Eintracht Trier im Pokalfinale

Fußball-Regionalligist Eintracht Trier hat das Finale des Rheinlandpokals erreicht. Beim Titelverteidiger SV Roßbach/Verscheid siegte das Team von Roland Seitz am Mittwochnachmittag mit 3:0 (2:0) und darf sich nun im Endspiel auf ein Derby gegen den FSV Salmrohr freuen. „Wir sind ohne größere Probleme weitergekommen“, sagte Eintracht-Torwart Andreas Lengsfeld nach der überlegenen Trierer Leistung im Wiedtal. Zu respektvoll agierte der Oberligist aus Roßbach vor allem in der ersten Halbzeit, um die klassenhöheren Moselaner von der Finalteilnahme abzuhalten.

ROSSBACH. Bereits nach neun Minuten gelang der Eintracht die frühe Führung: Maximilian Watzka hatte aus dem Mittelfeld heraus auf den startenden Alon Abelski gepasst, der allein aufs Roßbacher Tor lief und SVR-Torwart Stefan Linnig mit einem Lupfer bezwang. „Unsere frühe Führung hat Roßbach vielleicht etwas den Mut genommen“, mutmaßte Seitz ob der zurückhaltenden Leistung der Gastgeber. Wichtiger war dem Trierer Coach allerdings, dass sein eigenes Team überlegen weiterspielte. Die Überlegenheit drückte sich allerdings nur im Ballbesitz aus, große Torchancen erspielten die Moselaner sich vorerst nicht heraus. Es dauerte bis zur 28. Minute, ehe Fahrudin Kuduzovic in den mit Gegenspielern dicht besiedelten Strafraum drang, sein Torschuss landete aber abgefälscht knapp neben dem SVR-Gehäuse.

Besser machte es sein Mitspieler Christoph Anton – neben Marco Quotschalla als zweiter Stürmer in der Startelf – zehn Minuten später: Abelski hatte aus der eigenen Hälfte heraus auf Anton gepasst, der Gegenspieler Eike Mund davonlief und auch vor Linnig die Nerven behielt – 2:0 (38.). Die circa 80 mitgereisten Trierer Fans hatten sich schon auf die Pausenbratwurst eingestellt, doch unmittelbar vor dem Halbzeit- erfolgte noch ein Elfmeterpfiff: Schiedsrichter Benedikt Kempkes hatte nach einem Zweikampf zwischen Michael Dingels und dem Roßbacher Maycoll Canizales im Trierer Strafraum auf den Punkt gezeigt. SVR-Stürmer Gordon Addai schoss hart ins linke Eck, doch SVE-Keeper Lengsfeld lenkte den Ball mit Hand und Kopf über die Latte (45.). Seitz freute sich mit seinem Schlussmann: „Aus meiner Sicht war die Elfmetersituation diskutabel. Wenn Roßbach den Anschlusstreffer erzielt hätte, wäre es noch mal knapp geworden und wir hätten in der zweiten Halbzeit noch mal zittern müssen.“

Doch da der Konjunktiv – wie schon Ex-Nationaltorhüter Jens Lehmann wusste – der Feind des Verlierers ist, wurde es für die Eintracht nicht mehr knapp. Allerdings verpasste Trier die vorzeitige Entscheidung, was an der mangelnden Chancenverwertung lag, die vor allem den Trainer ärgerte: „Wir sind fahrlässig mit den Torchancen umgegangen, da waren fünf, sechs Hundertprozentige dabei“, sagte Seitz. So verfehlten die Trierer in Person von Abelski, Anton und Kuduzovic gleich reihenweise das Roßbacher Tor. Außerdem parierte SVR-Keeper Linnig stark gegen Yesilyurt (80.) und Watzka (82.).

Die Wiedtaler hingegen spielten sich vor allem über ihre linke Angriffsseite einige Torchancen heraus. Doch Lengsfeld parierte stark gegen Artur Mezler (50.), Addai (66.), Raphael Bernard (71.) und Maximilian Fichtl (89.). Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Steven Lewerenz, der einen Konter zum 3:0-Endstand abschloss (90.+2).

Roßbachs Spielertrainer Thomas Esch, der auf eine Einwechslung verzichtet hatte, gratulierte fair: „Der Trierer Sieg ist verdient. Wir haben erst in der zweiten Halbzeit den Respekt abgelegt und gut nach vorne gespielt. Im Torabschluss hat uns aber in manchen Situationen das Quäntchen Glück gefehlt. Mein Team hat gemerkt, dass der Leistungsunterschied zwischen Ober- und Regionalliga sehr groß ist.“

Dass dieser Klassenunterschied keine Sieggarantie ist, erfuhr die Eintracht schmerzvoll bei der letztjährigen Halbfinalniederlage beim TuS Mayen. Die Seitz-Elf ist vor dem Rheinlandpokalfinale am 29. Mai also gewarnt: Dann wartet auf die Eintracht mit dem FSV Salmrohr der nächste Oberligist zum Derby um den Rheinlandpokal.

SV Roßbach/Verscheid: Linnig – Krautscheid, Mund, Mezler, Canizalez – Becker (67. Fichtl), Müller (78. Krämer) – Pineker (61. vom Dorf), Bauer, Bernard – Addai

Eintracht Trier: Lengsfeld – Spang, Dingels, Hollmann, Brighache – Kröner – Watzka, Abelski, Kuduzovic – Anton (74. Yesilyurt), Quotschalla (59. Lewerenz)

Tore: 0:1 Abelski (9.), 0:2 Anton (38.), 0:3 Lewerenz (90.+2)

Schiedsrichter: Benedikt Kempkes (Urmitz)

Zuschauer: 604

Besonderheiten: Lengsfeld (Trier) hält Foulelfmeter von Roßbachs Addai (44.)

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