Sanierung erreicht Etappenziel

TRIER Die Sanierungsarbeiten am Kurfürstlichen Palais gehen einem wichtigen Etappenziel entgegen: Das Baugerüst an der Südfassade wird Ende September abgebaut. Das gaben der bauleitende Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) und die ADD am Donnerstag bekannt.

Nach zweijähriger Sanierung wird die Südfassade des Kurfürstlichen Palais bald wieder gerüstfrei sein. Foto: ADDSeit dem Spätsommer 2012 wird der Südflügel nach den Anforderungen des Denkmalschutzes saniert und restauriert. Ein Teil der ebenfalls anstehenden Dachsanierung wurde im gleichen Zug ausgeführt. Bis zum Herbst wird der größte Teil der insgesamt 22 Fenster umfassenden sogenannten Gartenfassade inklusive des markanten, mit Figuren verzierten Gebäudevorsprungs (Mittelrisalit) fertig restauriert sein.

Die gesamte Fassade wurde mit schonenden Verfahren gereinigt und stark geschädigte Malschichten wurden teilweise komplett entfernt. Die anschließende Konservierung und Restaurierung sowie die Erneuerung der Farbfassung der Fassaden erfolgte mit einem Reinsilikatfarbanstrichsystem. Sie orientiert sich an den Farbtonwerten der letzten Restaurierung von 1976/77, die auf den Originalfarbtönen des 18. Jahrhunderts basieren.

Fehlstellen im Natursteinbestand wurden mit einer farblich abgestimmten Steinergänzungsmasse ergänzt, die nach dem Aushärten nicht vom Originalstein zu unterscheiden ist. Stark belastete Steinbereiche wurden entsalzt. Wo nötig, wurden lose Bauteile mit witterungsbeständigen Spezialdübeln fixiert. Defekte Fugen wurden vorsichtig ausgefräst und mit einem natürlichen Kalkmörtel verschlossen.

Ein besonderes Augenmerk galt den steinernen Rokoko-Figuren am Mittelrisalit, darunter eine Gruppe um die römischen Gottheiten Ceres und Apollon auf dem Giebel sowie die Puttengruppe am Balkon vor dem Erdgeschoss, die die vier Jahreszeiten verkörpern. Der Stein wurde restauratorisch behandelt. Zur Erneuerung der vergoldeten Fassadenzier wurden rund 16.000 hauchdünne, acht mal acht Zentimeter große Blattgoldblättchen verarbeitet – insgesamt nur circa 170 Gramm, die jedoch auf der Fläche eine glänzende Wirkung entfalten.

Die Sanierung des Kurfürstlichen Palais wird im nächsten Jahr fortgesetzt. Im Frühjahr 2015 beginnen die Arbeiten am kürzeren, linken Fassadenabschnitt zwischen Konstantin-Basilika und Mittelrisalit. Sie sollen bis Herbst 2015 abgeschlossen sein. Zusammen mit der 2010 erfolgten Sanierung auf der Innenhofseite ist damit die Fassadensanierung vollendet. Anschließend folgt in verschiedenen Arbeitsabschnitten bis Mitte 2018 die Sanierung des mit Schiefer gedeckten Satteldachs.

Die Baukosten für die Sanierung der jetzt eingerüsteten Flächen von Fassade und Dachabschnitten am Südflügel des 1. Bauabschnitts inklusive Mittelrisalit liegen bei rund 630.000 Euro. Die Kosten der noch ausstehenden Sanierung des linken Fassadenabschnitts, einschließlich der Sanierung aller Dächer, werden unterhalb einer Million Euro bleiben.

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