Im entscheidenden Moment wacher

Befreiungsschlag für Eintracht Trier: Nach dem 2:1 (1:1) beim Erzrivalen Wormatia Worms darf die Truppe von Roland Seitz erst einmal durchatmen. Eine deutliche Leistungssteigerung nach der Pause gab den Ausschlag für den eminent wichtigen Sieg. Für Wormatia Worms war es die dritte Niederlage in Folge unter Neucoach Stefan Emmerling. „Für beide Mannschaften war es heute nicht so einfach“, konstatierte Seitz. „Sie haben auf den schlechten Platzverhältnissen das einzig Richtige gemacht: Kick and Rush zu spielen! Es ging daher viel über Standards.“

WORMS. Die beiden Teams starteten bissig, engagiert und laufstark. Wormatia hatte dabei deutlich mehr vom Offensivspiel, in Führung aber ging die Eintracht: Sandro Rösners Handspiel (nach eigenem Stellungsfehler) war einer jener jüngst massenhaft diskutierten Grenzfälle – Marco Quotschalla war’s beim Strafstoßführungstreffer egal (23.). Die plötzliche Chance nachzulegen, vergab Chhunly Pagenburg zwei Minuten später im Gewühl. Im Gegenzug schoss Marcel Abele aus aussichtsreicher 15-Meter-Position viel zu mittig – kein Problem für Stephan Loboué im Tor der Eintracht.

Auch aus der Kategorie „Kann man, muss man aber nicht pfeifen“: Steven Kröners Stoß gegen Scipon Bektasi – der Gefoulte verwandelte selbst (35.). Kröner sah’s sogar umgekehrt: „Er nimmt den Ball mit der Hand mit und lässt sich dann fallen.“ Jedenfalls ging’s mit einem 1:1 in die Kabine. Nach dem Wechsel erarbeite sich die Eintracht zunehmend ein Übergewicht, blieb zunächst allerdings abschlussschwach: Ein Solo Quotschallas (60.), der Schuss Alon Abelskis von der Strafraumkante (62.), dessen Konter, der von Pagenburg verstolpert wurde (63.) – es sollte erst einmal nicht sein.

Die Einwechslung Romas Dresslers brachte Wormatia zwischenzeitlich ins Spiel zurück. In der 71. Minute zog das Kraftpaket in Richtung des mittlerweile für den verletzten Loboué eingewechselten Andreas Lengsfeld auf und davon – Glück für den bereits gelbverwarnten Michael Dingels, dass er für seine Notfallaktion nicht durch Schiedsrichter Robert Kempter (Sauldorf) vom Platz gestellt wurde. Den folgenden Freistoß Dresslers konnte Lengsfeld dann abklatschen.

In der Schlussphase aber setzte dann die Eintracht den entscheidenden Stich: Pagenburg entwischte Artur Krettek an der Torauslinie – und im Nachschuss staubte Klinger zum 1:2 ab (82.). „Ein wunderschönes Tor“, charakterisierte Seitz etwas zu euphorisiert: „Der Sieg war unterm Strich verdient, denn wir haben in der zweiten Halbzeit den ganzen Apparat nach vorne geschoben und doch einige Chancen liegenlassen.“

Sein Kollege Stefan Emmerling musste „Roland doch ein Stück weit widersprechen: Aufgrund der beiden Halbzeiten wäre ein Unentschieden verdient gewesen. Wir waren anfangs präsenter, haben das Spiel dominiert – und wurden bestraft, als wir ein Stück weit nachgelassen haben“, analysierte Emmerling, der in der Winterpause für den zuletzt glücklosen Ronny Borchers gekommen war. Der Trainer machte viel am schwierigen Geläuf fest: „Angesichts der Platzverhältnisse ist es nur mit Leidenschaft machbar. Und wir müssen konzentrierter, hellwacher sein.“ Die Eintracht dagegen war es im entscheidenden Moment – und darf jetzt wieder schauen, was noch oben machbar ist.

Wormatia Worms: Knödler – Gopko, Rösner, Stark, Krettek – Himmel, Abele – Akcam, Toch (83. Feucht) – Sauter (69. Dressler), Bektasi

Eintracht Trier: Loboué (55. Lengsfeld) – Dingels, Hollmann, Zittlau, Brighache – Kröner – Quotschalla, Klinger, Yesilyurt (46. Anton) – Abelski, Pagenburg (90. Kuduzovic)

Tore: 0:1 Quotschalla (23., Handelfmeter), 1:1 Bektasi (35., Foulelfmeter), 1:2 Klinger (83.)

Zuschauer: 1500

Christian Schreider

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