TBB bringt Bayern München zu Fall

Sensationsieg für die TBB: Die Trierer Basketballer haben am Sonntagabend gegen den großen Favoriten FC Bayern München mit 90:84 gewonnen. Vor 5984 Zuschauern in der Arena waren Nate Linhart (14), Brian Harper (17) und Barry Stewart (21) die Matchwinner. Dabei sah es lange nicht nach einem Erfolg für die Korbjäger von der Mosel aus. In weiten Teilen der Partie führte die Basketballabteilung des FCB. Trier drehte das Spiel erst in den Schlussminuten. Nach diesem Sieg liegt das Rödl-Team einen Platz hinter den punktgleichen Baskets Bonn, die den letzten Play-off-Rang belegen.

TRIER. Vor allem die zahlreichen Drei-Punkte-Würfe der TBB hatten Svetislav Pesic, Trainer des FC Bayern München, nicht gefallen. „Wir haben in der Defensive nicht unser normales Niveau gehabt“, klagte der ehemalige Bundestrainer in seiner Spielanalyse. 14 von 24 Versuchen der Trierer jenseits der Dreierlinie fielen durch den Ring – eine starke Quote von 58 Prozent. Das war für Pesic eindeutig zu viel und einer der Gründe für den Erfolg der Gastgeber. „Da waren einige schwierige Würfe dabei“, zollte Henrik Rödl seiner Mannschaft Respekt.

Besonders wertvoll war die Treffsicherheit in den Schlussminuten, als Trier das Spiel drehte, mit einem 10:0-Lauf zum dritten Mal in dieser Partie in Führung ging und diese bis zum Schluss nicht mehr abgab. „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“, sangen anschließend fast alle der 5984 Zuschauer in der ausverkauften Arena. Die letzten Treffer zum 90:84 erzielte Nate Linhart per Freiwurf und besiegelte damit den Sensationssieg gegen den Favoriten.

Im Nachhinein scheint es, als hätte Pesic bereits nach zwei Minuten Spielzeit eine Ahnung davon bekommen, was an diesem Sonntag noch alles passieren könnte. Denn schon nach 120 Sekunden nahm er die erste Auszeit. Der Auftritt von Brian Harper Augenblicke zuvor hatte ihm gar nicht gefallen. Triers Dunking-König verkürzte dank seines Lieblingswurfes den Rückstand auf zwei Punkte. Weil bei seinem krachenden Dunking zum 7:9 ein Foul im Spiel war, hatte der Power Forward gar die Chance auf ein Drei-Punkt-Spiel, und die Fans die erste gute Gelegenheit, vom Sitz zu springen. Dennoch reichte es für die TBB im ersten Viertel nicht für eine eigene Führung. Zwei Mal konnte das Team von Rödl zwar ausgleichen, in die Viertelpause ging Trier allerdings mit einem Rückstand von sechs Punkten.

Mitte des zweiten Viertels war der Vorsprung der Münchener auf elf Punkte angewachsen (29:40). Das passte Barry Stewart gar nicht. Er verkürzte mit einem Dreier auf 32:40 und leitete damit die Aufholjagd ein, die Pesic rund zwei Minuten vor der Pause beim Stand von 38:42 mit einer erneuten Auszeit unterbrach. Der alte Trainerfuchs glaubte, die Gastgeber so aus dem Rhythmus bringen zu können. Doch Linhart blockte einen Dreier von Rice, Harper nahm den Rebound auf und vorne verkürzte Andi Seiferth zum 40:42. Spätestens als Howell mit einem Dreier zum 43:44 traf, waren die 5984 Zuschauer zur Stelle, und nur Sekunden vor Schluss stand die Halle Kopf: Stewart sicherte ebenfalls per Dreier die erste Führung für Trier zum 46:45. Dies war gleichzeitig der Halbzeitstand.

Im dritten Viertel hielt die TBB lange gut mit, musste aber die hauchdünne Pausenführung schnell wieder abgeben. Der Rückstand hielt sich jedoch in Grenzen. Das änderte sich gegen Ende des Viertels. Die Gäste aus Bayern erhöhten die Schlagzahl und konnten sich etwas weiter absetzen, lagen zeitweise mit acht Punkten in Front. Beim Ertönen der Viertelsirene waren es immer noch sieben Punkte Differenz.

Dramatisch war die Entwicklung im letzten Viertel. Knapp zwei Minuten vor Schluss schritt Harper zur Freiwurflinie und egalisierte die Führung des FCB (80:80). Sekunden später war er in der Defense zur Stelle, sammelte den Rebound ein und wurde dabei gefoult. Er schritt wieder zur Freiwurflinie, verwandelte beide Versuche, und auf der Anzeigentafel blinkte erstmals eine Führung für die TBB in der zweiten Hälfte auf. Dann bediente Linhart Basti Seiferth, der die Führung auf vier Punkte hochschraubte. Stewart und Linhart stellten den Endstand von 90:84 her. „Trier hat heute verdient gewonnen. Uns fehlte die nötige Physis, um gegen ein solch gut organisiertes und hoch motiviertes Team dagegenzuhalten“, nannte Pesic die Gründe für die Niederlage des Titelanwärters. Rödl hofft, die Motivation seines Teams aufrechthalten zu können: „Der Sieg gegen die Bayern gibt uns einen Riesenschub für die anstehenden Aufgaben.“

Die TBB geht nach dem Pokalwochenende auf „Nordtour“: Am 28. März müssen die Trierer zu den Baskets aus Oldenburg, drei Tage später (31. März) gastiert das Team bei den Eisbären in Bremerhafen.

TBB Trier: Harper (17), Stewart (21), Howell (10), Mönninghoff (5), Doreth (8), Linhart (14), Chikoko (4), Seiferth (8), Bucknor (3), Saibou (0).

FC Bayern München: Rice (21), Troutman (13), Hamann (2), Thomas (16), Halperin (0), Roberts (0), Benzing (9), Greene (3), Jagla (11), Homan (9).

Viertelstände: 16:22; 30:23, 19:27, 25:12

Schiedsrichter: Markus Hesse, Toni Rodriguez Soriano, Prof. Dr. Ralf Brand

Print Friendly, PDF & Email

von

Schreiben Sie einen Leserbrief

Angabe Ihres tatsächlichen Namens erforderlich, sonst wird der Beitrag nicht veröffentlicht!

Bitte beachten Sie unsere Kommentarrichtlinien!

Noch Zeichen.

Bitte erst die Rechenaufgabe lösen! * Time limit is exhausted. Please reload the CAPTCHA.