Juncker setzt sich durch

DUBLIN/LUXEMBURG. Der ehemalige luxemburgische Premierminister und Trierer Ehrenbürger Jean-Claude Juncker ist zum Spitzenkandidaten der Europäischen Volkspartei (EVP) für die im Mai anstehende Europawahl gewählt worden.

Auf einem Parteitag in der irischen Hauptstadt Dublin setzte sich Juncker mit 382 von 627 gültigen Stimmen gegen den französischen EU-Kommissar Michel Barnier durch, der auf immerhin 245 Stimmen kam. Damit ist das Ergebnis des Luxemburgers und langjährigen Euro-Gruppen-Chefs alles andere als triumphal. Der 58-Jährige war in der Vergangenheit wiederholt für höchste europäische Ämter gehandelt worden. Doch einmal schlug er entsprechende Offerten aus und entschied sich dafür, Regierungschef des Großherzogtums zu bleiben; ein andermal wurden seine Ambitionen vom seinerzeitigen französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy und auch Kanzlerin Angela Merkel ausgebremst. Nach seiner Abwahl als Premier Luxemburgs signalisierte der Christsoziale dann, nun für eine Karriere auf europäischem Parkett zur Verfügung zu stehen. Inzwischen erklärt er unmissverständlich, an die Spitze der EU-Kommission zu wollen.

Das will auch Martin Schulz, der für Sozialisten und Sozialdemokraten in die Europawahl ziehen wird. Der Deutsche hatte Juncker zu seinem Wunschgegner erklärt. Für den Trierer Bundestagsabgeordneten Bernhard Kaster ist der Luxemburger erste Wahl: „Mit Jean-Claude Juncker hat die EVP für mich die absolute Idealbesetzung für die anstehende Europawahl gefunden – er steht für soziale Fairness in Europa“, erklärt der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. „Wir brauchen für Europa mehr denn je eine Persönlichkeit mit politischem Gewicht, Glaubwürdigkeit und hoher Anerkennung. Dies ist vor allem für die Menschen in Europa wichtig“, so Kaster weiter. Neben seiner „unbestreitbaren Kompetenz und Erfahrung“ werde auch seine „Bodenhaftung und sein Humor der EU nach innen und außen gut tun“, ist der Bundestagsabgeordnete überzeugt und ergänzt: „Wir Trierer wissen am besten, wie wertvoll gerade unsere luxemburgischen Freunde für Europa sind“. Kaster spricht trotz der vielen Stimmen für Junckers Gegenkandidaten Barnier von einem „eindeutigen Votum der EVP-Delegierten in Dublin“. 

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