„Ich bin ein neugieriger Mensch“

Hubert von Goisern spielt am Sonntag in der Rockhal. Foto: Konrad FerstererEnde der 80er begann der Weltenbummler Hubert von Goisern, der 1952 im oberösterreichischen Bad Goisern geboren wurde, mit der Dekonstruktion alpiner Volksmusik. Er gilt als Erfinder des sogenannten Alpenrock und als prononciertester Vertreter der „Neuen Volksmusik“. Seine Tourneen und musikalischen Reisen führten ihn quer durch Europa, die USA, in den arabischen Raum, nach Tibet und wiederholte Male nach Afrika. Darüber hinaus entwarf er Mode, wirkte als Schauspieler an Filmprojekten mit, schrieb Filmmusik (unter anderem für „Schlafes Bruder“) und ist nicht zuletzt ein Mann der klaren Worte, wenn es um politische, soziale und ökologische Fragen geht.  Ein neues Studio-Album ist derzeit in Arbeit und seit wenigen Tagen ist „HvG“ wieder auf Tour. Am Sonntag macht er Station in der Rockhal in Esch/Alzette.

16 VOR: Empfinden Sie so etwas wie Heimweh, wenn Sie länger unterwegs sind?

Hubert von Goisern: Eher weniger. Ich bin ein neugieriger Mensch, und ich bin gerne unterwegs. Außerdem schafft man sich auf Tournee ja auch einen ganz eigenen Kosmos, der fast familiär ist. Ruhe – ja, die fehlt mir manchmal.

16 VOR: Gibt es denn einen Ort, den Sie als „Heimat“ bezeichnen würden?

Von Goisern: Mittlerweile würde ich sagen: Salzburg. Dort lebe ich mit meiner Familie, dort sind meine Freunde.

16 VOR: Sie stammen aus derselben Gemeinde wie Jörg Haider. Dort leben nur 7500 Menschen. Können Sie ein Verwandschaftsverhältnis ausschließen?

Von Goisern: Zu einhundert Prozent kann man das natürlich nie. Mir wäre aber keines bekannt…

16 VOR: Haider war nur zwei Jahre älter als Sie? Gab es früher Kontakte?

Von Goisern: Eigentlich nicht. Unsere Großväter kannten sich, aber sowohl er als auch ich haben sich ja recht früh aus Goisern herausbewegt. In völlig verschiedene Richtungen, Gott sei Dank. Vorher gab es auch keine Interessenüberschneidungen.

16 VOR: Die Tour, ein neuer Soundtrack, ein neues Album, ein neuer Film – was treibt Sie derzeit so an?

Von Goisern: Ideen. Die treiben mich eigentlich immer an. Ich nehme mir immer wieder vor, mal eine Zeitlang gar nichts zu machen. Und dann kommt wieder ein interessantes Projekt daher, das mich reizt, und ich kann nicht nein sagen. Und freue mich.

16 VOR: Warum erscheint das Album erst nach der Tour? So können es doch die Konzertbesucher nicht sofort kaufen.

Von Goisern: Naja, das macht ja nichts. So hören sie vielleicht genauer hin … und kaufen es dann im Frühling – voller Vorfreude, weil sie dabei waren. Das hoffe ich zumindest.

16 VOR: Welche Einflüsse bekommt der Zuhörer darauf zu hören?

Von Goisern: Letztlich sind wir selbst unser roter Faden. Es ist also schwer zu sagen, was die wirklichen Einflüsse auf die Musik sind, die ich mache. Country und Bluegrass hat mich zuletzt sehr fasziniert. Deswegen klinge ich jetzt aber trotzdem nicht wie Dolly Parton.

16 VOR: Sie bereisten schon viele Länder auf nahezu jedem Kontinent. Kennen Sie Luxemburg?

Von Goisern: Nicht gut, leider – aber das wird sich hoffentlich jetzt ändern!

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