Wie man einen OB wählt

TRIER. Die Oberbürgermeisterwahl – leicht erklärt: Die Lebenshilfe Trier, das Grundbildungsprojekt APAG, das Wahlbüro der Stadt Trier und Johannes Kolz haben eine Broschüre zur OB-Wahl am 28. September in Leichter Sprache veröffentlicht.

An der Entstehung der Broschüre "Ober-Bürgermeister-Wahl in Trier. Einfach wählen" waren beteiligt (v.l.n.r.): Wolfgang Enderle (Vorstand Lebenshilfe Trier), Beate Macher (Prüferin), Johannes Kolz (Zeichnungen und Gestaltung), Patrick Loppnow (Prüfer), Ruth Strauß (APAG), Guido Briel (Wahlbüro), Caroline Ries (Wahlbüro), Ulrich Schwarz (Geschäftsführer Lebenshilfe), Jessica Neu (Prüferin), Kerstin Schmitz (Lebenshilfe) und Schirmherr Klaus Jensen. Foto: Christian Jöricke„Eine Wahl ist nicht ganz einfach“, sagt Oberbürgermeister Klaus Jensen, Schirmherr des Netzwerks „Leichte Sprache für Trier“. „Für alle Menschen sind manche Dinge dabei schwer zu verstehen.“ Die Broschüre „Ober-Bürgermeister-Wahl in Trier. Einfach wählen.“ erklärt die verschiedenen Aspekte des Wahlvorgangs, zum Beispiel das Verhalten im Wahlraum oder die Beantragung der Briefwahl. Die Texte sind alle in Leichter Sprache verfasst. Mit der Broschüre sollen die Informationen zum Wahlvorgang möglichst vielen Menschen verständlich gemacht werden. Die Barriere „Sprache“ soll abgebaut und gesellschaftliche Teilhabe erleichtert werden.

Die Leichte Sprache basiert auf einem Regelwerk, das Richtlinien zum Verfassen der Texte aber auch zu deren Gestaltung vorgibt. Dabei wirken einige dieser Regeln auf den ersten Blick ungewöhnlich und auch befremdlich. Beispielsweise werden lange Wörter mit Bindestrichen getrennt (Ober-Bürgermeister-Wahl), nur die männliche Form von Personen verwendet und auf den Genitiv wird ganz verzichtet. Zudem verdeutlichen Bilder das Geschriebene. „Leichte Sprache soll keine Informationen vorenthalten“, betont Kerstin Schmitz von der Lebenshilfe.

Leichte Sprache richtet sich an Menschen mit geringen Lesekompetenzen. Die Zielgruppe umfasst dabei sehr viele Menschen. Hierzu zählen unter anderem Menschen mit Lernschwierigkeiten, geistiger Beeinträchtigung, mangelnden Deutschkenntnissen oder Demenz. Aber auch alle anderen profitieren von der Leichten Sprache, da dies eine Möglichkeit ist, verstanden zu werden.

Das Heft in Leichter Sprache soll alle Fragen zur OB-Wahl für jeden verständlich beantworten. Herr Jensen war so freundlich, ein Aha-Erlebnis zu simulieren. Foto: Christian JörickeDer Entstehungsprozess einer Broschüre in Leichter Sprache besteht aus vielen kleinen Schritten. Für die Wahlbroschüre stellte das Wahlbüro Trier zu Beginn alle wichtigen Informationen zu der Oberbürgermeisterwahl zusammen. Diese Texte wurden dann von Mitarbeitern der Lebenshilfe und des Grundbildungsprojektes APAG in Leichte Sprache übersetzt. Das Wahlbüro prüfte anschließend, ob alle Informationen ordnungsgemäß wiedergegeben wurden. Johannes Kolz illustrierte die Texte mit seinen bekannten Cartoon-Figuren. Dann wurden die Texte sowie die dazu gehörigen Bilder auf Verständlichkeit geprüft. Die Prüfertätigkeit wurde von Bewohnern der verschiedenen Wohnheime der Lebenshilfe übernommen. Dieser Schritt ist sehr wichtig, denn erst wenn die Prüfer die Texte verstanden und freigegeben haben, handelt es sich wirklich um Texte in Leichter Sprache.

Bereits im Mai hat sich das Netzwerk „Leichte Sprache für Trier“ auf Initiative der Lebenshilfe gegründet. Ziel ist es, möglichst viele Institutionen, Unternehmen und Personen für die Leichte Sprache zu sensibilisieren und zu gewinnen, so dass diese ein Bestandteil im Alltag wird.

Die Broschüre, die in einer Auflage von 2500 Stück erscheint, liegt ab heute im Bürgeramt und in der Stadtbibliothek Palais Walderdorff aus. Außerdem kann sie auf den folgenden Internetseiten kostenlos heruntergeladen werden: www.grundbildung.trier.de und www.lebenshilfe-trier.de/wahl.

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