TBB nur einmal vorn
Die TBB im Niemandsland: Durch eine 57:73-Niederlage bei Phoenix Hagen hat Trier nun jeweils sechs Punkte Abstand zu einem Playoff- und zu einem Abstiegsplatz. Im Duell zweier Tabellennachbarn der Basketball-Bundesliga hatten die Gastgeber am Sonntagabend immer die Kontrolle. Vor allem Henry Dugat, der 26 Punkte erzielte, bekamen die Trierer nicht in den Griff. „Wir haben alles versucht und gekämpft“, sagt TBB-Coach Henrik Rödl. „Sicherlich hat uns der Ausfall von Bucknor getroffen, aber Hagen hat auch ein Spieler gefehlt.“
HAGEN. Wenn der viel strapazierte Begriff „Start-Ziel-Sieg“ einmal genau passte, so war dies beim zweiten Rückrunden-Auftritt der Hagener. Nach Larry Gordons Auftakt-Korb konterte zwar Triers Trevon Hughes per Dreier, nach dem folgenden Dreipunktspiel von Henry Dugat aber lagen nur noch die Gastgeber vorn. Auch und vor allem wegen eben jenem Dugat, der vor dem Hinspielsieg in Trier noch wegen seiner Trainingseinstellung gerügt und dort vom Coach mit einem 97-sekündigen Kurzeinsatz abgestraft worden war. Diesmal präsentierte sich der 27-Jährige in prächtiger Spiellaune, bei seinem schnellen ersten Schritt auf dem Weg zum Korb hatten die Trierer meist das Nachsehen. Und er zeigte diesmal den notwendigen Einsatzwillen, griff auch beim Rebound entschlossen zu.
Beim 16:9 (6.) sah sich Triers Coach Henrik Rödl erstmals zur Auszeit gezwungen. Dugat konnten die Gäste in seinem Tatendrang indes nicht nachhaltig bremsen, 14 der 24 Hagener Punkte trug er im ersten Viertel bei. Und erst als er die erste Pause erhielt, stockte der Hagener Offensivfluss. Auch weil die üblichen Topwerfer David Bell, Mark Dorris und Larry Gordon nicht die übliche Wirkung entfalteten, allerdings auch kaum freie Würfe erhielten. Die Trierer, deren bevorzugtes Centerspiel über Andreas Seiferth die Gastgeber mit starker Defensive weitgehend unterbinden konnten, nutzten es durch Hughes und Jermaine Anderson aus der Distanz. Beim 28:26 (15.) sah alles nach dem zwischen beiden Teams eigentlich üblichen Krimi aus, erst kurz vor der Pause setzte sich Phoenix – mit dem zurückgekehrten Dugat – wieder etwas ab.
Dass es nun nicht mehr eng werden würde, hatte angesichts der Trier-Hagener Historie kaum jemand erwartet. Doch gestützt auf eine ganz starke Teamdefensive gestattete Phoenix den Gästen – vor allem Hughes und Anderson – nun nicht mehr viel, auch wenn man offensiv durchaus Steigerungspotenzial offenbarte. Beim 47:41 durch den Dreier des farblosen Warren Ward (26.) war Trier letztmals nahe dran, das vierte Foul von Seiferth und der folgende, von den Referees sanktionierte Protest von Coach Rödl bedeuteten den Anfang vom Ende. Bell nutzte alle vier Freiwürfe, Dugat, Dorris und Gordon erhöhten auf 57:41 (28.) – die frühe Vorentscheidung. Zumal Triers Laurynas Samenas schon vor der letzten Viertelpause mit dem fünften Foul vom Feld musste, mit Jermaine Bucknor fehlte eine weitere Stammkraft ohnehin grippebedingt.
Die Gäste versuchten es so nun mit zwei Centern, doch auch diese Maßnahme fruchtete gegen Dino Gregory und Keith Ramsey nichts. Obwohl früh mit vier Fouls belastet, hielten sich beide im Spiel. Und sorgten mit dafür, dass der klare Vorsprung von den Hagenern souverän verwaltet wurde. „Wir hatten weitgehend Kontrolle über das Spiel“, freute sich Phoenix-Trainer Coach Ingo Freyer, auch sein Gegenüber Rödl sprach von einem „verdienten Sieg“ der Gastgeber: „Mitte des dritten Viertels hatten wir einen Bruch, den Hagen kaltschnäuzig ausgenutzt hat.“
Axel Gaiser
Phoenix Hagen: Dahmen, Bell (11), Dugat (26, 6 Rebounds, 5 Ballverluste), Geske, Bleck, Khartchenkov (3), Kruel, Gordon (13, 1/5 Dreier, 6 Rebpunds, 5 Ballverluste), Gregory (8, 7 Rebounds), Dorris (8, 4 Ballverluste), Ramsey (4, 7 Rebounds).
TBB Trier: Petric (3, 3 Steals ), Ward (3), Hughes (17, 4/10 Dreier, 3 Steals), Seiferth (12, 8 Rebounds, 5 Ballverluste), Schmidt (6), Mönninghoff (2), Samenas (2), Chikoko (3, 8 Rebounds, 4 Blocks), Anderson (9)
Viertel: 24:19, 17:14, 21:14, 11:10.
Zuschauer: 3145 (ausverkauft)
von 16vor