Rieger verlässt die Lebenshilfe

TRIER. Dr. Martin Rieger ist nicht mehr hauptamtlicher Vorstand der Trierer Lebenshilfe. Er werde diese Funktion „zukünftig nicht mehr wahrnehmen“, teilte der Verein am Donnerstag völlig überraschend mit. 

Vor drei Jahren übernahm Rieger den damals neu geschaffenen Posten. Erstmals gab sich die Selbsthilfeorganisation, die 1962 gegründet wurde und mittlerweile über 600 Mitglieder zählt, eine hauptamtliche Spitze. Rieger überzeugte seinerzeit sowohl Vorstand als auch Aufsichtsrat, die sich nach einem Ausschreibungsverfahren einstimmig für Rieger, der zuvor im kirchlichen Bereich sowie zuletzt für die Bertelsmann-Stiftung tätig war, entschied. Der wechselte für die neue Aufgabe an die Mosel. Im vorvergangenen Jahr hatte er maßgeblichen Anteil an den Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Trierer Lebenshilfe.

Am Donnerstag nun versandte die Lebenshilfe eine Presseerklärung, deren Inhalt Anlass für Spekulationen bietet.  Zunächst heißt es: „Herr Dr. Rieger beendet seine Tätigkeit auf eigenen Wunsch, um eine weiterführende Aufgabe in seinem beruflichen Werdegang anzugehen.“ Dann teilt der Verein weiter mit: „Wir bedauern die Unruhe, die sich aus jeder personellen Veränderung in einer Geschäftsleitung zwangsläufig vorübergehend ergibt. Gleichwohl wollen wir Herrn Dr. Rieger in seiner beruflichen Entwicklung nicht im Wege stehen“, erläutert ein Sprecher des Aufsichtsrats. Man sei zuversichtlich, die vakante Stelle bald wieder besetzen zu können. Ein entsprechendes Ausschreibungsverfahren sei eingeleitet. Allzu groß kann das Bedauern über Riegers Fortgang wohl kaum gewesen sein, denn ein anerkennendes Wort für seine in den vergangenen drei Jahren geleistete Arbeit sucht man in der Erklärung vergeblich.

Als Selbsthilfeorganisation betroffener Eltern und Angehöriger von Menschen mit Behinderung betreut der Lebenshilfe Trier e.V. in zwölf Einrichtungen aktuell rund 450 Menschen aller Altersgruppen mit geistiger und mehrfacher Behinderung betreut. Die angebotenen Leistungen erstrecken sich von integrativen Kindertagesstätten und darin anschließender schulischer Ausbildung über Tagesfördereinrichtungen bis hin zu Wohnheimen und einer Vielzahl ambulanter Dienste. Zudem ist der Verein einer der Träger der Lebenshilfe-Werke Trier und des Sozialpädiatrischen Zentrums.

Print Friendly, PDF & Email

von

Schreiben Sie einen Leserbrief

Angabe Ihres tatsächlichen Namens erforderlich, sonst wird der Beitrag nicht veröffentlicht!

Bitte beachten Sie unsere Kommentarrichtlinien!

Noch Zeichen.

Bitte erst die Rechenaufgabe lösen! * Time limit is exhausted. Please reload the CAPTCHA.