Trier – deine Künstler: Laas Koehler

Der Konzeptkünstler Laas Koehler arbeitet in seinem Werk material-, genre- und raumübergreifend und sucht den Dialog zur Außenwelt. In seinen verkopften, aber stets humorvollen Arbeiten geht es um Kommunikation, Interaktion und dem Wunsch, eine neue Wahrnehmung im zwischenmenschlichen Kontext, in einer marktorientierten Gesellschaft herzustellen. Rote Punkte, Pointen und der Hang, sich manchmal weit aus dem Fenster zu lehnen, sind nur einige der vielen Markenzeichen des in Trier und London lebenden Künstlers Laas Koehler.

Wie kamen Sie zur Kunst?

Ziemlich früh. Meine ersten Wandbilder entstanden mit Nutella im Alter von drei Jahren. Kurz nach meiner Einschulung habe ich Kurzgeschichten geschrieben und mit zehn oder elf Jahren drehte ich Star-Wars-Filme mit einer Super-8-Kamera. Kurz gesagt, die Kunst kam wohl zu mir.

Gibt es Künstler, die Sie inspirieren/inspiriert haben?

Mich inspirieren eigentlich alle Künstler und Künstlerinnen, die ihrem Schaffen treu sind, ihren Arsch bewegen, sich weiterentwickeln, die was auf die Beine stellen. Diese Kolleginnen und Kollegen lösen bei mir dann oft den Reiz aus: Ärmel hochgekrempelt und los, Laas!

Autodidakt oder Ausbildung/Studium?

Unbedingt Autodidakt. In der englischen Sprache sagt man ja auch self-taught, und ob ich mich belehren lasse oder mir selbst Wissen aneigne, finde ich gleichwertig. Andere brauchen Diplome und Papiere, welche sie legitimieren, ich nicht.

Gibt es ein Kunstwerk, das Sie bewundern?

Ich bewundere jedes Kunstwerk, welches zu mir spricht und mich im Nachhinein weiter beschäftigt. Als Beispiel möchte ich die Ausstellung „Eyeball Massage“ von Pipilotti Rist in der Hayward Gallery nennen – mein Highlight 2012 in London. Aktuell die Malerei von Donald R. Green. Diese Weiterentwicklung… just wonderful!

Mit welcher/n Technik/en arbeiten Sie?

Mit fast allen Techniken, die es gibt. Die Auswahl hängt stets von der Idee ab.

Was gibt Ihnen Kunst?

Innere Zufriedenheit und äußere Zufriedenheit auch.

Was ist Ihr künstlerischer Antrieb?

Der Drang, zu kommunizieren, und der Wunsch, nicht wahnsinnig zu werden. Mir kommen täglich zu viele Ideen und die müssen raus, bevor es weh tut.

Können Sie von Ihrer Kunst leben?

Ich komme zurecht, mal besser, mal schlechter. Aber ich kann sehr gut mit Kunst leben.

Wie beurteilen Sie die Künstlerszene in Trier?

Potenzial ist da! Viele Talente zeigen es nur nicht in Trier, gehen fort. Manche kommen zum Glück wieder. Im Vergleich zu vielen anderen Städten in der gleichen Größenordnung ist in Trier viel los. Ich wünsche mir mehr Umsetzung vor Ort.

Wie lässt es sich in Trier als Künstler arbeiten?

Ganz entspannt, einfach wunderbar. Im Vergleich zu Großstädten gibt es weniger Ablenkung.

Wo kann man Ihre Werke sehen?

Permanent in der Galerie Ansichtssache in Konz, welche mich in der Region vertritt. Ab Mai 2013 bin ich mit neuen Werken beim Europa-Projekt „Wandlung“ zu sehen und gern auch auf Anfrage.

Wo würden Sie gerne mal ausstellen?

Regional würde ich gern mit dem Anbau im Stadtmuseum Trier spielen. Liebe Frau Dühr, das ist hiermit als Bewerbung zu verstehen. Ansonsten in der Tate Modern in London und im MoMA in New York, weil ich es versprochen habe.

Laas Koehler wurde 1973 in Berlin geboren. Seit 2006 ist er als freischaffender Konzeptkünstler und Kurator tätig.

Weitere Informationen über Laas Koehler finden Sie hier.

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