Eintracht Trier besser, aber weiter sieglos

Auch im dritten Pflichtspiel von Eintracht Trier im Jahr 2013 gab es keine drei Punkte: 1:1 endete am Mittwochabend das Nachholspiel gegen den SC Freiburg II. Der SVE spielte druckvoll und erarbeitete sich mehr Chancen als der Gegner. Der schönste Spielzug mündete schließlich im Führungstreffer von Chhunly „Wer sonst?!“ Pagenburg, der knapp 30 Minuten vor Schluss wegen einer Prellung ausgewechselt werden musste. Den Gästen, die in der ersten Hälfte keine einzige echte Torgelegenheit aus dem Spiel heraus hatten, reichte ein Freistoß zum Ausgleich. „Wir sind alle sehr enttäuscht“, sagte Eintracht-Trainer Roland Seitz.

TRIER. Drei Veränderungen im Team des SVE gab es im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen den FSV Frankfurt II am vergangenen Freitag: Durch die Gelbsperre von Maximilian Watzka rückte Steven Kröner ins Team, weil Chhunly Pagenburg nach seiner Darmerkrankung wieder zur Verfügung stand, musste der noch formschwache Alon Abelski auf der Bank Platz nehmen, und für Steven Lewerenz, der sich am Dienstag im Training die Hand brach, spielte Fahrudin Kuduzovic.

Es begann vielversprechend für die Eintracht: Gleich in der ersten Minute landete ein Freistoß von Kuduzovic aus dem linken Halbfeld am zweiten Pfosten bei Torge Hollmann. Freiburgs Keeper Alexander Schwolow musste sich ganz schön langmachen, um den Ball noch neben das Tor zu lenken.

Gefährlich wurde Trier im Folgenden meist über die rechte Seite, die Marco Quotschalla beackerte. In der zehnten Minute flog ein Schuss von ihm aus 18 Metern knapp übers Tor, fünf Minuten später setzte er sich auf dem Fügel stark durch und flankte scharf in den Strafraum. Ein Gegenspieler kam jedoch vor Chhunly Pagenburg an den Ball. Dieser hatte die letzte nennenswerte Chance in der ersten Halbzeit für den SVE. Einen Freistoß von „Faz“ köpfte er knapp über das Tor (19.). Danach verflachte das Spiel.

Der SC Freiburg II strahlte in der ersten Halbzeit nur bei Ecken Gefahr aus. In der neunten Minute hatte Trier Glück, dass ein Eckstoß, der halbhoch durch den Strafraum strich, keinen Gegner mehr erreichte. Einmal konnte Stephan Loboué gut klären (20.), ein weiteres Mal erwischte ein Freiburger am langen Pfosten den Ball nicht richtig (25.). Weil die Trierer Abwehr sonst sehr sicher stand und aufmerksam agierte, zeichnete sich bereits ab, dass die SVE-Defensive an diesem Abend allenfalls über Standards geknackt werden konnte.

Erneuter Blitzstart bringt die Führung

Die zweite Halbzeit begann so flott wie die erste – nur erfolgreicher. Kuduzovic spitzelte auf der rechten Seite den Ball auf Erdogan Yesilyurt, der passte an die Strafraumgrenze, wo „Faz“ sofort abzog. Schwolow konnte abwehren, jedoch vor die Füße von Pagenburg, der zum 1:0 abstaubte (47.). „Ich glaube, meine Mannschaft war zu Beginn der Halbzeiten noch nicht auf dem Teppich“, sagte SC-Trainer Xaver Zembrod.

Fünf Minuten später wühlte sich Fouad Brighache durchs Mittelfeld und die Freiburger Abwehr und knallte im Strafraum die Kugel auf die linke Seite, wo sie Pagenburg noch an den Sechzehner köpfen konnte. Dort zog Steven Kröner direkt ab, traf aber nur die Latte.

Die Gäste erhöhten nun für einige Minuten den Druck und tauchten immer häufiger im Trierer Strafraum auf. Fabian Zittlau musste einmal bei einer Flanke in höchster Not vor einem einschussbereiten Freiburger klären (55.).

