Revanche missglückt deutlich

Auch Andreas Seiferth erwischte keinen guten Tag. Foto: ThewaltVor 14 Tagen ging das Gastspiel in Bremerhaven verloren (80:85). Heute standen die Zeichen auf Wiedergutmachung vor 4.453 Zuschauern. Doch zeigten die Trierer nur selten ihr Potenzial, der verdiente Sieg der Norddeutschen (89:77) war nur gegen Ende der ersten Halbzeit in Gefahr. TBB-Coach Henrik Rödl fand im Anschluss keine Erklärung für die schwache Leistung seine Mannschaft.

TRIER. In der Vorbereitungsphase ist es üblich, dass man zwei Mal in kurzer Zeit gegen einen Gegner spielt. Eine Art Hin- und Rückspiel, um zu sehen, ob man Lehren aus dem ersten Aufeinandertreffen gezogen hat. Im Ligabetrieb ist das die Ausnahme. Doch der Spielplan will es dieses Jahr so, dass dies der Fall ist. Mit den Eisbären Bremerhaven ist der Gegner der vergangene und der kommende zugleich.

Und ähnlich wie in der Pre-Season können die Spieler von Trainer Henrik Rödl zeigen, ob sie aus ihren Fehlern im Hinspiel gelernt haben. Denn dort verlor man eklatant das Reboundduell (26:43) und damit das Spiel (80:85). Vor fast vollem Haus will man das wieder gutmachen.

Dabei gehen die Hausherren geschwächt in die Partie, denn Wurfspezialist Mathis Mönninghoff fällt wegen einer Magen-Darm-Grippe aus. Das gibt vor allem Warren Ward und Laurynas Samenas die Möglichkeit, nach schwankenden Leistungen mit vermehrter Spielzeit auf sich aufmerksam zu machen.

Zum Sprungball schickt Rödl Jermaine Anderson, Trevon Hughes, Ward, Vitalis Chikoko und Andreas Seiferth aufs Feld. Allerdings scheint es so, dass die Köpfe noch in der Kabine geblieben sind. Nach vier Minuten steht es 0:14, ehe Hughes mit einem Korberfolg die ersten drei Punkte für Trier macht.

Doch nicht nur fehlende Aggressivität in der Offensive fällt auf, vor allem gut und leicht ausgespielte Punkte der Eisbären lassen die Trierer Trainer mit dem Kopf schütteln. So bauen die Spieler von Trainer Calvin Oldham im ersten Viertel schon einen 21 Punkte-Vorsprung auf (13:34), zwölf Punkte davon stammen allein von Darius Adams. Und wieder dominieren sie auch beim Rebound und spielen auch sonst eine gute Defense.

Im zweiten Viertel zeigt die Mannschaft ihr anderes Gesicht, ein Distanzwurf von Marin Petric und ein Dunking von Chikoko leiten die Kehrtwende ein. Hinten wird ordentlich zugepackt, ohne in Foulprobleme zu geraten. Folglich stockt der Angriff der Spieler von der Nordsee. Und die Bälle, die im ersten Abschnitt nicht in den Bremerhavener Korb fanden, fallen jetzt reihenweise.

Dabei zeigen in erster Linie Hughes und Ward ihr offensives Arsenal. Und wieder ist es ein Dunk von Vitalis Chikoko, der den Halbzeitstand von 40:45 herstellt. Mit dem Spielverlauf verändert sich auch die Atmosphäre in der Arena, die Fans pfeifen nicht mehr bei Schiedsrichterentscheidungen, sondern unterstützen ihr kämpfendes Team.

Doch im dritten Viertel sieht man wieder nur wenig gut herausgespielte Punkte der Moselstädter. Ähnlich wie zu Beginn gelingen kaum Zähler aus dem Spiel heraus, dabei wird auch die Zone des Gegners zu selten attackiert. Nur elf Punkte in zehn Minuten, ein 11:3-Lauf stoppt die Aufholjagd der Grün-Weißen. Symbolisch steht Andreas Seiferth für den Einbruch. Die wenigen Möglichkeiten die sich ihm bieten, lässt er aus. Der Allstar kann seine Fähigkeiten nicht ansatzweise zeigen. Ins letzte Viertel geht es mit 51:69.

Eine weitere Symbolfigur ist Laurynas Samenas: Der Litauer, der als Scharfschütze das Team bereichern soll, hat heute das Pech an den Fingern. Bei satten acht Versuchen, davon sechs im Schlussabschnitt, trifft er kein einziges Mal, egal wie frei die Würfe sind. So werden immer wieder Chancen zum Aufschließen vertan. Airballs sieht man heute viel zu häufig. Da helfen auch die ansprechenden Leistungen von Hughes und Anderson nicht.

Die Eisbären können den Vorsprung verwalten, einen Trierer Lauf bekommen die Zuschauer nicht mehr geboten. Somit bleibt die erhoffte Revanche aus und die Norddeutschen sind nur noch einen Sieg hinter der TBB Trier. Topscorer wird Adams mit starken 30 Punkten, auf Trierer Seite ist es erneut Hughes, der mit 20 Punkten ganz oben auftaucht.

TBB: Petric 3; Ward 14; Hughes 20; Seiferth 1; Schmidt 0, Breiling nicht eingesetzt; Samenas 11; Chikoko 6; Bucknor 5; Anderson 17

Bremerhaven: Harper 5; El Domiaty 3; Zwiener 12; Martin 0; Schneiders 6; Jackson 0; Allen 6; Juskevicius 14; Adams 30; Kone nicht eingesetzt, Searcy 13

Viertelstände: 13:34; 40:45; 51:69; 77:89

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