TBB schafft sich viel Konkurrenz

Mit einem Sieg gegen Würzburg hätte sich die TBB am Sonntagabend etwas Luft im Kampf um die Playoff-Plätze verschaffen können. Dafür bleibt es nun immerhin extrem spannend in der Liga. Durch die 66:71-Niederlage der Trierer sitzen die Baskets ihnen jetzt dicht im Nacken – und mit ihnen drei weitere Teams mit neun Siegen und zehn Niederlagen. Gerade einmal zwei Punkte trennt die TBB von diesen Verfolgern.

TRIER. TBB-Center Andreas Seiferth musste nach seiner Nasenverletzung mit einer Maske in die Partie gehen. Er sah damit ein wenig aus wie Zorro und avancierte im ersten Viertel zum Top-Scorer der Gastgeber. Acht Punkte steuerte er zum Zwischenstand von 23:21 nach dem ersten Viertel bei. Der Maskenmann war damit maßgeblich an dem kleinen Zwischenspurt beteiligt, welcher der TBB kurz vor der Viertelsirene sechs Punkte einbrachte und somit die Führung bedeutete. Eine überdurchschnittliche Quote von 59 Prozent aus dem Feld untermauerte die konzentrierte Leistung der Trierer. Doch im folgenden Verlauf sollten Seiferth und seine Kollegen immer mehr Nerven zeigen.

Gegen den Playoff-Kandidaten aus Würzburg machte es die TBB im zweiten Viertel extrem spannend. Immer wieder ließen sie die 24-Sekunden-Uhr weit herunterticken, und die unter Druck angesetzten Versuche waren selten von Erfolg gekrönt. Auch dies ein Zeichen für die deutlich verbesserte Defensivarbeit der Gäste. „Wir mussten uns gegenüber dem Hinspiel extrem steigern“, sagte Würzburgs Trainer Marcel Schröder. Diese Steigerung brachte Linhart, Harper und Co. um die eigene Führung.

Wie Peitschenschläge hallte das Klatschen des Trierer Publikums am Sonntagabend durch die Arena, trieb das Heimteam fortwährend nach vorne. Doch auch die Schlafmützigkeit der TBB blieb ein verlässlicher Partner. Zu viele einfache Würfe wurden vergeben und in den entscheidenden Situationen präsentierte sich das Nervenkostüm als zu labil. So ließ sich dann auch einfach der Halbzeitrückstand von sechs Punkten erklären. Während Trier elf Punkte im zweiten Viertel sammelte, kamen die bayerischen Gäste auf eine Ausbeute von 19 Zählern – machte in der Summe einen Halbzeitstand von 34:40.

Die zweite Hälfte begann, wie das zweite Viertel endete: Die Gastgeber mussten im Wettkampf um die meisten Punkte zurückstecken, erzielten vier Punkte weniger als die immer stärker aufspielenden Gäste. Die Baskets brachten in diesem durchaus verhaltenen Viertel 17 Punkte zustande, die Hausherren erzielten im gleichen Zeitraum nur 13 Punkte. Konsequenz aus diesem Missverhältnis war die erste zweistellige Führung für Würzburg. „Wir wollten das Spiel über die Defensive dominieren“, so Schröder. Mit zehn Punkten Rückstand ging die TBB in die entscheidenden zehn Minuten dieser Partie.

Das Prinzip Hoffnung beseelte lange die 4090 Zuschauer. Es war ein starker Wellengang der Gefühle, der stets zwischen Resignation und berechtigter Hoffnung changierte. Bei Bastian Doreths Dreipunktversuch hatten alle den Jubel schon auf den Lippen, doch der Ball drehte raus aus dem Korb, und den aufgesprungenen Arena-Besuchern blieb der Schrei im Halse stecken. Dieser Dreier wäre nicht nur das 64:65 gewesen, sondern hätte für die TBB auch die Rückkehr in diese Partie bedeutet – und das kurz vor Ende.

Doch der Ball lugte nur kurz in den Korb und fiel dann in die Hände eines Würzburgers. Anschließend war der so vielversprechend begonnene Arbeitstag für Seiferth vorzeitig beendet. Die Nummer 12 der TBB musste nach seinem fünften Foul das Feld vorzeitig verlassen und von der Bank aus zusehen, wie sich die Gäste dank ihrer Coolness von der Freiwurflinie nicht mehr von der Revanche für das Hinspiel abbringen ließen. Die Partie endete mit 66:71 und der Erkenntnis, dass die kommenden Wochen große Spannung versprechen.

Dass es am Ende nicht für einen Sieg reichte, lag laut Rödl an der „starken Defensive“ der Gäste. „Wir mussten heute alles richtig machen, um das Spiel zu drehen.“ Doch es waren zu viele Fehler im Spiel der Moselstädter. „Wir haben viel investiert und viel versucht“, so der Trainer.

Im Gerangel um die Playoff-Plätze mischen immer Teams mit, und noch hat die TBB gute Karten. Am Sonntag ist der Auftakt zu den „Ulm-Festwochen“. Zuerst geht es zuhause in der Arena um Punkte und anschließend, am 6. Februar, trifft man sich zum Pokalspiel.

TBB: Linhart (6), Howell (3), Seiferth (9), Harper (8), Stewart (14), Doreth (2), Saibou (0), Mönninghoff (10), Chikoko (5), Bucknor (9)

Basketes: Pigram (5), King (6), McKinney (8), Bonne (9), Anderson (15), Lenzly (8), McIntosh (10), Stuckey (2), Clay (0), McNaughton (8),

Viertel: 23:21; 11:19; 13:17; 19:14

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