Hohe Strafe für Böhr

TRIER. Über viele Jahre war Christoph Böhr Triers prominentester Christdemokrat, von 2002 bis 2006 amtierte er sogar als CDU-Bundesvize. Am Dienstag wurde Böhr nun zu einer Bewährungsstrafe von 22 Monaten verurteilt.

Damit schrammte er an einer Haftstrafe vorbei, die ab mehr als 24 Monaten fällig gewesen wäre. Wie ein Sprecher des Landgerichts Mainz auf Anfrage gegenüber 16vor bestätigte, hat sich der Trierer nach Überzeugung des Gerichts in zwei besonders schweren Fällen der Untreue schuldig gemacht und gegen das Parteiengesetz verstoßen. Im Landtagswahlkampf waren eigentlich für Fraktionszwecke vorgesehene Mittel für die Beratung der Union zweckentfremdet worden.

Böhr wurde er zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten verurteilt. Zusätzlich wurde ihm auferlegt, binnen zwölf Monaten nach Rechtskraft des Urteils 10.000 Euro an einen wohltätigen Zweck zu spenden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, es wird erwartet, dass der Fall nun in zweiter Instanz den Bundesgerichtshof beschäftigen wird.

Zehn Jahre stand Böhr an der Spitze der Landespartei, von 1993 bis 2006 führte er mit zweijähriger Unterbrechung auch die Landtagsfraktion. Der gebürtige Mayener war zudem Gründungsvorsitzender der Wertekommission der CDU Deutschlands. Sein politischer Absturz erfolgte im März 2006. Völlig überraschend hatte die SPD im eigentlich konservativ geprägten Rheinland-Pfalz eine absolute Mehrheit der Mandate im Landtag eingefahren. Noch am Wahlabend erklärte Böhr seinen Rückzug von Landes- und Fraktionsvorsitz. Sein Trierer Landtagsmandat legte der langjährige CDU-Kreisvorsitzende und Ratsfraktionschef 2009 nieder.

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