Kiefer feiert „Einstand nach Maß“

Marco Quotschalla wird für seinen Führungstreffer gefeiert. Foto: Christian JörickeDie ersten drei Punkte 2014: Nach vier sieglosen Spielen bezwang Eintracht Trier am Freitagabend Wormatia Worms mit 3:0. Marco Quotschalla, Alon Abelski und Sylvano Comvalius ließen mit ihren Toren 1785 Fans im Moselstadion jubeln. Besonders im Fokus stand jedoch Triers neuer Cheftrainer Jens Kiefer. Der 39-Jährige zeigte sich nach der kampfbetonten Partie zufrieden mit seinen ersten Tagen an der Mosel: „Das war ein Einstand nach Maß. Es waren intensive und schnelle Tage für mich, doch mit dem Sieg wurde das belohnt.“

TRIER. Die Niederlage gegen TuS Koblenz am vergangenen Sonntag hatte Folgen: Einen Tag später musste Roland Seitz, der im April 2010 zum SVE gekommen war, seinen Stuhl räumen. Nach vier Spielen ohne Sieg sah sich der Verein zu diesem Schritt gezwungen. Bereits am Dienstag konnte der Vorstand mit Jens Kiefer den Nachfolger präsentieren. Neben der Veränderung an der Seitenlinie gab es auch Einiges auf dem Platz, was im Vergleich zur Vorwoche anders war. Kiefer stellte von 4-2-3-1 auf ein 4-4-2 um. Alon Abelski rückte aus dem Mittelfeld immer wieder in die Sturmspitze neben Sylvano Comvalius. Michael Dingels konnte verletzungsbedingt nicht mitwirken und wurde von Thomas Konrad ersetzt. Auf der Außenverteidigerposition fand sich Sven Bender wieder.

Die erste gefährliche Torchance für Eintracht Trier resultierte aus einer verunglückten Flanke von Abelski. Mit den Fingerspitzen konnte der erfahrene Torwart Carsten Nulle im letzten Moment den Ball noch an die Latte lenken (4.). Kurz darauf kam auch der VfR Wormatia Worms zu seiner ersten Gelegenheit: Nach einer verunglückten Abwehr von Kapitän Fouad Brighache musste Torge Hollmann vor dem Wormser Stürmer den Querpass im Strafraum klären.

Keine der beiden Mannschaften konnte sich in der Anfangsphase ein deutliches Übergewicht an Ballbesitz erarbeiten und so ging es munter hin und her. Strukturierter wirkten in dieser Phase die Gäste. Trier spielte teilweise überhastet, ging manchmal mit etwas zu viel Eifer in die Zweikämpfe, störte aber früh und setzte nach Ballverlusten energischer nach als noch in den Partien zuvor. Das fand auch Kiefer: „Einsatz und Willen waren so, wie man es sich als neuer Trainer wünscht.“ Ein taktisches Foul an der Mittellinie bescherte Quotschalla jedoch die fünfte Gelbe Karte. Damit ist er im nächsten Spiel gegen Hoffenheim II am kommenden Dienstag gesperrt.

Nach 22 Minuten kam der SVE zu seiner zweiten nennenswerten Chance. Eine abgewehrte Flanke von Christoph Anton fand seinen Weg zu Sven Bender. Dessen Schuss schien zunächst wenig gefährlich, doch Nulle musste sich ordentlich strecken, um den Ball noch am Pfosten vorbeizulenken.

Zum ersten Mal jubeln durften die Trierer Fans dann in der 29. Minute. Quotschalla traf mit dem Kopf nach Flanke von Anton zum 1:0. Direkt nach dem Anstoß versuchte es auch Worms mit einem Kopfball: Kevin Feucht verfehlte jedoch das Tor von Chris Keilmann (30.).

Bestärkt durch die Führung kam Eintracht Trier auch zu mehr Chancen. Steven Kröner spielte einen langen Ball auf den bereits gestarteten Quotschalla, der mit einer Flanke zum langen Pfosten Anton bediente. Der flinke Flügelspieler traf den Ball allerdings nicht richtig (32.).

Der Druck auf die Gäste aus der Nibelungenstadt wuchs. Mit einer wunderbaren Kombination dribbelten sich Anton, Kröner und Abelski durch die Abwehr, ehe Abelski aus 16 Meter nur knapp vergab. In der 39. Minute durfte sich Kröner als Schütze versuchen. Comvalius flankte auf Abelski, der mit dem Kopf auf den Mittelfeldspieler verlängerte. Die Nummer 13 des SVE schoss statt auf das Tor der Wormatia in den Himmel über dem Moselstadion. Kurz vor dem Halbzeitpfiff scheiterte Comvalius zwei Mal aus kurzer Distanz an VfR-Schlussmann.

Das 1:0 ließ den neuen SVE-Trainer Jens Kiefer noch nicht allzu entspannt dreinblicken. Foto: Christian JörickeDann ein Schockmoment für die Trierer Fans kurz nach dem Seitenwechsel. Chris Keilmann hatte sich beim Kopfball von Marco Steil verschätzt und konnte dem Ball nur noch hinterhersehen. Die Latte rettete die Trierer vor dem Ausgleich (49.). „Das war schon Glück, dass wir da nicht das 1:1 fangen“, räumt Kiefer ein.

Wenige Minuten darauf ließen Anton und Abelski durch einen Doppelpass ihre Bewacher stehen. Abelski maschierte zur Grundlinie und flankte in den Fünfmeterraum. Dort kam Quotschalla einen Tick zu spät und rutschte am Ball vorbei (51.).

In der 69. Minute passte es besser. Nach Abelskis Zuspiel konnte Sylvano Comvalius aus 13 Metern ins Tor der Gastmannschaft einschieben und die Führung auf 2:0 ausbauen. Nur drei Minuten später sorgte der Vorbereiter für die Entscheidung. Comvalius schlug von rechts einen Flanke auf den Spielmacher, der am Strafraum lauerte. Einmal nach rechts, einmal nach links und Abelski hatte seinen Gegenspieler abgeschüttelt. Den Freiraum nutzte er für einer Schlenzer in den Winkel zum 3:0.

„Wir hatten in der ersten Hälfte noch gut mitgespielt. In Halbzeit zwei sind wir dann eingeknickt. Trotzdem scheint mir das 3:0 ein wenig zu hoch“, analysierte Trainer Sascha Eller das Spiel seiner Wormatia. Sein Kollege sah deutlich zufriedener aus: „Ich wollte Leidenschaft, Tempo und Emotionen von meiner Mannschaft sehen und das konnte ich auch.“

Tim Kolf

Eintracht Trier: Keilmann – Brighache, Konrad, Hollmann, Bender – Anton (78. Asaeda), Kröner, Cuntz (62. Kuduzovic), Quotschalla (83. Guenther) – Abelski, Comvalius

VfR Wormatia Worms: Nulle – El-Hammouchi, Steil, Wolf, Stulin – Celik – Gopko (67. Zinnram), Wölk (73. Hiemeleers), Oppermann, Himmel – Feucht (46. Kunstmann).

Schiedsrichter: Timo Klein

Zuschauer: 1785

Tore: 1:0 Quotschalla (29.), 2:0 Comvalius (69.), 3:0 Abelski (72.)

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