Drei Punkten so nah

Eintracht Trier hatte einige Chance, als Sieger vom Platz zu gehen. Roland Seitz konnte es nicht fassen, dass seine Mannschaft zwei Punkte gegen Zweibrücken liegenließ. Foto: Daniel Prediger„Am Ende muss man die Chance durch den Elfmeter nutzen und drei Punkte mitnehmen“, kritisierte Trainer Roland Seitz nach der Partie seiner Eintracht gegen den SVN Zweibrücken am Samstagnachmittag. Marco Quotschalla hatte in der Nachspielzeit die Möglichkeit, durch einen Foulelfmeter das Spiel zugunsten der Trierer zu entscheiden. Der Schlussmann der Gäste hielt jedoch den Schuss und damit den Punkt für seine Mannschaft fest. 1:1 endete die Partie.

TRIER. Nach den Vorberichten hätte das Spiel gegen Zweibrücken unter dem Motto „Die Geister, die ich rief“ stehen können. In der Hinrunde hatte Trier die Pfälzer noch mit 3:0 besiegt, danach erneuerte Trainer Peter Rubeck sein Team grundlegend und so waren Schlussfolgerungen aus dem Hinspiel schwer möglich. Daher warnte Roland Seitz auch im Vorfeld vor dem Aufsteiger, der als Sechster der Tabelle ins Moselstadion reiste.

Umso überraschender war dann die Situation kurz nach Anpfiff. Bereits in der 2. Spielminute kam es zu großer Unordnung in der Hintermannschaft des SVN Zweibrücken. Eine Ecke von Alon Abelski köpfte Adam Bouzid ins eigene Tor. Peter Rubeck ärgerte sich besonders über den Treffer: „Ich hatte mich eigentlich auf das Spiel gefreut, doch die Freude wich nach dem Eigentor. Wir hatten die ganze Woche die Standards trainiert und dann passiert so etwas.“

Beruhigt von dem frühen Führungstreffer übernahm die Eintracht nun die Kontrolle über das Spiel. In der 12. Minute kam Alon Abelski zur nächsten Chance. Aus 18 Meter platzierte er einen Freistoß knapp neben das Tor.

Nach einer Sturmphase der Trierer in den ersten 15 Minuten kam nun Ruhe ins Spiel. Die Mannschaft von Roland Seitz schaffte es jedoch nicht, sich weitere gute Chancen zu erarbeiten: „Da hätten wir nachlegen müssen“, so der SVE-Coach. „Gerade mit unseren spielerischen Mitteln, die wir haben.“ Von einem deutlich stärkeren Gegner wie noch im Hinspiel war bis dahin nichts zu sehen.

Nach dem Seitenwechsel zeigte Zweibrücken ein anderes Gesicht. Deutlich aggressiver und mutiger spielten die Pfälzer nun nach vorne und erwischten Trier eiskalt. Der zuvor eingewechselte Rudy Carlier lief in der 48. Minute alleine auf Torwart Chris Keilmann zu. Der Pfosten verhinderte Schlimmeres. Im direkten Gegenzug köpfte Christoph Anton nach einer Flanke von Thomas Konrad knapp am Zweibrücker Tor vorbei. Kurz darauf lief es anders herum. Unmittelbar nach dem Kopfball von Sylvano Comvalius in der 56. Minute konnte Carlier den Ball aus 12 Metern nicht im Tor von Keilmann unterbringen.

Wieder nach einem Eckstoß fiel in der 61. Minute der Ausgleich, der sich schon angedeutet hatte. Cedric Mimbala verwertete die Ecke von Abdessamad Fachat mustergültig gegen die Laufrichtung von Keilmann. „Dass die beiden Tore nach Standardsituationen fielen, zeigt, dass der Rasen heute wieder nur wenig Spielerisches zuließ“, monierte Roland Seitz den erneut schlechten Rasen im Moselstadion.

Zieht gleich mehrere Gegenspieler auf sich: Alon Abelski. Foto: Daniel PredigerJe näher der Schlusspfiff kam, umso aufgeheizter wurde auch die Stimmung auf dem Platz und bei den 1809 Zuschauern. Mehrere kleinere Fouls und einen nicht gegebenen Handelfmeter für Trier in der 77. Spielminute taten ein Übriges. Zweibrücken ließ sich erneut in seine Hälfte drücken. Doch alle Bemühungen der Eintracht endeten bei Thorsten Hodel. Wie auch in der 83. Minute, als Kushtrim Lushtaku den Ball nach einer Flanke von Quotschalla im ersten Versuch und auch im Nachschuss nicht im Tor versenken konnte.

Alles deutete auf ein Unentschieden hin. Vor allem, nachdem Hodel einen Freistoß von Matthias Cuntz klasse aus dem Winkel gefischt hatte (90.).

Ein letztes Mal wurde das Spielgerät in den Strafraum des SVN geschlagen. Er rollte einige Meter an mehreren Spielern vorbei, ehe er Abelski vor die Füße kam, der am langen Eck zum Schuss bereitstand. Lediglich mit einem Foul von Timo Helfrich, der Gelb-Rot dafür sah, konnte der Mittelfeldmotor der Eintracht gestoppt werden.

Nun schlug die Stunde des Torwarts des SVN Zweibrücken. Mit einer starken Parade gewann er das Duell gegen den eingewechselten Marco Quotschalla, der für die Eintracht alles klarmachen wollte, in der Nachspielzeit. „Wir hatten am Ende das nötige Glück und Thorsten Hodel“, lobte Rubeck seinen Kapitän.

Für Eintracht Trier gilt es nun, am kommenden Freitag gegen den 1. FC Kaiserslautern II nachzulegen, um den „Rückrundenfluch“ zu beenden.

Tim Kolf

Eintracht Trier: Keilmann – Brighache, Hollmann, Dingels, Konrad – Kröner, Cuntz, – Bender (64. Quotschalla), Abelski, Anton – Cornvalius (73. Lushtaku)

SVN Zweibrücken: Hodel – Meisenheimer, Mimbala, Backmann, Schwall – Telch (45. Helfrich), Bouzid (82. Gotthardt) – Lienhard, Kadrija (45. Carlier) , Fachat- Parra

Tore: 1:0 Bouzid (2. Eigentor), 1:1 Mimbala (61.)

Gelb-Rot: Helfrich (92.)

Zuschauer: 1809

Schiedsrichter: Thomas Münch

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