht zum zweiten Mal innerhalb von vier Tagen sich nach einer sicheren Führung am Schluss mit einem Unentschieden zufrieden geben. „So etwas ist nicht einfach, wenn man so dominant auftritt und eine sehr gute Mannschaftsleistung gezeigt hat“, sagte Seitz nach der Partie.

Im nächsten Saisonspiel empfängt der SVE am kommenden Mittwoch um 19 Uhr Eintracht Frankfurt II im Moselstadion. Vielleicht sollte Pagenburg zur Sicherheit einfach mal drei Tore schießen.

FC 08 Homburg: Steigerwald – Vogtland, Mimbala, Liotte (43. Baier), Ribeiro-Pais – Tewelde, Buchmann (43. Kakoko), Kilian, Lutz – Parra, Karapetyan (80. Gerlinger).

Eintracht Trier: Lengsfeld – Kröner, Klinger, Hollmann, Zittlau – di Gregorio – Lewerenz, Kuduzovic, Abelski (88. Dingels), Watzka (64. Anton) – Pagenburg (78. Fuchs)

Tore: 1:0 Karapetyan (18.), 1:1 Pagenburg (21.), 1:2 Pagenburg (28.), 2:2 Mimbala (88.)

Schiedsrichter: Philipp Schmitt (Rockenhausen)

Zuschauer: 1930


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