Pagenburg beendet Negativserie

Nach drei Niederlagen in Folge ist Eintracht Trier der Befreiungsschlag gelungen. Am Samstagnachmittag gab es einen überraschenden 2:0-Auswärtssieg beim KSV Hessen Kassel. Matchwinner bei der Eintracht war ihr Topscorer Chhunly Pagenburg. Innerhalb von nur 180 Sekunden stellte der 25-Jährige zwischen der 69. und der 72. Minute die Weichen auf Sieg. „Was meine Mannschaft heute geschafft hat, war sensationell“, schwärmte Eintracht-Trainer Roland Seitz.

KASSEL. Dabei sah es zunächst für ihn und sein Team alles andere als gut aus. Mario Klinger fiel wegen eines Bänderrisses aus und nach nur sieben Minuten war das Spiel auch für Torge Hollmann beendet. „Damit ist mir meine gesamte Innenverteidigung weggebrochen“, konstatierte Seitz. Hollmann hatte eine Muskelverhärtung am Oberschenkel, für ihn kam Michael Dingels in die Partie. Nach langer Pause stand Baldo di Gregorio wieder in die Startelf, anstelle von Steven Lewerenz, der nur auf der Bank saß, spielte Fabian Zittlau auf der linken offensiven Seite.

Die erste Schrecksekunde gab es nach nur drei Minuten. Di Gregorio vertändelte einen Ball an der eigenen Strafraumkante, aber Kassels Gabriel Gallus konnte diese Möglichkeit nicht nutzen. Doch die Eintracht fand sich erstaunlich schnell im verregneten Kassel zurecht. Nach sechs Minuten hatten die 200 mitgereisten Trierer Fans den Torschrei auf den Lippen, aber ein Weitschuss von Fouad Brighache landete am hinteren Gestänge der Kasseler Torlatte.

Vom KSV war wenig bis gar nichts zu sehen, die Eintracht hatte das Spiel und den Gegner gut im Griff. In der 13. Minute vergab Maximilian Watzka eine gute Chance, nachdem Pagenburg den Ball noch von der Torauslinie in die Mitte flanken konnte. Dann tat sich bis zur 36. Minute nicht mehr viel, beide Teams neutralisierten sich im Mittelfeld. Erst ein schöner Kopfball von Kassels Innenverteidiger Stefan Müller, der knapp über das Tor von Stephan Lobouè strich, sorgte für etwas Stimmung unter den 3.500 Zuschauern im Auestadion. Kurz danach prüfte Nico Hammann mit einem eher harmlosen Freistoß Lobouè. Das war es dann mit der Kasseler Herrlichkeit. „Wir kamen nicht ins Spiel“, monierte KSV-Trainer Uwe Wolf.

Kurz nach dem Seitenwechsel wurde Triers Torwart von einer missglückten Flanke von Moritz Meuser überrascht, die er über die Latte lenken musste. Was keiner zu diesem Zeitpunkt ahnte: Es war Kassels letzte Torchance in diesem Spiel. „Trier hat in der zweiten Halbzeit seine Qualitäten ausgespielt“, lobte Uwe Wolf. In der Tat wurde die Eintracht immer stärker und spielte sich nun gute Gelegenheiten heraus. Watzka traf mit einem satten Schuss nur den Innenpfosten (55.), kurz danach scheiterte Fahrudin Kuduzovic nach einem Freistoß vom überragenden Alon Abelski freistehend an Kassels Torwart Carsten Nulle. Roland Seitz ahnte zu diesem Zeitpunkt Schlimmes: „Erst Latte, dann Pfosten und viele Chancen liegen gelassen, so etwas ist in unserer Situation nicht einfach.“

Doch es kam anders. In der 69. Minute sah Abelski den mitgelaufenen Chhunly Pagenburg, der das erste Tor mit einem Heber erzielte. Und während die mitgereisten Fans noch jubelten, legte Pagenburg nur drei Minuten später nach, als er nach einer Abelski-Vorlage den Ball zum 2:0 in die Maschen köpfte. Für den Trierer Stürmer war es der vierte Doppelpack der laufenden Saison. „Das hat er wirklich Klasse gemacht“, freute sich Roland Seitz.

Kassel hatte außer einem Abseitstor von Tobias Damm (79.) nichts mehr zuzusetzen, auf der anderen Seite vergab Pagenburg einen weiteren Konter freistehend vor Nulle (88.).

Nach diesem Erfolg sollte bei der Eintracht wieder etwas Ruhe einkehren. Clubchef Ernst Wilhelmi: „Dieser Sieg freut mich für Mannschaft und Trainer“.

Oliver Zehe

KSV Hessen Kassel: Nulle – Hammann, Rahn, Müller, Meuser (64. Gaede) – Gallus, Becker – Merle (57. Schmeer), Mayer, Pinheiro – Henel (46. Damm).

Eintracht Trier: Loboué – Konrad, Kröner, Hollmann (7. Dingels), Brighache – Di Gregorio (89. Heinz), Watzke – Kuduzovic (85. Lewerenz), Abelski, Zittlau – Pagenburg.

Tore: 0:1 Pagenburg (69.), 0:2 Pagenburg (72.)

Zuschauer: 3.500

Schiedsrichter: Göpferich (Bretten).

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