Zu null dank Thömmes

Sylvano Comvalius erzielte gegen Eintracht Frankfurt II seinen 13. Saisontreffer. Foto: Sebastian SchwarzMit 2:0 hat Eintracht Trier sein vorletztes Auswärtsspiel der Saison bei der Reserve des Namensvetter-Vereins in Frankfurt gewonnen. Christoph Buchner und Sylvano Comvalius schossen die Tore zum verdienten Sieg. Die Mannschaft von Trainer Jens Kiefer hätte mit mehr Konzentration vor dem Tor weitaus höher gewinnen können. Dass hinten die Null stehen bieb, ist auch einem jungen Mann zu verdanken, der als einer der wenigen den Kick am Bornheimer nicht so schnell vergessen wird.

FRANKFURT. Zum Aufwärmen blieb keine Zeit. Dominik Thömmes konnte sich gerade noch die Torwart-Handschuhe überstreifen, dann musste er auf den Platz. 34 Minuten waren gespielt, da zeigte Andreas Lengsfeld an, dass es für ihn nicht weitergehen würde. Eine Verletzung am Oberschenkel war der Grund für seine frühe Auswechslung – und für ein unerwartetes Debüt. Gerade einmal 17 Jahre ist Thömmes alt. Eigentlich hütet er das Tor der Eintracht-U19. Als sein Vater Rudi die Eintracht ins Halbfinale des DFB-Pokals führte, ging er noch nicht einmal in den Kindergarten. Gestern nun machte er seine ersten Schritte in der vierten Liga und – und zwischen den Pfosten eine gute Figur. Vor allzu große Prüfungen stellten die Bankenstädter den jungen Torwart aber nicht. Ein paar wenige Schüsse hatte Thömmes zu parieren, einmal musste er nachfassen, einmal zeigte er eine sehenswerte Fußabwehr.

Von Beginn an machten die Trierer das Spiel. Hätten sie ihre Chancen konsequenter genutzt, wäre das Ergebnis viel deutlicher ausgefallen. Allein Sylvano Comvalius hatte schon in den ersten zehn Minuten zwei gute Gelegenheiten. Einmal per Kopf und einmal mit dem Fuß brachte der Holländer aber frei vor dem Tor keinen Druck hinter den Ball (2./9.). So war es den Innenverteidigern vorbehalten, den Trierer Sieg auf den Weg zu bringen. Nach einer Ecke von Alon Abelski verlängerte Torge Hollmann den Ball, ehe Christoph Buchner per Kopf traf (29.). Es war nicht das einzige Mal, dass die Frankfurter nach Standardsituationen schlecht verteidigten. Gleich nach Wiederanpfiff erzielte Comvalius dann doch noch sein 13. Saisontor. Nachdem Frankfurts Torhüter Philipp Wolf einen eigentlich ungefährlichen Schuss abklatschte, schob er unbedrängt ein und ließ die vielleicht 50 Trierer Fans ein zweites Mal jubeln. Der eingewechselte Marco Quotschalla vergab kurz vor Schluss die beste von weiteren Möglichkeiten, als er alleine frei vor dem Tor stand, aber drüber schoss.

Was die gut 100 Zuschauer im damit zu etwa einem Prozent ausverkauften Stadion am Bornheimer Hang ansonsten erlebten, hatte den Charme von Endzeitstimmung. Der Stadionsprecher meldete Auswechslungen – wenn überhaupt – mit einiger Verzögerung, die Anzeigetafel blieb schwarz, und der Toner versagte seinen Dienst beim Drucken der Mannschaftsaufstellungen. Vielleicht liegt es daran, dass die Frankfurter U23 gerade ihre letzten Spiele hinter sich bringt. Mit Saisonende stellt die Reserve ihren Spielbetrieb ein. Dass die Talente sich für andere Vereine empfehlen wollen, war ihnen kaum anzumerken.

Der Trierer Sieg war zu keiner Zeit in Gefahr, was auch an den Tipps gelegen haben dürfte, die Rudi Thömmes seinem Sohn mit auf den Weg gegeben hatte. Ruhig solle er bleiben, habe ihm sein Erziehungsberechtigter und Co-Trainer vor dem Spiel gesagt, erzählte der Debütant nach der Partie. „Als 17-Jähriger hast du eh‘ nichts zu verlieren.“

SG Eintracht Frankfurt II: Wolf – Groeger, Maslanka, Müller (46. Almpanis), Daniel di Gregorio – Wille, Reljic (71. Fliess), Baldo di Gregorio (56. Amin), Albayrak, Findik – Yilmaz

SV Eintracht Trier 05: Lengsfeld (35. Thömmes) – Zittlau, Buchner, Hollmann, Brighache – Kröner, Cuntz (69. Kuduzovic) – Anton, Abelski (87. Quotschalla), Bender – Comvalius.

Tore: 0:1 Buchner (29.), 0:2 Comvalius (46.).

Zuschauer: 127 (geschätzt)

Schiedsrichter: Patrik Meisberger (Heusweiler)

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