Remis beim „Heimspiel“ in Elversberg

Im Spitzenspiel des 31. Spieltages der Regionalliga Südwest trennten sich am Samstagnachmittag der SV Elversberg und Eintracht Trier mit einem torlosen Unentschieden. In der Tabelle änderte sich dadurch für beide Mannschaften nichts. Der SVE hat damit in den vergangenen vier Spielen gegen Teams aus dem oberen Tabellendrittel gepunktet und weiterhin gute Chancen auf einen der beiden Aufstiegsrundenplätze.

ELVERSBERG. Die Atmosphäre im „Waldstadion an der Kaiserlinde“ gleicht einem Pokalspiel in einem noch nicht weit fortgeschrittenen Wettbewerb gegen einen fünft- oder sechstklassigen Gegner einer wenig fußballbegeisterten Kleinstadt: Rund um das in die Jahre gekommene, teilweise verwilderte Stadion an der Lindenstraße und auf Waldwegen parken fast ausschließlich Autos mit Trierer Kennzeichen – mehreren Hundert SVE-Fans stehen ein paar Dutzend Anhänger der Heimmannschaft gegenüber, selbst im Sitzplatzbereich sind die Gäste in der Überzahl.

Auch auf dem Rasen dominieren weitgehend die Trierer. Die Eintracht spielt selbstbewusst, greift früh an und geht aggressiv in die Zweikämpfe – nach seinem dritten Foul innerhalb weniger Minuten sieht Michael Dingels die Gelbe Karte, weshalb ihn Roland Seitz zur Pause sicherheitshalber auswechseln wird. Die technisch bessere Mannschaft ist der SV Elversberg, der nach Balleroberungen gut das Spiel aufbaut. Vor allem über die linke Seite ist das Team brandgefährlich. Die Trierer Defensive bekommt den schnellen Dribbler Milad Salem kaum in den Griff.

Torraumszenen sind jedoch auf beiden Seiten selten. Weil beide Mannschaften hinten sicher stehen und dem Gegner kaum Anspielstationen bieten, versuchen sie es mit Schüssen außerhalb des Strafraumes – Erdogan Yesilyurts Versuch in der zweiten Minute geht knapp rechts vorbei, Fabian Zittlau setzt die Kugel links neben das Tor (30.) und Alon Abelski eine Kopfballvorlage von Christoph Anton drüber (36.). Auf der anderen Seite rettete zwischendurch zweimal Andreas Lengsfeld, der sowohl einen Schuss aus dem linken Halbfeld von Salem (13.) als auch einen von Daniel Jungwirth, bei dem er sich sehr langmachen musste, parieren konnte (27.).

Die größte Chance in der ersten Halbzeit, in Führung zu gehen, hat der Tabellenführer. Salem, der im vergangenen Sommer ein Probetraining bei Eintracht Trier absolvierte, lässt die halbe SVE-Abwehr alt aussehen, als er von links an der Grundlinie in den Strafraum zieht und auf den am zweiten Pfosten freistehenden Maurice Deville passt, der aus vier Metern rechts neben das Tor schießt (37.). Vor dem Einschlafen heute dürfte Deville an diese Tormöglichkeit nochmal denken.

In der zweiten Halbzeit ist das Experiment, Anton erneut als Spitze neben Marco Quotschalla spielen zu lassen, wieder beendet. Der 21-Jährige wechselt auf die vertraute rechte Außenbahn, Abelski dafür ins Zentrum, der dort das Spiel lenken soll. Trier steht nun tiefer – der Außenverteidiger Zittlau hielt sich in den ersten 45 Minuten fast mehr in der gegnerischen als in der eigenen Hälfte auf -, Elversberg stört allerdings auch früher. Bis zur Schlussphase ist der Gastgeber die aktivere Mannschaft, ohne jedoch längere Zeit die Spielkontrolle zu übernehmen.

Die klareren Chancen hat weiterhin der Spitzenreiter. Thorsten Reiß spielt Deville in den Lauf, der aus zehn Metern sofort abzieht. Mit einer glänzenden Fußabwehr lenkt Lengsfeld den Ball ins Aus (70.). Gut zehn Minuten später steckt der in der Zwischenzeit für Deville eingewechselte Angelo Vacarro auf Salem durch, doch anstatt selbst abzuschließen, spielt er quer – auf Innenverteidiger Torge Hollmann (81.).

„Komm, komm, komm!“, treibt Seitz an der Seitenlinie seine Mannschaft in letzten zehn Minuten nach vorne. „Alle zusammen nochmal!“ Beide Teams mobilisieren die letzten Kräfte, allein es soll kein Tor mehr fallen. Ein Schuss an der Strafraumgrenze von Christopher Spang, der in der 60. Minute für den verletzten Dingels-Ersatz Thomas Konrad kam, geht über das Tor (88.). Dennoch gibt es nach der Partie ein Extralob für das junge Eigengewächs der Eintracht: „Christopher hat sehr gut gespielt.“

Aber auch mit der Mannschaftsleistung ist der Trierer Trainer „sehr zufrieden“. „Elversberg hatte die klareren Chancen, wir aber haben das Spiel bestimmt und kontrolliert.“ Elversberg bleibt trotz des Remis‘ an der Spitze vor dem punktgleichen 1. FC Kaiserslautern II. Vier Punkte dahinter liegt der SVE – der nun seit vier Spielen ungeschlagen ist – auf Platz sechs.

SV Elversberg: Kronholm – Groß, Billick, Wolf, Buch – Salem, Reiß, Jungwirth, Schug (Galego, 64.) – Krasniqi (Grimm, 80.), Devillle (Vaccaro, 73.).

Eintracht Trier: Lengsfeld – Brighache, Dingels (Konrad, 45.; Spang, 60.), Hollmann, Zittlau – Kröner – Abelski, Watzka, Yesilyurt (Kuduzovic, 45.) – Anton, Quotschalla.

Schiedsrichter: Tobias Christ

Zuschauer: 900

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