Treviris-Trasse ab Montag wieder frei

Treviris2Eigentlich sollte sie erst am 1. Advent wieder freigegeben werden, doch nun kann die Bus- und Fahrradtrasse an der Treviris-Passage bereits ab kommendem Montag genutzt werden. Wenn der größte Teil des morgendlichen Berufs- und Schülerverkehrs abgewickelt sein wird, werden die Busse der SWT-Verkehrsbetriebe wieder den direkten Weg nehmen. Die Umleitungen über Mosel- und Kutzbachstraße haben dann ein Ende, und damit auch der größte Teil der Belastungen für die Anwohner und Gewerbetreibenden in diesem Bereich. Im Rathaus laufen derweil die Planungen für das nächste große Straßenprojekt: Noch in diesem Jahr könnten die Vorarbeiten für die Umgestaltung der Walramsneustraße starten. Ab 2015, so der momentane Zeitplan, wird dann der Nikolaus-Koch-Platz umgestaltet; und auch der Ausbau der Moselstraße könnte in absehbarer Zeit erfolgen, wie Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani (CDU) am Donnerstag erklärte.

TRIER. Trier ist nicht Berlin, und die Sanierung der Bustrasse an der Treviris-Passage nicht vergleichbar mit dem Neubau des Willy-Brandt-Flughafens. Auf einen Anruf aus dem Schöneberger Rathaus braucht Eric Wolff denn auch nicht zu warten, wird er auch nicht. Nach Berlin würde er vielleicht auch nicht wirklich passen, ist es Wolff als Projektleiter doch gelungen, bei einem öffentlichen Bauprojekt sowohl den Kostenrahmen als auch den Zeitplan einzuhalten. Weshalb die Baumaßnahme an der Treviris-Passage nun sogar schneller abgeschlossen werden kann, als zunächst geplant. Ab kommendem Montag, gegen halb 9, soll der Bus- und Radverkehr wieder über die Trasse fließen, dann sind nur noch ergänzende Arbeiten notwendig.

Wolff ist nicht Wowereit, zur Selbstdarstellung neigt der Mitarbeiter des Tiefbauamts nicht. Dabei habe dieser doch schon als Bauleiter des Ausbaus der „Bitburger“ gezeigt, dass er ein sehr guter Mann sei, lobt die Baudezernentin. Am Donnerstag sitzt der Mitarbeiter des Tiefbauamts in einem Besprechungszimmer des Rathauses, statt Eigenlob gibt es Anerkennung für andere. Zum Beispiel für den laut Wolff hervorragenden Polier der Firma Köhler. Dessen Erfahrung und Professionalität sei schon sehr wertvoll gewesen. Denn was auf den ersten Blick nach einer Maßnahme der Kategorie „Tagesgeschäft“ erscheinen mochte, hatte es in sich. So sind rund zwei Drittel der Bustrasse unterkellert, beziffert Wolfgang van Bellen, Chef des Tiefbauamts. Eine erneute Pflasterung der Verkehrsflächen sei nicht in Betracht gekommen, weil diese der Belastung durch mehr als 900 Busse pro Tag auf längere Sicht nicht standhalten würde, so van Bellen. Also entschied man sich für ein Verfahren, das beispielsweise in Wiesbaden zum Einsatz kommt: den Einbau einer „fließmörtelstabilisierten Tragschicht“.  Hinter dem Wortungetüm verbirgt sich, vereinfacht gesagt, mit einem Fließmörtel aufgefüllter Schotter. Dieser soll nun unter der Asphaltdecke die massiven Belastungen stemmen.

Mit Belastungen kennen sich auch die Anwohner von Mosel-, Kutzbach- und nördlicher Walramsneustraße aus, waren sie doch die großen Leidtragenden der monatelangen Vollsperrung der Trasse. Die hatte die Stadt schon im Dezember 2012 aus Gründen der Verkehrssicherheit veranlasst und bei der Gelegenheit auch den Druck auf das zuständige Landesministerium erhöht, die Mittel endlich zu bewilligen. Mitte Juni begannen die eigentlichen Bauarbeiten, die nun weitgehend abgeschlossen sind. Weil man früher fertig wurde als geplant, fehlen nun aber beispielsweise die elektronischen Businformationsstelen sowie die Wartehäuschen. Diese werden Ende November geliefert, bis dahin wird es eine Ersatzhaltestelle geben. Weil man die Anlieger und Geschäftstreibenden aber schnellstmöglich entlasten wolle, habe man sich für eine vorzeitige Freigabe der Bustrasse entschieden, erklärte Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani (CDU).

Treviris1hoch-KleinDoch die nächsten Umleitungen und Sperrungen sind ohnehin schon programmiert und werden nicht mehr lange auf sich warten lassen. Denn das knapp eine Millionen Eure teure Projekt war gewissermaßen erst der Anfang für eine Reihe weiterer Maßnahmen. Am 18. und 19. November soll, so die Witterung es denn zulässt, die Fahrbahndecke der Kutzbachstraße erneuert werden. Laut van Bellen sei die Straße im Zuge der Umleitungen „nicht zerstört“ worden, der Untergrund also noch in Ordnung, weshalb man mit einer Erneuerung der Asphaltfahrbahn auskomme. Für diese Maßnahmen würden auch keinerlei Anliegerbeiträge fällig, betont van Bellen. In der kommenden Woche sollen zudem die Markierungen im Bereich der „Umweltspur“ im Margarettengässchen  erfolgen, auch hier ist man zumindest auf Trockenheit angewiesen. Apropos „Umweltspur“: Die erneuerte Bustrasse darf künftig auch offiziell von Radfahrern genutzt werden.

Gleiches wird auch für die beiden Busspuren gelten, die in der Walramsneustraße vorgesehen sind. Hier verlangt das Land als Zuschussgeber, dass die Bauarbeiten noch in diesem Jahr beginnen. Nach Darstellung van Bellens genügt aber bereits die Ausschreibung der Maßnahme als Nachweis des Baubeginns, weshalb vor Ort in diesem Jahr allenfalls noch mit vorbereitenden Arbeiten zu rechnen sei. Die Pläne sehen zwei Umweltspuren vor, außerdem eine Fahrbahn für den Individualverkehr in Richtung Böhmerstraße. An der grundsätzlichen Verkehrsführung werde sich nichts ändern, so Kaes-Torchiani, dass in der Walramsneustraße für einen gewissen Zeitraum eine Vollsperrung notwendig werden könnte, wollte sie nicht ausschließen. Wie sich auch 2015 einiges auf den Straßen und Plätzen im näheren Umfeld tun dürfte: Im übernächsten Jahr könnte die Umgestaltung des Nikolaus-Koch-Platzes beginnen, und eventuell auch der Ausbau der Moselstraße; für letztere müssen aber zunächst noch die entsprechenden Mittel beantragt werden.

Weil im Tiefbau, anders als im Hochbau, keine Mittel für Kunst am Bau vorgesehen sind, fällt die Gestaltung der Flächen entlang der Bustrasse Treviris-Passage erst einmal recht spartanisch aus. Man hoffe, an ein oder vielleicht sogar zwei Elefanten ran zu kommen, die in diesem Bereich aufgestellt werden sollen, so Kaes-Torchiani, die appellierte: „Wenn noch einer einen Elefanten hat und nicht weiß, wohin mit dem, soll er sich melden“.

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