Eintracht Trier bleibt auf Platz vier

Zwar blieb Eintracht Trier auch im siebten Heimspiel in Folge ungeschlagen. Doch verpasste die Mannschaft durch das 1:1 gegen den 1. FC Eschborn die ohnehin kaum mehr als nur theoretische Chance, sich noch für die Relegation zur 3. Liga zu qualifizieren, zumal auch der Konkurrent Elversberg nichts anbrennen ließ und zu Hause gegen die zweite Mannschaft des FSV Frankfurt mit 2:0 siegte. In einer von der Eintracht über weite Strecken kontrollierten Partie reichte es nach dem Ausgleich von Steven Kröner (17.) nicht mehr zum Sieg. Zuvor waren die Gäste durch einen Foulelfmeter von Rouven-Pierre Leopold in Führung gegangen (12.).

TRIER. Die Marschroute für das letzte Heimspiel der Regionalligasaison war bereits durch die Tabelle vorgegeben. Wollte sich die Eintracht die theoretische Chance auf die Relegation wahren, musste unbedingt ein Sieg her. Dass die im Kampf um den Klassenerhalt auf jeden Punkt angewiesenen Eschborner, die ohne den langzeitverletzten Ex-Trierer Thomas Drescher angetreten waren, dagegen halten wollten, zeigte sich bereits in der 1. Minute, als ein Eschborner Angreifer plötzlich frei vor Andreas Lengsfeld auftauchte. Doch völlig zu Recht entschied Schiedsrichter Marcel Schütz aus Westhofen auf Abseits. Erste Angriffsbemühungen der Eintracht waren im Abschluss zu ungenau.

Als dann bei einem schnellen Eschborner Gegenzug Baldo di Gregorio Michel Gschwender in der 12. Minute ohne Not an der rechten Trierer Strafraumgrenze von den Beinen holte, zeigte der Unparteiische sofort auf den Punkt. Den fälligen Elfmeter verwandelte Rouven-Pierre Leopold.

Die Eintracht antwortete auf diesen frühen Rückstand mit verstärkten Angriffsbemühungen. In der 16. Minute gelang es dem Eschborner Torhüter Tobias Stehling noch, einen strammen Schuss von Alon Abelski aus 18 Metern Entfernung über die Latte zu lenken. Doch nur eine Minute später musste sich der Eschborner Keeper geschlagen geben, als Steven Kröner nach einem Trierer Eckball etwa 13 Meter vor dem Eschborner Gehäuse frei zum Schuss kam und den Ball durch „Freund und Feind“ hindurch in die linke Ecke einschob.

In der 23. Minute kam es zu einer kuriosen Situation, als der Eschborner Stürmer Salvatore Bari den Ball in höchst abseitsverdächtiger Position erhielt, in den Strafraum eindrang und dann von Steven Kröner zu Fall gebracht wurde. Beide Male blieb der Pfiff des Unparteiischen aus.

In der Folgezeit war deutlich zu erkennen, dass die Trierer darum bemüht waren, das Spiel zu kontrollieren und sich auch Chancen zu erarbeiten. Nach einem zu kurz geratenen Befreiungsschlag aus dem Eschborner Strafraum strich in der 32. Minute der satte Schuss Fahrudin Kuduzovics aus etwa 18 Metern nur knapp am linken Winkel des Eschborner Kastens vorbei. Neun Minuten später konnte Tobias Stehling einen Schuss von Marco Quotschalla, der sich über die linke Seite regelrecht durchgetankt hatte und vom Sechzehner zum Abschluss kam, gerade noch abwehren, ehe seine Vorderleute den Ball vor dem erneut präsenten Quotschalla aus der Gefahrenzone bringen konnten.

In der 44. Minute wurde Christoph Anton von dem agilen Steven Lewerenz an der Strafraumgrenze wunderbar freigespielt, verzog jedoch überhastet. Abermals stand Anton eine Minute später im Mittelpunkt des Geschehens. Von Fahrudin Kuduzovic mustergültig auf der linken Seite geschickt, wurde Anton im Strafraum von seinem Gegenspieler gefoult. Schiedsrichter Schütz verlegte den Ort des Geschehens kurzerhand aus dem Strafraum heraus und gab nur Freistoß für die Eintracht. Den lang auf die rechte Seite geschlagenen Ball verzog Lewerenz bei seinem Volleyschuss. Unmittelbar darauf begleiteten das Schiedsrichtergespann die Pfiffe der Eintracht-Anhänger beim Gang in die Kabine.

