Trier 2013 ohne EWM-Aktion

TRIER. Eigentlich sollte sich Trier in diesem Jahr wieder mit einer eigenen Aktion an der im September anstehenden Europäischen Woche der Mobilität (EWM) beteiligen. Doch daraus wird wohl nichts, wie das Rathaus jetzt auf Anfrage gegenüber 16vor einräumte.

Im Jahr 2011 wurde beschlossen, sich nur noch alle zwei Jahre an der jährlich stattfindenden Aktionswoche zu beteiligen. Als Grund für den veränderten Turnus führte das Rathaus vor allem den hohen Personalaufwand für die Abstimmung, Planung, Vorbereitung und Durchführung eines eigenen Beitrags an. Diese Arbeit werde von der städtischen Verkehrsplanung zusätzlich zum normalen Aufgabenspektrum bewältigt, gibt man am Augustinerhof zu bedenken. In den vergangenen Jahren hatte die Stadt die Kampagne immer wieder dafür genutzt, Projekte zu testen, die dann teilweise auch dauerhaft umgesetzt wurden. So geht die ebenerdige Querung von der Paulinstraße zur Porta Nigra auf eine EWM-Aktion zurück, und auch die dauerhafte Schließung der Flanderstraße ist das Ergebnis einer Mobilitätswoche. Als es vor Jahren Pläne gab, die Saarstraße probehalber in eine Einbahnstraße umzuwandeln, löst dieser Plan jedoch einen Sturm der Entrüstung aus – und wurde schließlich gestoppt. Obwohl es seinerzeit vonseiten der Stadtspitze hieß, die Idee sei damit nicht gestorben und könne bei einem längeren Vorlauf wieder aufgegriffen werden, verschwand der Plan völlig in der Versenkung.

2012 gab es keinen eigenen Beitrag, weshalb für 2013 wieder eine Aktion geplant war. Doch welche das sein wird, scheint nur einen Monat vor der Aktionswoche ebenso ungeklärt wie die Frage, ob es überhaupt einen Beitrag geben wird. Das ist jedenfalls der Antwort des Presseamts der Stadt auf eine Anfrage von 16vor zu entnehmen. Im Rathaus verweist man darauf, dass Trier Anfang des Jahres die Möglichkeit erhielt, eine Kampagne zu mehr Rücksichtnahme im Straßenverkehr zu übernehmen und diese vor Ort umzusetzen. „Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, die diesjährigen Aktivitäten in diesem Bereich zu bündeln“, so ein Sprecher der Verwaltung, und weiter: „Da diese Kampagne vor allem auch auf die Zielgruppe der Radfahrer zugeschnitten ist und dafür wirbt, dass sowohl sonstige Verkehrsteilnehmer mehr Rücksicht gegenüber Radfahrern walten lassen als auch umgekehrt, ein angemessenes Verhalten der Radfahrenden fördern soll, passt sie inhaltlich sehr gut in die Zielsetzung der Förderung einer klimafreundlichen Mobilität.“

Derzeit befinde man sich jedoch noch in der Vorbereitungsphase für diese Kampagne. „Insbesondere sind – neben der vom Land bereits zugesagten Unterstützung sowie den eigenen Haushaltsmitteln – noch weitere Mittel von Partnern und Sponsoren zu akquirieren“. Erst wenn dieser Schritt abgeschlossen sei und somit das Gesamtbudget feststehe, könne gezielt geplant werden, welche Aktionen genau durchgeführt werden sollen, erläutert die Stadt und räumt schließlich ein: „Es ist vor diesem Hintergrund derzeit nicht sicher, ob im eigentlichen Aktionszeitraum der Europäischen Mobilitätswoche tatsächlich die ersten Aktionen stattfinden können.“ Vor dem Hintergrund, dass die Rücksicht-Kampagne aber auf etwa zwei Jahre angelegt sei, könnten die diesbezüglichen Maßnahmen auch unabhängig vom Datum der Aktionswoche (16. bis 22.09.2013) stattfinden. Das sei aus „nicht zwingend notwendig“, erklärt die Verwaltung und verweist darauf, dass sich in diesem Jahr ohnehin deutlich weniger Städte an EWM beteiligten, die zudem auch nicht mehr vom Klimabündnis unterstützt werde.

Der Fokus liege „auf einer Bündelung der begrenzten zur Verfügung stehenden Ressourcen, um in diesem und dem nächsten Jahr erfolgreich die Rücksichtkampagne durchführen zu können“. Darüber hinaus verweist das Rathaus auf die erneute Teilnahme an der Kampagne „stadtradeln“, die zumindest teilweise noch in die EWM fällt. „Ein darüber hinausgehendes Engagement ist finanziell und personell nicht realisierbar.“

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