Warum Waldi Jürgen Roth hasst

TRIER. Die WM ist vorbei und bis zum Start der Bundesliga sind es noch ein paar Wochen – wie kann der Fußballinteressierte die Zwischenzeit überbrücken? Indem er beispielsweise ein gutes Fußballbuch liest.

Roth, Jürgen: Nur noch Fußball! Vorfälle von 2010 bis 2014. Münster, Oktober Verlag. 2014.Mit „Nur noch Fußball! Vorfälle von 2010 bis 2014“ hat Jürgen Roth, der vor vier Wochen mit seinem Kommentar „Schafft den Fußball ab“ viel Beifall erfuhr, gerade den dritten Teil seiner Chronik fußballerischer und allgemeinsportlicher Tollheiten veröffentlicht. In den Glossen, Polemiken, Satiren und Rundfunkarbeiten der vergangenen vier Jahre erzählt der Frankfurter Schriftsteller und Journalist beispielsweise gleich zu Beginn, warum seinetwegen Waldemar Hartmann, „diese aggressiv-heitere, mopsig-joviale Inkarnation von rettungsloser Selbstliebe und intellektuellem Bankrott, diese Heimsuchung des modernen Fernsehens der Kumpelei und nationalistischen Erregung“, zum ersten Mal in seinem Leben einen Medienanwalt konsultierte.

„Nur noch Fußball!“ versammelt feine Sportjahresrückblicke und ehrliche Beiträge zu Tabuthemen wie „FIFA“ und „Frauenfußball“. Das schon jetzt wohl wichtigste Fußballbuch des Jahres enthält zudem die letzten beiden großen Tragödien um den Frankfurter „Gallus-Cup“ (in denen auch der Verfasser dieses Beitrags zu den dramatis personis gehörte), und man kann darin noch mal nachlesen, auf welch kuriose Weise es zur Gründung des FSV-Frankfurt-Fanclubs „Hatschongelb“ kam.

Eine Kaufempfehlung für dieses auch noch optisch schöne Buch spricht der Schöpfer dieser Zeilen selbstverständlich nicht bloß aus dem Grund aus, weil er darin mit einer Analyse über die Unbeliebtheit der Niederländer im Fußball enthalten ist, deren Aufnahme ins „Schwarzbuch Rassismus“ wenige Monate zuvor wegen vermeintlich rassistischen Inhalts verweigert wurde.

Roth, Jürgen: Nur noch Fußball! Vorfälle von 2010 bis 2014. Münster, Oktober Verlag. 2014.

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