„Seit Wochen Höchstleistung“

Die Erfolgsserie von Eintracht Trier hält an: Heute Nachmittag gewann der SVE durch ein Tor von Chhunly Pagenburg verdient mit 1:0 gegen den SC Pfullendorf und ist damit seit acht Spielen ohne Niederlage. Das Ergebnis hätte auch höher ausfallen können. Die beste Chance vergab Fahrudin Kuduzovic, der einen wiederholten Elfmeter verschoss. „Es war das erwartet schwere Spiel, aber solche Spiele musst du gewinnen. Und wir sind in der Lage, solche Spiele zu gewinnen“, sagte ein zurecht selbstbewusster Roland Seitz. „Hut ab, was die Jungs seit Wochen leisten“, lobte der Trierer Trainer sein Team.

TRIER. Viele Worte muss man über die erste Halbzeit nicht verlieren. Die ersten 45 Minuten waren so unterhaltsam wie das Fernsehprogramm an einem Sonntagmittag. Emotionaler Höhepunkt war eine Schiedsrichterentscheidung: Nach einem Zweikampf im gegnerischen Strafraum forderte Mario Klinger, der für den gelbgesperrten Steven Lewerenz ins Team gerückt war, Strafstoß für sich, was den Ex-Trierer und Kapitän der Pfullendorfer Michael Falkenmeyer veranlasste, auf ihn loszugehen und umzustoßen. Der Unparteiische Moritz Kühlmeyer zeigte Klinger wegen Foulspiels die Gelbe Karte, der Schubser von Falkenmeyer blieb folgenlos.

Eintracht Trier war die aktivere, gefährlichere Mannschaft, doch entweder kam der entscheidende Pass nicht an, war eine Flanke zu hoch, blieb ein Schuss in der Abwehr hängen oder wurde von einem Gegenspieler abgeblockt. Der SC Pfullendorf machte erfolgreich die Räume eng und stand hinten sicher. Gegen Ende der ersten Halbzeit kam der SVE durch Einzelaktionen von Chhunly Pagenburg und Alon Abelski zu mehr Chancen, die jedoch auch nicht von Erfolg gekrönt waren. Triers Schlussmann Stephan Louboué wurde in der ersten Hälfte nur ein einziges Mal gefordert, als Dominik Bentele im Strafraum aus spitzem Winkel abzog. Im Nachgreifen hatte Loboué den Ball sicher.

Roland Seitz dürfte seine Mannschaft in der Pause ermuntert haben, Pfullendorf weiter unter Druck zu setzen und angesichts der gewiss nicht nassgeschwitzten Trikots noch einen Gang hochzuschalten. Dies tat der SVE dann auch – zumindest in der Anfangsphase. Die Gäste sahen sich im Minutentakt Angriffen ausgesetzt und hatten im eigenen Strafraum eine Menge zu tun. Ihre wenigen Konterversuche stellten für die Trierer Defensive keine Gefahr dar.

Die Partie verflachte dann wieder etwas. Seitz führte die zurückgefahrene Einsatzbereitschaft seines Teams auf Kräftemangel zurück. „Wir bringen seit Wochen Höchstleistung und waren heute nicht so frisch.“ An der Einstellung habe es jedoch nicht gelegen.

Lange hatte es den Anschein, als sollte eine Aktion neben dem Spielfeld das auffälligste Ereignis in der zweiten Halbzeit bleiben: In der 54. Minute lieferte sich Seitz mit seinem temperamentvollen Kollegen Adnan Sijaric ein heftiges Wortgefecht, weil dessen Mannschaft trotz zwei Verletzten auf dem Platz auch nach einem zu Ende gespielten Konter den Ball nicht ins Aus geschossen hatte.

In der Schlussviertelstunde sah der Trierer Trainer Handlungsbedarf in der Offensive und brachte Narciso Lubaca für Klinger. Watzka, der auf der rechten Seite kein ebenbürtiger Ersatz für Lewerenz war, rückte auf Klingers Position ins defensive Mittelfeld, Lubaca auf die rechte Seite. Es war jedoch Pagenburg, der das 1:0 besorgte. Er stand goldrichtig, als Willibald einen Schuss von Kuduzovic vor dessen Füße abprallen ließ. „Chhun“ konnte sich aus sechs Metern die Ecke aussuchen (77.).

Fünf Minuten später hätte Trier auf 2:0 erhöhen können. Thomas Konrad wurde im gegnerischen Strafraum umgerissen. Kühlmeyer, der insgesamt keine souveräne Vorstellung bot, zeigte auf den Elfmeterpunkt. Kuduzovic lief an: Tor! Kurz zuvor war jedoch ein Pfiff durchs Moselstadion ertönt. Ein Spieler war zu früh in den Sechzehner gerannt. „Faz“ lief erneut an, doch seinen diesmal schwachen Schuss konnte Willibald festhalten.

Die Schlussphase wurde hektisch, Pfullendorf kam nun durch Standardsituationen zu Chancen, die Eintracht konterte. Wie Watzka, der nach einem Stellungsfehler seines Gegenspielers allein aufs Tor rannte, denn Ball jedoch nur ans Außennetz setzte (85.). Drei Minuten später erreichte ihn im Strafraum eine Flanke von Abelski, es kam jedoch nur ein schwacher Kopfball heraus.

Eine dumme Aktion des Flankengebers trübte etwas die Freude auf den Sieg. Der Mittelfeldmotor, der heute nicht auf allen Zylindern lief, erhielt eine Gelbe Karte, weil er bei seiner Auswechslung in der 90. Minute zu langsam den Platz verließ. Da es seine zehnte war, fehlt er im nächsten Saisonspiel am übernächsten Sonntag gegen den FSV Mainz. Abelski beschwerte sich noch beim Linienrichter und trat dann einen Sitz um. „Ich habe mich beim Verlassen des Platzes über etwas anderes geärgert“, sagte er gegenüber 16vor. „Was das war, gehört aber nicht in die Presse.“

Eintracht Trier: Loboué – Brighache, Konrad, Hollmann, Zittlau – Di Gregorio – Watzka, Abelski (Dingels, 90.), Klinger (Lubaca, 73.), Kuduzovic – Pagenburg.

SC Pfullendorf: Willibald – Stark (Straub, 58.), Kocatepe, Falkenmeyer, Hepp – Frick (Kunter, 85.), Schreyeck – Bentele, Saccone, Jeske (Jonuzi, 75.) – Battaglia.

Tore: 1:0 Pagenburg (77.)

Zuschauer: 1488

Print Friendly, PDF & Email

von

Schreiben Sie einen Leserbrief

Angabe Ihres tatsächlichen Namens erforderlich, sonst wird der Beitrag nicht veröffentlicht!

Bitte beachten Sie unsere Kommentarrichtlinien!

Noch Zeichen.

Bitte erst die Rechenaufgabe lösen! * Time limit is exhausted. Please reload the CAPTCHA.