Ausstellung statt Hausarbeit

TRIER. Noch bis Sonntag läuft in der Uni-Bibliothek die Ausstellung „America Romana: Entdeckung(en) der Neuen Welt“, die das America-Romana-Centrum und Studierende der Romanistik der Universität Trier entwickelt haben.

Kolumbus entdeckte Amerika – das weiß fast jedes Kind. Auch auf die Jahreszahl 1492 kommen viele noch. Aber wie kam es dazu? Und wieso spricht man dort auch Spanisch, Portugiesisch und Französisch? Woher kommt überhaupt die Bezeichnung „Amerika“ und was unterscheidet die „Neue“ von der „Alten“ Welt? Antworten auf diese Fragen bietet die Ausstellung, die rund 30 Studierende der Romanistik der Universität zusammen mit ihren Dozenten Dr. Christine Felbeck, Professor Andre Klump und Professor Johannes Kramer konzipiert haben.

Ein Ziel des Projektes war es, mit der Arbeit des 2010 gegründeten America-Romana-Centrums (ARC) in den städtischen und regionalen Raum hinauszutreten und somit auch ein nicht-universitäres Publikum mit der eigenen Forschung und Lehre zu erreichen. Dies ist offenbar gelungen: Zur Vernissage, an der der Botschafter der Dominikanischen Republik, S.E. Rafael Calventi, teilnahm, kamen über 200 Gäste. Zudem haben in den vergangenen Wochen zahlreiche Schulklassen aller Jahrgangsstufen (6. bis 12. Klasse) und verschiedener Fächer (Französisch, Spanisch, Geschichte, Erdkunde sowie interdisziplinär im Klassenverband) die Ausstellung besucht. Neben Führungen von Dozentenseite betätigen sich die Studierenden maßgeblich als eigenständige Führer durch ihre Ausstellung – und dies, obwohl sie für ihre Arbeit schon längst einen Seminarschein erhalten haben.

Denn mit diesem Projekt gehen die Dozenten auch neue Wege in der Lehre. „Wir wollen den Studierenden eine andere Art von Leistungsnachweis neben der traditionellen Hausarbeit, die in der Regel nur ein Dozent liest, sowie den Erwerb weiterführender, vor allem praktischer Schlüsselqualifikationen ermöglichen“, sagt Christine Felbeck. Das ist gut angekommen: „Neben der konzeptionellen und inhaltlichen Qualität der Ausstellung beeindruckt und verblüfft insbesondere die ungeheure Identifikation der Studierenden mit ihren Arbeiten und das daraus resultierende Engagement über den konkreten Veranstaltungszeitraum und den Erhalt des Leistungsnachweises hinweg“, so Andre Klump.

30 Studierende aus insgesamt vier Seminaren der Romanistik (Französische/Spanische/Italienische/Portugiesische Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaft) im Hauptstudium/Master wirkten an diesem inter- und transdisziplinären Projekt mit. Durch die Dozenten vorgegeben war nur der strukturelle Rahmen, die konkrete Ausgestaltung – von der Erstellung von Stellwandplakaten, über die Bestückung von Ausstellungsvitrinen bis zu Anfertigung eines Ausstellungskataloges – lag in den Händen der Studierenden.

„Das Projekt ist eine richtungsweisende Durchbrechung der traditionellen Grenzen von Sprach-, Literatur-, und Kulturwissenschaft“, bilanzieren die Dozenten. „Die Sichtung, Auswahl und didaktische Aufbereitung der Informationen war überaus gelungen.“

Noch bis Sonntag können die Ergebnisse in der Universitätsbibliothek besichtigt werden. Es ist geplant, die Ausstellung „America Romana: Entdeckung(en) der Neuen Welt“ im Anschluss auch an anderen Universiäten zu zeigen.

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