Eintracht Trier siegt im Krisenduell

Sowohl für Eintracht Trier als auch für Waldhof Mannheim verlief der Start ins neue Jahr nicht sehr erfolgreich. Trier holte aus fünf Spielen vier Punkte, der SVW aus drei Partien nur einen Punkt. Nach dem Aufeinandertreffen am Mittwochabend konnte die Mannschaft von Roland Seitz ihre Bilanz verbessern. Dank eines Freistoßtreffers von Steven Kröner siegte der SVE im Moselstadion mit 1:0 und bleibt an den Spitzenmannschaften dran.

TRIER. 90 Minuten lang hörte man im Moselstadion fast nur die 100 Fans von Waldhof Mannheim. Die SVE-Anhänger auf der Gegengerade verweigerten ihrem Team wegen der 0:3-Niederlage gegen den Abstiegskandidaten Idar-Oberstein am vorletzten Samstag, die akustische Unterstützung. Dank in Form eines Banners gab es nur für Michael Dingels für seine Vertragsverlängerung. Und Roland Seitz ließ seinen Worten, auf den Ur-Trierer zu bauen, Taten folgen: Dingels durfte von Anfang an ran. Thomas Konrad musste dafür auf die Bank. Überraschenderweise stand auch Torhüter Andreas Lengsfeld in der Startelf. Stephan Loboué zog sich im Training eine Verletzung am Sprunggelenk zu.

Beide Teams begannen alles andere als abwartend. Schon in der ersten Minute musste Lengsfeld aus kurzer Distanz einen Schuss von Vllaznim Dautaj parieren, der sich durch die Abwehr gedribbelt hatte. „Das war eine 500-prozentige Torchance, die kläglich vergeben wurde“, klagte Waldhof-Trainer Reiner Hollich darüber, dass diese frühe Möglichkeit nicht genutzt wurde.

Vier Minuten später köpfte Jure Colak nach einem Freistoß ans Außennetz. Auch im Folgenden wurden die Gäste vor allem durch Standards gefährlich. Nach 15 Minuten ebbte die Angriffswelle der Waldhöfer jedoch ab, und die Eintracht übernahm zunehmend die Kontrolle. In der Offensive – Marco Quotschalla stürmte neben Chhunly Pagenburg – passte aber noch nicht alles. Zuerst legte Pagenburg mit der Hacke einem Gegenspieler ab (7.), dann fand ein Pass von Quotschalla in der Mitte keinen Abnehmer (8.).

Die beste Torgelegenheit in der ersten Halbzeit hatte Publikumsliebling Dingels. Torge Hollmann verlängerte eine Ecke mit dem Kopf auf den Innenverteidiger, der an den Pfosten köpfte (24.). Trier war nun die gefährlichere Mannschaft und kam durch Quotschalla (26.), Anton (28.), Abelski (34.) und Yesilyurt (41.) zu guten Chancen, doch entweder segelte ein Schuss knapp am Tor vorbei oder wurde im letzten Moment geblockt.

Kurz vor der Pause hatte Mannheim Glück, vollzählig das Spiel fortsetzen zu können. Weil Steven Kröner einen am Boden liegenden Gegenspieler beschimpfte, stürzte Wal Fall auf ihn los und stieß ihn um. Der Verteidiger kam jedoch ohne Verwarnung davon (44.). „In unserer Situation hätten wir eine Rote Karte bekommen“, kritisierte Seitz die Entscheidung von Schiedsrichter Patrick Alt, der auch noch zwei weitere strittige Situationen zugunsten der Gäste wertete.

In der zweiten Halbzeit verflachte die Partie. Trier hatte den Gegner zwar im Griff und setzte sich in dessen Hälfte fest, strahlte aber keine allzu große Torgefahr mehr aus. So fiel die Führung auch durch einen Freistoß. Aus 20 Metern zog Kröner ab, und der Ball landete leicht abgefälscht im Netz (60.). Seinen Treffer feierte er euphorisch vor der Haupttribüne. Bei den Ultras blieb es weiter ruhig. „Es ist schade, dass sie die Mannschaft heute nicht angefeuert haben“, bedauerte Dingels den Stimmungsboykott. „Ich bin mir aber sicher, dass sie uns im nächsten Spiel wieder unterstützen werden.“

Die Mannheimer erhöhten nach dem Gegentreffer den Druck, doch Triers Abwehr stand – auch dank Dingels – sicher. Der SVE setzte nun auf Konter, ließ sich dabei jedoch entweder zu viel Zeit oder spielte den letzten Pass nicht clever genug. Der schönste Angriff der Trierer lief über Quotschalla, der ab der 66. Minute als einzige Spitze fungierte, da Pagenburg verletzt ausgewechselt werden musste. Der Winterzugang lupfte im Strafraum den Ball an seinem Gegenspieler vorbei und zog dann volley ab. Rainer Adolf im Tor der Gäste wehrte den Schuss ins Seitenaus ab (77.).

Wenig später hatte der Ex-Trierer Martin Wagner Glück, dass er nicht des Feldes verwiesen wurde. Nach einem Gerangel am Boden mit Kröner trat er ihn von hinten um. Alt hatte die Szene jedoch offenbar nicht gesehen und so wurde auch hier ohne Verwarnung weitergespielt. Sicher war sich der Schiedsrichter jedoch bei der Entscheidung, keinen Elfmeter für Trier zu geben, nachdem Abelski im Strafraum zu Fall gekommen war (87.). Da auch dies nicht spielentscheidend war, hielten sich im Anschluss auch die Diskussionen darüber in Grenzen.

„Wir sind heute ein Risiko eingegangen“, meinte Roland Seitz zu seiner Systemumstellung. „Es war nicht einfach, aber jetzt haben wir wieder drei Tage Ruhe.“ Am Samstag geht es für den SVE zum Derby nach Koblenz.

Eintracht Trier: Lengsfeld – Brighache, Dingels, Hollmann, Zittlau – Yesilyurt, Kröner, Abelski (Spang, 90.), Anton (Klinger, 76.) – Pagenburg (Kuduzovic, 66.), Quotschalla

Waldhof Mannheim: Adolf – Stiller (Brucia, 74.), Fall, Colak, Huckle – Roth, Kochendörfer, Zeric (Wassey, 48.), Wagner – Hess, Dautaj

Tore: 1:0 Kröner (60.)

Schiedsrichter: Patrick Alt

Zuschauer: 1465 Zuschauer

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