TBB steht sich selbst im Weg

Weil am Freitag doch nicht die Welt unterging, wurde am Samstag in der Arena Basketball gespielt. Vor 4621 Zuschauern unterlag die TBB gegen die Artland Dragons mit 77:79. Auch dies ist kein Weltuntergang, aber eine unnötige, weil selbst eingebrockte Niederlage. Die Quakenbrücker unterstrichen mit diesem Sieg ihren Ruf als souveränes Auswärtsteam der BBL und melden zu Recht Ansprüche auf einen der acht Playoff-Plätze an. Auf einem dieser begehrten Ränge, auf dem siebten, steht auch weiterhin die TBB. 

TRIER. Es stand ein echtes Nachbarschaftsduell ins Haus: Zwar sind die Artland Dragons im Norden der Republik zuhause, in der Tabelle der Basketballbundesliga liegt man jedoch dicht beisammen. Nach ihrem Auftritt in der Arena und dem daraus resultierenden fünften Auswärtssieg belegen die Gäste nun jenen fünften Rang, den vor der Begegnung noch die TBB inne hatte. Trier rutschte derweil auf den siebten Platz, was für die Teilnahme an den Playoffs noch reichen würde.

Fünf Heimsiege konnte die Mannschaft von Henrik Rödl vor der Partie verbuchen. Da schienen die angeschlagenen Gäste, die ihre drei vorherigen Spiele verloren hatten, genau zur rechten Zeit zu kommen. Doch Quakenbrück hatte in dieser Runde schon mehrmals bewiesen, dass sie gerade auf fremden Plätzen nicht zu unterschätzen sind. Die Drachen gewannen bis dato auswärts vier von sechs Spielen.

Nach zehn Minuten lagen die Gastgeber dann auch hinten. Zu hastige Abschlüsse, mangelnde Konzentration und eine sehr zahme Defensive – nur ein Foul im ersten Viertel – war die unselige Mischung, die die Hausherren mit 15:21 in Rückstand brachte. Dabei hatte die TBB bis rund zwei Minuten vor Ende selbst in Führung gelegen. Doch es schlich sich der Schlendrian ein und die Partie entglitt Trier zusehends.

Besonders die Dreier von Artland sorgten beim Rödl-Team in der ersten Hälfte für Unruhe. Die Gastgeber vermochten sie nicht zu verteidigen, und die Versuche hinter der Drei-Punkt-Linie waren für die starken Schützen der Quakenbrücker nicht nur Zier, sondern eine echte Waffe auf dem Weg zum vorweggenommenen Weihnachtsgeschenk. Am Vorabend des vierten Advents war die Mannschaft von Chefcoach Stefan Koch phasenweise mit zwölf Punkten in Front. Dies ist umso bemerkenswerter, weil die TBB unter dem Korb eigentlich die Lufthoheit besaß. Die Moselstädter sammelten acht Offensiv- und elf Defensivrebounds in der ersten Hälfte. Doch unnötige Ballverluste und mangelnde Treffsicherheit von hinter der 6,75-Meter-Linie sorgten für einen Rückstand von sieben Punkten zur Halbzeit. Beim Stand von 42:49 ging es in die Pause.

Im dritten Viertel wehrten sich die Gastgeber nach Kräften gegen die drohende Niederlage, sammelten 18 Punkte und knüpften den Drachen vier Punkte ihrer Führung ab. Doch die zweite Hälfte glich dem ersten Abschnitt. Die TBB zeigte Siegeswillen und kämpfte sich heran, doch in den entscheidenden Situationen fehlte die nötige Ruhe, um der Partie eine neue Wendung zu geben. Artland war am Ende zu kaltschnäuzig, verwandelte acht seiner 18 Dreipunkt-Versuche. Trier hingegen verlor zu oft und unnötig den Ball, insgesamt standen zum Schluss 14 Ballverluste zu Buche.

„Artland hat heute sehr gut gespielt. Wir hätten eine sehr gute Teamleistung gebraucht, um zu gewinnen“, sagte Henrik Rödl nach dem Spiel und lobte Joshiko Saibou. „Er hat heute eine tolle Leistung gebracht.“ Eine neue Gelegenheit, ihren Playoff-Platz zu verteidigen, gibt es bereits am zweiten Weihnachtstag. Um 16 Uhr tritt die TBB in Ulm an.

TBB: Linhart (6), Howell (13), Seiferth (9), Harper (18), Stewart (5), Saibou (13), Doreth (2), Mönninghoff (2), Bucknor (3), Chikoko (6), Buntic, Lopes.

QUA: Haynes (17), Gomes (9), King (11), Strasser (2), Taylor (8), Grünheid, Mallet (12), Kerusch (5), Popovic (15).

Viertelstände: 15:21, 27:28, 18:14, 17:16.

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