NPD-Demo für SS-Verbrecher

TRIER. Die NPD hat für heute Abend in der Trierer Innenstadt eine Versammlung angemeldet. Auf einer Kundgebung unweit der Porta Nigra wollen die Rechtsextremisten ihre Solidarität mit einem verurteilten Kriegsverbrecher bekunden.

Wie das Presseamt der Stadt am Nachmittag auf Anfrage gegenüber 16vor bestätigte, steht die Versammlung unter dem Motto „Freiheit für Erich Priebke“. Besagter Priebke wird an diesem Montag 100 Jahre alt. Bis 1994 konnte der SS-Verbrecher in Argentinien unbehelligt leben. Nachdem ein Journalist ihm auf die Spur gekommen war, lieferte das südamerikanische Land ihn an Italien aus. 1998 verurteilte ihn ein Gericht zu lebenslanger Haft. Heute lebt Priebke in Rom.

Priebke war unter anderem am Massaker in den Ardeatinischen Höhlen beteiligt. Im März 1944 erschoss die SS dort mindestens 335 Menschen – als Vergeltung für einen Anschlag italienischer Partisanen auf eine SS-Kaserne in Rom. Bei dem Anschlag waren rund 30 SS-Männer getötet worden. Für jeden toten Deutschen sollten daraufhin 10 Italiener sterben, so die Anordnung. 75 der Opfer waren Juden. Priebke selbst soll mindestens zwei der Opfer erschossen haben.

Die Trierer NPD, die seit Monaten alle paar Wochen Kundgebungen abhält, will am heutigen Abend am Simeonstiftplatz ihre Solidarität mit dem Kriegsverbrecher bekunden. Die Versammlung dürfe unter kleineren Auflagen stattfinden, teilte das Rathaus mit. So dürften die Wortbeiträge nur in einer Lautstärke vorgetragen werden, mit welcher die Versammlungsteilnehmer erreicht werden könnten.

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