Eintracht Trier macht Freiburg zum Herbstmeister

Tristesse im Zeichen des nasskalten Herbstes: So tief die Wolken über dem Freiburger Möslestadion hingen, so groß war die Enttäuschung bei Eintracht Trier. Das Spitzenspiel in der Regionalliga beim SC Freiburg II ging für die Moselstädter mit 1:3 (0:2) verloren. Während die U23 des Bundesligisten damit zum Ende der Hinrunde die Herbstmeisterschaft feierte, verloren die Trierer mit der zweiten Niederlage in Folge einstweilen den Kontakt zur Tabellenspitze und rutschten auf Platz sechs ab.

FREIBURG. Eintracht-Trainer Roland Seitz wollte den Auftritt seiner Elf gar nicht erst beschönigen: „Der Sieg der Freiburger ist nicht unverdient, sie waren in der ersten Halbzeit einfach bissiger und präsenter als wir.“ In der Tat hätten sich die Gäste nicht beklagen dürfen, wenn sie mit drei oder vier Gegentreffern in die Pause gegangen wären. Der Lattenknaller von SC-Angreifer Amir Falahen (45.) hallte noch nach, als Schiedsrichter Timo Gerach (Landau) die erste Halbzeit abpfiff. Zuvor hatten sich die Trierer keine einzige echte Möglichkeit erarbeiten können, während die Gastgeber mit ihrem gefährlichen Offensiv-Quartett – Falahen, Felix Klaus, Maximilian Philipp und Hendrick Zuck – die Eintracht-Abwehr immer wieder gehörig durcheinanderwirbelten.

Die Freiburger spielten 45 Minuten lang mit großem Selbstvertrauen, nachdem Zuck aus dem SC-Profikader nach feiner Vorarbeit von Klaus frühzeitig das 1:0 gelungen war (8.): Philip (17.) und Zuck (23.) verfehlten knapp, Klaus wurde im letzten Moment gestoppt, nachdem Falahen und Philipp mal wieder Kopfballduelle gewonnen hatten (33.). „Freiburg konnte Fußball spielen, wie es wollte“, bemängelte der Ex-Freiburger und heutige Eintracht-Sechser Torge Hollmann die demütige Vorstellung seiner Elf bis zur Pause. So fiel das 2:0 durch Falahen nach einem flinken Konter über Philipp (35.). Klaus hätte frei vor Chris Keilmann alles klarmachen können, doch der Trierer Schlussmann reagierte richtig (37.).

Immerhin stimmte bei den Gästen die Einstellung. Nach dem Seitenwechsel war das Bemühen um den Anschlusstreffer spürbar. Der Druck auf das Gehäuse von SC-Keeper Dominic Bergdorf wurde größer, die Außenverteidiger Fouad Brighache und Fabian Zittlau schalteten sich immer wieder über die Flügel ein. So richtig zwingend waren die Gäste freilich nicht, sieht man einmal von einem Heber von Zittlau ab, der auf die Latte tropfte (50.). Beim Schuss von Hollmann aus 16 Metern brachte die Freiburger Abwehr gerade noch einen Fuß dazwischen (70.).

So blieben den Trierern die Standards: Ein Freistoß von Alon Abelski fand den Kopf von Zittlau, der zum 1:2 verkürzte (71.). Richtig mulmig wurde es Xaver Zembrod aber nicht mehr: „Es gab wenig Situationen, bei denen mir das Herz in die Hose gerutscht ist“, bekannte Freiburgs Trainer, der in der 88. Minute durchatmen konnte. Zuck angelte sich bei einem Freiburger Konter einen langen Pass, umkurvte den herauseilenden Keilmann und schob aus spitzem Winkel zum 3:1 ein. Es war die einzige echte SC-Chance nach Wiederanpfiff.

Was bleibt den Trierern nach der dritten Saisonniederlage? Abzuwarten. Bis die rot-gesperrten Marco Quottschalla und Matthias Cuntz (jetzt wieder frei) zurückkehren und Lars Bender seine Muskelverletzung überwunden hat. „Momentan sind wir nicht in der Lage, mehr zu geben“, sagte Trainer Seitz. Insgesamt scheint dem Kader die Qualität in der Tiefe zu fehlen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Verantwortlichen des SVE in der Winterpause auf dem Transfermarkt noch mal tätig werden.

Matthias Kaufhold

SC Freiburg II: Bergdorf; Schraml, Metzger, Jullien, Yildirim; Klaus (89. Gabriele), Stanko, Gutjahr, Zuck; Philipp (73. Kath), Falahen.

SV Eintracht Trier: Keilmann; Brighache, Dingels (79. Guenther), Buchner, Zittlau; Kuduzovic (84. Spang), Hollmann, Kröner, Anton; Abelski, Comvalius.

Schiedsrichter: Timo Gerach (Landau)

Tore: 1:0 Zuck (8.), 2:0 Falahen (35.), 2:1 Zittlau (71.), 3:1 Zuck (88.).

Zuschauer: 480.

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