Entschärfungstrupp gibt Entwarnung

Ein herrenloser Reisekoffer hat am frühen Donnerstagabend zu einer rund dreistündigen Sperrung des Trierer Hauptbahnhofs geführt. Rund ein Dutzend Geschäfte und Kneipen im Bahnhofsviertel mussten zeitweilig geräumt werden, ebenso die Ankunftshalle der Station. Weil ein Sprengstoffspürhund angeschlagen hatte, musste die Bundespolizei ein Entschärfungskommando anfordern. Die Experten konnten schließlich Entwarnung geben: Im Koffer fand sich zwar eine Schreckschusspistole, jedoch weder Sprengstoff noch eine Sprengvorrichtung. Wem das Gepäckstück gehört, konnte bislang nicht ermittelt werden.

TRIER. Hat ein Karnevalist den Koffer schlicht vergessen? Fest steht: Nachdem der Bundespolizei das direkt am Zugang zur Ankunftshalle abgestellte Gepäckstück gegen 16.50 Uhr aufgefallen war, wurde zunächst per Lautsprecherdurchsage am Bahnhof nach dem Besitzer gefahndet. Doch niemand meldete sich, woraufhin ein Sprengstoffspürhund zum Einsatz kam und in einem ersten Schritt das unmittelbare Umfeld geräumt wurde. Als das Tier jedoch anschlug, war klar – der Bahnhof sowie der Vorplatz und die angrenzenden Geschäfte mussten evakuiert werden. Die Bahnhofstraße wurde gesperrt, der Busverkehr an der Hauptpost umgeleitet.

Nun hieß es warten, denn der angeforderte Entschärfungstrupp der Bundespolizei musste aus Nordrhein-Westfalen anrücken und sich auf seiner Fahrt nach Trier durch Schneegestöber kämpfen. Vor Ort angekommen, ging dann alles sehr schnell: Das Gepäckstück wurde geröntgt. Als nichts auf eine Gefahr hindeutete, wurde der Koffer geöffnet. Drinnen fand sich, neben einer Weinflasche und offenbar für karnevalistische Zwecke bestimmte Klamotten, auch eine Schreckschusswaffe. Um diese führen zu dürfen, benötigt man zwar einen „Kleinen Waffenschein“, doch bei der Bundespolizei geht man bislang nicht davon aus, dass der Waffenbesitzer wirklich Böses im Schilde führte, als er seinen Koffer am Bahnhof abstellte und dort zurückließ.

Es hätten sich weder Sprengstoff noch eine Sprengvorrichtung gefunden, gab Dr. Ralf Gnüchtel von der Bundespolizei gegen 19.50 Uhr Entwarnung. Es würden nun weitere kriminaltechnische Untersuchungen durchgeführt, schließlich wolle man ermitteln, wem der Koffer gehört. Denkbar ist, dass der Spürhund wegen der Schreckschusswaffe anschlug.

Der Zugverkehr war durch die Räumung des Bahnhofs nur kurzzeitig unterbrochen. Die an- und abfahrenden Reisenden wurden während der restlichen Zeit der Absperrung über den südlichen Zugang zu den Gleisen geleitet.

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