Für Lewerenz kam bei den Trierern zur zweiten Halbzeit Erdogan Yesilyurt, der sich gut ins Spiel einfügte. Die Eintracht versuchte dort anzuknüpfen, wo sie vor der Pause aufgehört hatte. Mehrfach wurde in der gegnerischen Hälfte der Ball erobert, doch kam es nur selten zu guten Einschussmöglichkeiten, wie sie sich in den zwanzig Minuten vor der Pause geboten hatten. In der 62. Minute kam Alon Abelski etwa 13 Meter vor dem Tor nach einer schönen Kombination von Fabian Zittlau und Fahrudin Kuduzovic frei zum Schuss, doch verfehlte der Ball das Gehäuse. Fünf Minuten später war es Steven Kröner, dessen Schuss aus 18 Metern nur knapp am Eschborner Tor vorbeistrich.

Danach kamen auch die bis dahin offensiv kaum präsenten Gäste zu zwei guten Einschussmöglichkeiten, die Andreas Lengsfeld hervorragend parierte. Zuerst war der Trierer Torhüter hellwach, als er sich dem nach einem abgewehrten Fernschuss plötzlich allein vor ihm auftauchenden Anthony Wade entgegenwarf und so den Schuss abwehren konnte (72.); kurz vor dem Abpfiff lenkte er dann einen scharf aus etwa 25 Metern geschossenen Freistoß von Can Cemil Oezer über die Latte (87.). Die letzte Chance des Spiels hatte wiederum die Eintracht. In der 90. Minute konnte Anton einen von Abelski hereingebrachten Freistoß nicht verwerten.

Trotz des nunmehr seit Wochen stark dezimierten Kaders war der SVE die bessere und engagiertere Mannschaft, konnte jedoch besonders in der ersten Halbzeit die Feldüberlegenheit nicht in zählbare Erfolge umwandeln. Den Elversbergern, die sich zeitgleich gegen die 2. Mannschaft des FSV Frankfurt durchsetzten, kann man gratulieren und alles Gute wünschen für die anstehenden Relegationsspiele.

Ob den Eschbornern der Punkt aus Trier weiterhilft, wird sich in der nächsten Woche zeigen, wenn es gilt, drei Punkte und drei Tore auf den nächsten Trierer Gegner Pfullendorf gutzumachen. Eschborns Trainer Sandro Schwarz zeigte sich jedenfalls in der Pressekonferenz zufrieden mit dem Unentschieden und ersuchte Trainer und Mannschaft der Eintracht, trotz des bevorstehenden Endspiels um den Rheinlandpokal nächste Woche gegen Pfullendorf noch einmal alles zu geben.

Triers Coach Roland Seitz sprach seiner Mannschaft abermals ein großes Kompliment aus. Nach nur zwei Tagen Pause nach dem Hoffenheim-Spiel habe sie alles versucht, um auch gegen Eschborn drei Punkte zu gewinnen. Er ließ auch keinen Zeifel daran, das er sowohl gegen Pfullendorf als auch gegen Samrohr eine Elf aufbieten werde, die alles daransetzt, die Spiele zu gewinnen.

Nicht zufrieden mit dem Ergebnis zeigte sich der Ex-Trierer Thomas Drescher. Zwar sei das 1:1 durchaus ein dem Spielverlauf entsprechendes Resultat gewesen, doch sei es angesichts der Tabellensituation für Eschborn zu wenig. Wenn Andreas Lengsfeld kurz vor Schluss nicht gleich mehrfach so gut gehalten hätte, wäre mit etwas Glück sogar ein Sieg für die Hessen drin gewesen.

Eintracht Trier: Lengsfeld – Spang, Di Gregorio, Hollmann, Zittlau – Kröner – Lewerenz (Yesilyurt, 46.), Abelski, Kuduzovic, Anton – Quotschalla (Aliu, 78.)

1. FC Eschborn: Stehling – Talijan, Hertlein, Gschwender, Strenkert – Hilser, Velemir, Nguyen (Oezer, 71.) – Leopold, Wade – Bari

Tore: 0:1 Leopold (12., Foulelfmeter), 1:1 Kröner (17)

Schiedsrichter: Marcel Schütz

Zuschauer: 1052

Jörg Müller

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