TBB Trier beschenkt sich in Bonn selbst

Nur vier Tage nach der Heimniederlage gegen Bayern München zeigte die TBB Trier die richtige Reaktion. Am Donnerstagabend lieferte die Mannschaft von Cheftrainer Henrik Rödl eine starke Leistung ab und triumphierte beim Weihnachtsderby in Bonn mit 66:86. „Heute Abend dürfen wir auch mal sagen: Das war gut“, gab sich Rödl nach dem Spiel rundum zufrieden. Herausragend war neben der gesamten Mannschaftsleistung Andreas Seiferth mit seinen 27 Punkten und 13 Rebounds.

BONN. Eine kurze Anreise hatte die TBB Trier für ihr Auswärtsspiel am Abend des zweiten Weihnachtsfeiertages. In Bonn sollte die Serie von zuletzt zwei Niederlagen in Folge beendet und das Kalenderjahr positiv abgeschlossen werden. Keine leichte Aufgabe, denn der Gegner hatte sich durch konstante Leistungen und zwei Siegen in Folge im oberen Teil der Tabelle festgesetzt. Nach zwei schweren Spielen in Berlin und zu Hause gegen Bayern München mussten die Moselaner wieder einmal die Außenseiterrolle annehmen. Aufgrund der kurzen Pause gab es personell keine Neuigkeiten, Tony Canty musste wieder einmal passen.

Vor 5.600 Zuschauern schickte Head Coach Rödl mit Trevon Hughes, Jermaine Anderson, Mathis Mönninghoff, Vitalis Chikoko, Andreas Seiferth die gewohnte Starting Five auf das Parkett – es bot sich aber nicht das gewohnte Bild. Gerade in den letzten Wochen hatten die Spieler der TBB die Anfangsphase ein wenig verschlafen. Am Donnerstagabend jedoch zeigten sie sich hellwach und konzentriert und konnten früh mit vier Punkten in Führung gehen. Chikoko punktete nach eigenem Offensiv-Rebound zum 4:8 Zwischenstand.

Aber auch die Gastgeber unter der Leitung von Mathias Fischer starteten gut in die Partie. Kaum vier Punkte im Hintertreffen, starteten sie einen eigenen Sieben-Punkte-Lauf und waren schnell wieder in Front. Das gesamte erste Viertel waren die Mannschaften auf Augenhöhe. Durch viele Ballverluste auf beiden Seiten bot sich den Zuschauern ein temporeicher aber nicht unbedingt hochklassiger Anblick. Die Gäste konnten mit der Schlusssirene ihre besseren Wurfquoten dann doch auch im Ergebnis sichtbar machen. Jermaine Bucknor traf zum 20:25 Viertelzwischenstand.

Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts tat sich erst einmal nicht viel. Nach gut drei gespielten Minuten nahm Trainer Rödl dann eine seiner Auszeiten. Im Anschluss daran hatten die Gäste aus der Moselmetropole ihre stärkste Phase der ersten Halbzeit. Die Defensive störte aggressiv und stoppte viele Angriffe. In der Offensive wurde konsequent nachgesetzt und viele Rebounds erkämpft. Andreas Seiferth drehte nun richtig auf und war auch durch Auszeiten des Bonner Trainers Fischer nicht aus dem Rhythmus zu bringen. Eine starke Leistung bis hierher spiegelte sich verdientermaßen im 35:47 Zwischenstand zur Halbzeit wieder.

Nach der Pause machte die TBB da weiter, wo sie aufgehört hatte. Sie ließ den Ball gut laufen und hatte durch ordentliche Wurfquoten eine solide Punkteausbeute. Vor dem eigenen Korb ließen die Gäste wenig zu und zwangen die Gastgeber zu Distanzwürfen – und die fanden kaum ihr Ziel. Mitte des Dritten Viertels gab es den ersten Dreier für Bonn zu vermelden, nach Ablauf der kompletten Spielzeit waren es lediglich drei. So konnten sich die Moselaner in der Verteidigung auf den Halbdistanz- und Nahdistanzraum konzentrieren da die Schützen von außen an diesem Abend keine Bedrohung darstellten. Exemplarisch war es daher kurz vor Ende des dritten Viertels als der 24-jährige Seiferth nach einem weiteren Airball der Baskets aus Bonn den Defensiv-Rebound sicherte und am anderen Ende des Spielfeldes die Punkte machte. Mit 20 Punkten Vorsprung beim Stand von 50:70 ging es in den letzten Abschnitt.

Spannend machten es beide Mannschaften aber nicht mehr. Für die Heimmannschaft war es ein gebrauchter Abend und kein Impuls, egal ob von innerhalb oder außerhalb der Seitenlinie, brachte eine langfristige Verbesserung. Daher konnten die Spieler der TBB ruhig und souverän den Vorsprung verteidigen und auch den Stützen des Teams ein paar freie Minuten mehr einräumen als es zuletzt möglich gewesen war. Ein kurzer Lauf der Bonner zum 66:86 Endstand war nur noch Ergebniskosmetik.

Ein guter Auftritt der gesamten Mannschaft – und zwar von Beginn an. „Wir sind sehr viel konzentrierter in das Spiel gegangen als die letzten beiden Male“, so Rödl nach dem Sieg. Dieses Weihnachtsgeschenk für Mannschaft und Fans beschert den erhofft positiven Abschluss des Kalenderjahres. Auf diesem Abend kann und sollte man beim ersten Spiel im neuen Jahr am 3. Januar in der heimischen Arena gegen Bayreuth aufbauen. Hoffentlich kann dann auch Stefan Schmidt dabei sein, der leider verletzt aus dem Spiel genommen werden musste.

Stefan Schmitt

Baskets Bonn: Benas Veikalas (2), Jamel McLean (16), Jared Jordan (10), Ryan Brooks (8), Kurt Looby (1), Steve Wachalski (14), Andrej Mangold (5), David McCray (2), Enosch Wolf (5), Florian Koch (3).

TBB Trier: Andreas Seiferth (27), Trevon Hughes (11), Jermaine Anderson (15), Jermaine Bucknor (9), Warren Ward (9), Mathis Mönninghoff (6), Laurynas Samenas (5), Vitalis Chikoko (4), Stefan Schmidt (0), Marin Petric (0).

Viertelstände: 20:25; 35:47; 50:70; 66:86.

Zuschauer: 5600.

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