Erster Sieg lässt weiter auf sich warten

Auch im dritten Saisonspiel nach der Winterpause bleibt Eintracht Trier ohne Sieg – und verliert langsam den Anschluss an die Playoff-Plätze. Gegen den Tabellenletzten SC Pfullendorf reichte es am Freitagabend nur zu einem 1:1. „Wir hatten uns heute vorgenommen, zu gewinnen. Zum einen, um Selbstvertrauen zu tanken, und zum anderen, damit wir unsere Saisonziele nicht aus den Augen zu verlieren“, gab ein enttäuschter Roland Seitz nach der Partie zu Protokoll. Nach einer schwungvollen Anfangsviertelstunde konnte der SVE nicht mehr zulegen und geriet in der 67. Minute sogar in Rückstand. Kurz vor Schluss besorgte Christoph Anton zwar noch den Ausgleich, der Fehlstart in die Rückserie ist nun – wie schon in den vergangenen Jahren – dennoch da.

TRIER. In der Pressekonferenz vor dem Spiel war Roland Seitz gelassen und selbstbewusst. Wegen der missglückten ersten beiden Saisonspiele im neuen Jahr verspürten weder er noch seine Mannschaft einen großen Druck. Das Spiel gegen den SC Pfullendorf, Schlusslicht der Regionalliga Südwest, sollte ein Wendepunkt werden auf dem Weg zu den Playoff-Plätzen. Im Vergleich zum Spiel gegen die U23 des 1. FC Kaiserslautern gab es zwei Änderungen in der Startelf. Für Sylvano Comvalius spielte Marco Quotschalla im Sturmzentrum und Christoph Buchner durfte für den gesperrten Michael Dingels in der Abwehr ran.

Die Mannschaft von Stephan Baierl begann so, wie man es von ihr erwartet hatte: Der SC stand tief und errichtete ein Abwehrbollwerk gegen die Eintracht, die wie schon in den vergangenen beiden Spielen druckvoll startete und den Ball gut in den eigenen Reihen laufen ließ. Die Eckenbilanz sprach bereits nach 13 Minuten eine deutliche Sprache: 6:0 für die Hausherren. Allerdings bedeutete keine der Ecken echte Gefahr für das Tor der Gäste aus Baden-Württemberg. Dabei zeigte der SC-Schlussmann Thomas Löffler in anderen Situationen Unsicherheiten. Zweimal hatte er erst im Nachfassen den Ball sicher. Erst prallte der Schuss von Matthias Cuntz an seiner Brust ab (12.), ehe er den Volleyschuss von Alon Abelski nicht zu packen bekam (32.).

Trier kam trotz höherem Spielanteil und den quirligen Mittelfeldspielern Abelski und Christoph Anton nicht zu zwingenden Chancen. „Wie erwartet und wie uns auch nicht anders möglich, haben wir uns in Wille und Laufbereitschaft versucht, statt spielerische Mittel zu wählen“, kommentierte Stephan Baierl die Spielweise seiner Mannschaft. So ging es torlos in die Halbzeitpause.

Auch nach dem Seitenwechsel lief es für die Kicker von der Mosel nicht besser. Die Versuche, ein Tor zu erzielen, waren meist harmlos und aus der Not geboren. Nicht selten befand sich die Eintracht mit zehn Feldspielern in der Hälfte der Gäste, vermochte jedoch keinen spürbaren Druck aufzubauen. Stattdessen suchten die weitgereisten Pfullendorfer die Offensivaktion. In der 55. Minute überholte Luca Grula in einem langen Sprint den Außenverteidiger Thomas Konrad, konnte aber den Platz nicht ordentlich nutzen und schloss mit einem schwachen Schuss ab. Dieses Laufduell war beispielhaft für die Spielweise der Eintracht: „Wir wollten geduldig spielen. Geduldig bedeutet aber nicht langsam und behäbig“, kritisierte Seitz.

Weiter ging es Richtung Tor von Chris Keilmann. Nun kam Thomas Weller über rechts, hatte Platz und setzte seinen Schuss knapp neben den Pfosten (60.). Die 1689 Fans spürten, dass ihre Mannschaft nicht bei der Sache war. Immer wieder schallte ein „Aufwachen, Aufwachen!“ durch das Moselstadion. Inmitten dieser Rufe sah sich Christoph Buchner gezwungen, mit einem Foul Mirson Volina zu stoppen (66.). Die Abwehr der Eintracht war unter Druck geraten und Keilmanns Pass landete beim Gegner, der Platz hatte und – ohne das Eingreifen von Buchner – alleine aufs Tor gelaufen wäre. Noch beim Stellen der Mauer schallten die Rufe der Fans, ehe es auf einmal still wurde in der Kurve. Weller hatte den fälligen Freistoß sauber über die Mauer geschlenzt und dem Trierer Keeper keine Chance gelassen – 0:1 für den Abstiegskandidaten aus Süddeutschland (67.). „Uns war klar: Je länger es 0:0 steht, umso nervöser würde Trier werden“, so Baierl.

Roland Seitz reagierte sofort. Neben Kushtrim Lushtaku, der bereits während des Freistoßes an der Seitenlinie stand auf seine Einwchslung wartete, kamen nun auch Comvalius und Kuduzovic. Doch die Veränderungen hatten zunächst keinen Effekt.

Erst in der 83. Minute trug zumindest die Einwechslung von Comvalius Früchte. Nach einem hohen Ball köpfte er die Kugel über die Verteidiger zu Anton, der ebenfalls mit demKopf Löffler überwand und damit den 1:1-Endstand besorgte.

Mit dem Schlusspfiff sackten die Spieler der Eintracht zu Boden – im Bewusstsein, dass die Aufstiegs-Chancen fürs Erste in weite Ferne gerückt sind. Auch ihre Anhänger machten ihrem Ärger Luft und zeigten ihren Unmut über die aktuelle Punkteausbeute ihrer Mannschaft. „Wir haben 90 Minuten lang alle zu wenig gemacht“, so Seitz, „und nicht das abgerufen was wir können.“

Tim Kolf

Eintracht Trier: Keilmann – Brighache, Hollmann, Buchner, Konrad – Kröner, Cuntz (71. Kuduzovic), – Bender (71. Lushtaku), Abelski, Anton – Quotschalla (71. Comvalius)

SC Pfullendorf: Löffler – Weller, Hepp, Steinhauser, Kehl-Gomez – Frick, Meßmer, Stark, Gruler (90. Behr)– Volina (86.Zuta), Arnold (76.Erne)

Tore: 0:1 Weller (67.), 1:1 Anton (83.)

Schiedsrichter: Dominik Bartsch

Zuschauer: 1689

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