Pagenburg scheidet verletzt aus

Der SVE war jedoch näher am 2:0 als der SC vor dem Ausgleich. Einen Freistoß an der linken Strafraumgrenze von Kuduzovic, der insgesamt sehr engagiert auftrat, konnte der Freiburger Schlussmann gerade noch wegfausten (59.). Weil Pagenburg in der ersten Halbzeit einen Pferdekuss an die Wade bekommen hatte und sich nun abzeichnete, dass er nicht weitermachen konnte, musste er in der 62. Minute ausgewechselt werden. Für den Torschützen kam Christoph Anton, der auf die linke Seite ging. Quotschalla, der viel rackerte, rückte vor in den Sturm.

Nachdem die Angriffswelle der Gäste Minuten zuvor schon wieder abgeebbt war, fiel aus heiterem Himmel der Ausgleich. Erwartungsgemäß nach einer Standardsituation. Umberto Tedesco schoss einen Freistoß von links an den rechten Pfosten, dort wurde der Ball in die Mitte verlängert, wo der freistehende Mike Schütz aus kurzer Distanz zum 1:1 ausglich (77.).

In den letzten zehn Minuten peitschte Triers Schlussmann Stephan Loboué, der in der 82. Minute noch einen strammen Schuss von Mounir Bouziane entschärfte, seine Mannschaft lautstark nach vorne. Dies wirkte bei Yesilyurt. Der Neuzugang behauptete sich auf der rechten Seite im Strafraum gegen zwei Freiburger und flankte mustergültig auf Anton, der Pech hatte und über den Ball trat (86.). Einen Freistoß kurz danach köpfte Zittlau knapp daneben.

So blieb es beim 1:1, das beide Trainer als gerecht empfanden. „Meine junge Mannschaft hat sich von der Körperlichkeit des Gegners nicht beeindrucken und gut den Ball zirkulieren lassen“, befand Zembrod, der in den letzten Spielminuten derart mit Schiedsrichterentscheidungen unzufrieden gewesen war, dass er vor Wut seine Jacke ausgezogen und weggeschleudert hatte.

Seitz ärgerte sich über die Punkteteilung. „Wir sind alle sehr enttäuscht. Die Chancen zum 2:0 waren da. Wir haben sehr gut gegen den Ball gespielt, und Freiburg hatte in der ersten Halbzeit keine einzige Chance aus dem Spiel heraus“, so der Trainer. „Freiburg ist allerdings auch sehr ballsicher und hat nach Hoffenheim die beste U23.“

Romika bleibt Trikotsponsor

Kurz nach dem Heimspiel gaben Romika-Geschäftsführer Andreas Garnier und Eintracht-Vorstandssprecher Ernst Wilhelmi bekannt, das die Firma Romika Shoes GmbH und der SV Eintracht Trier 05 bereits jetzt den im Sommer auslaufenden Werbevertrag bis Ende der Spielzeit 2013/14 verlängert haben. Über die Höhe der Zuwendung für die kommende Saison vereinbarten beide Seiten Stillschweigen. Seit Juli 2011 ist das Trierer Traditionsunternehmen dem SVE als Trikotsponsor verbunden, der Nachwuchsabteilung sogar bereits seit 2007.

Am Sonntag geht es für Trier in der Liga weiter. Um 14 Uhr ist Anstoß bei Wormatia Worms.

Eintracht Trier: Loboué – Brighache, Konrad, Hollmann, Zittlau – Klinger – Kröner, Quotschalla, Yesilyurt – Kuduzovic (67. Abelski) – Pagenburg (62. Anton).

SC Freiburg II: Schwolow – Russ, Schulz, Höhn, Günter – Albutat – Lienhard (66. Gouaida), Lais (75. Laprevotte), Kerk (37. Falahen) – Bouziane, Tedesco.

Tore: 1:0 Pagenburg (47.), 1:1 Schütz (77.).

Zuschauer: 1173

Schiedsrichter: Patrik Meisberger (Schmelz)

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