„Knackpunkt war Anfang der zweiten Halbzeit“

Wenige Minuten vor der Schluss-Sirene machte es der Gegner noch einmal spannend: 61:44 führte Würzburg am Mittwochabend nach dem dritten Spielabschnitt bereits gegen die TBB Trier. Und doch mussten die Gastgeber bis in die Schluss-Sekunden um den Sieg zittern. Letztlich aber reichte der komfortable 17-Punkte-Vorsprung. Dank des 69:63-Erfolges hat die Heimmannschaft nicht nur den am Ende vielleicht noch wichtigen direkten Vergleich mit Trier für sich entschieden, sondern auch den Abstand auf die beiden Abstiegsplätze auf vier Punkte vergrößert. „Wir konnten uns am Ende mit der Zonenverteidigung noch einmal herankämpfen, haben aber vielleicht zu spät damit angefangen“, sagt TBB-Coach Henrik Rödl. „Doppelt schade ist es für uns, dass wir den direkten Vergleich mit einem Punkt verloren haben.“

WÜRZBURG. Die Baskets erwischten den besseren Start in die Partie, zwei sehenswerte Spielzüge schlossen sie zur schnellen 4:0-Führung (2.) ab. Doch in der Folge konnten die Hausherren zu wenig Kapital aus ihrer guten Verteidigung schlagen, vergaben immer wieder leichtfertig den Ball, was die Trierer dazu nutzten, das Match in den ersten zehn Minuten weitgehend ausgeglichen zu gestalten.

Das änderte sich im zweiten Abschnitt. Die Baskets legten einen 10:0-Blitzstart aufs Parkett, nach dem ersten Dreier von Ricky Harris lagen die Würzburger mit 28:19 (14. Minute) in Führung. Fortan wurde es giftig auf dem Parkett. Vor allem das mit harten Bandagen geführte Center-Duell zwischen Andy Seifert und dem Baskets-Duo Jason Boone/Chris McNauhgton erhitzte die Gemüter der 3140 Zuschauer in der auch im 50. Bundesliga-Heimspiel ausverkauften „s. Oliver Arena“. Doch die zunehmende Hektik tat dem Spiel der Hausherren nicht gut, vielmehr ließen sie sich davon anstecken. „Wir hatten eigentlich alles im Griff, und haben dann uns selber Probleme bereitet“, erkannte auch Würzburgs Coach Stefan Koch. Trier hatte derweil längst wieder Anschluss gefunden und ging mit einem knappen Halbzeit-Rückstand von einem Pünktchen in die Kabine (35:34).

Doch nach dem Seitenwechsel drehten die Würzburger in Person von Marcellus Sommerville nun so richtig auf. Der US-Neuzugang, der in der ersten Halbzeit blass geblieben war und nur einen seiner acht Würfe verwandeln konnte, brachte sein Team erstmals zweistellig in Führung (51:41/26) und war mit 17 Punkten am Ende abermals bester Würzburger Werfer. „Der Knackpunkt war für mich der Anfang der zweiten Halbzeit“, stellte Henrik Rödl fest.

Doch die Trierer gaben sich noch nicht geschlagen. Wie zum Ende der ersten Hälfte verloren die Baskets abermals Faden und Struktur. „Im vierten Viertel hat Trier es sehr gut gemacht mit ihren Veränderungen in der Verteidigung“, so Würzburgs Trainer Stefan Koch. „Aber wir haben gegen die Zone auch sehr zögerlich gespielt, nur noch den Vorsprung verwaltet und nicht mehr richtig attackiert.“ Mit einem Dreier 69 Sekunden vor Ertönen der Schluss-Sirene sorgte Jimmy McKinney jedoch wieder für etwas mehr Abstand.

Mit dem 69:63-Sieg gewannen die Würzburger sogar noch den direkten Vergleich. Das Hinspiel an der Mosel endete 77:82 aus Sicht der Mainfranken.

„Glückwunsch an Stefan Koch und seine Mannschaft, sie haben sich diesen Sieg redlich verdient und erkämpft“, gratulierte Henrik Rödl. „Wir haben vor allem Anfang der zweiten Halbzeit unseren Rhythmus völlig verloren, und das lag in erster Linie am Kampfgeist und der Intensität von Würzburg.“

Stefan Mantel und Fabian Frühwirth

s.Oliver Baskets: Waters (7), Sommerville (17), Stuckey (8), Kleber (4), Harris (10), McKinney (6), Boone (9), McNaughton (8), Little (0), Spoden (0).

TBB Trier: Anderson (7), Bucknor (7), Hughes (15), Seiferth (12), Ward (5), Samenas (7), Mönninghoff (5), Schmidt (0), Chikoko (2), Petric (3).

Viertelstände: 15:17; 20:17; 26:10; 8:19

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