Hiltrud Zock will OB werden

TRIER. Die Christdemokraten ziehen mit der parteilosen PR-Unternehmerin Hiltrud Zock in die 2014 anstehende Wahl eines neuen Trierer Oberbürgermeisters. Das gab CDU-Kreischef Bernhard Kaster am Freitagabend nach einer Sitzung des erweiterten Vorstands seiner Partei bekannt.

Mit der überraschenden Nominierung der geschäftsführenden Inhaberin des Agenturhauses setzt die Union auf eine Seiteneinsteigerin, die in der Stadt und auch in der Region bestens vernetzt ist, politisch aber bislang noch nicht in Erscheinung trat. Sollte Hiltrud Zock das Rennen um den Chefsessel im Rathaus für sich entscheiden, stünde mit ihr erstmals eine Frau an der Spitze der Stadt.

HiltrudZockNovember2011Viele Namen waren gehandelt worden, von Georg Bernarding bis Christiane Horsch, von Birgit Collin-Langen bis Dr. Max Monzel reichten die Spekulationen. Doch Hiltrud Zock hatte niemand auf der Rechnung, auch niemand der sogenannten professionellen Beobachter, sprich Journalisten. So ist denn die Nominierung der selbstständigen PR-Unternehmerin und Vorsitzenden des Vereins der Freunde des Trierer Theaters zunächst einmal vor allem eines: eine Überraschung.

1962 in Ehrang geboren, besuchte Hiltrud Zock das Angela-Merici-Gymnasium, wo sie 1981 Abitur machte. Es folgte ein Studium der Soziologie und Medienkommunikation an der hiesigen Universität, das sie für die Mitarbeit an einem im Pariser Verlag France Soir erscheinenden touristischen Gästemagazin abbrach. Rund eineinhalb Jahre lebte Zock in der französischen Hauptstadt, bevor sie 1985 ein Volontariat bei der Verbandszeitung des Deutschen Wasserski-Verbands machte. Nach verschiedenen Stationen in der PR-Branche gründete Zock dann 1998 die Agenturhaus, Gesellschaft für Marketing + Kommunikation mbH.

Als Unternehmerin und Mitglied zahlreicher Verbände und Vereine vom Marketing Club Trier-Luxemburg über die Gesellschaft für Bildende Kunst bis zur Trier Gesellschaft verfügt sie über ein enges Netzwerk in unterschiedliche gesellschaftliche Bereiche, doch das politische Geschäft muss sie quasi von der Pike auf lernen. Dieses Neuland betrat Zock am Freitagabend, als CDU-Kreischef Kaster sie überraschend dem erweiterten Vorstand seiner Partei sowie den Mitgliedern der christdemokratischen Ratsfraktion als Kandidatin für die OB-Wahl vorschlug. Wie Kaster im Anschluss an die Sitzung erklärte, soll Zock voraussichtlich Ende Oktober von einem Parteitag offiziell als Kandidatin der CDU aufgestellt werden. Für Samstagmittag hat die Union zu einem Pressegespräch eingeladen, um die OB-Bewerberin vorzustellen und die Hintergründe der Kandidatinnen-Kür zu erläutern.

Mit Zocks Nominierung steht die erste Bewerberin für das OB-Amt fest. Klaus Jensen (SPD), dessen reguläre Amtszeit im Frühjahr 2015 endet, hat bislang noch offen gelassen, ob er für eine Wiederwahl antreten wird.

Ein ausführlicher Bericht folgt am Samstagnachmittag.   

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