Eintracht Trier gibt Sieg aus der Hand

Auch im zweiten Spiel nach der Winterpause konnte Eintracht Trier keine drei Punkte einfahren. Am Freitagabend gab es auf dem Betzenberg vor 480 Zuschauern eine 1:2-Niederlage gegen die U23 des 1. FC Kaiserslautern. Wenige Minuten nach dem Führungstreffer von Sven Bender (28.) musste Michael Dingels mit einer gelb-roten Karte das Spielfeld verlassen. Trainer Roland Seitz wirkte nach dem Spiel sichtlich betrübt über den Spielverlauf: „Nach so einem Spiel ist es nicht einfach, die richtigen Worte zu finden. Trotz guten Spiels haben wir heute durch individuelle Fehler die drei Punkte nicht mit nach Trier nehmen können.“

KAISERSLAUTERN. Eine hübsche Kulisse bot der berüchtigte Betzenberg. Das Spielfeld wie ein Teppich, und die Fans der Eintracht sorgten lautstark dafür, dass es sich ein bisschen nach Bundesliga anhörte. Cheftrainer Roland Seitz vertraute der gleichen ersten Elf wie auch schon im Spiel gegen SVN Zweibrücken. Das schmerzliche Unentschieden am vorherigen Wochenende hatte bei den Spielern augenscheinlich keine bleibende Wirkung hinterlassen. Bereits in der 3. Spielminute gab Christoph Anton den ersten Schuss auf das Tor von David Hohs ab.

Die Anfangsphase gehörte den Moselkickern, da Kaiserslautern zunächst tief und kompakt in seiner eigenen Hälfte stand. So ergaben sich mehrere Chancen, von denen Sylvano Comvalius die gefährlichste hatte. Anton flankte von links und Sven Bender legte mit dem Kopf auf den Niederländer ab, der dann aber den entscheidenden Schritt zu spät kam (5.).

Der FCK kam zunächst nur nach Fehlpässen im Spielaufbau der Eintracht zu Torgelegenheiten, die aber Schlussmann Chris Keilmann nicht ernsthaft forderten. Je länger die Partie dauerte, desto drückender wurde die Eintracht und ließ auch weniger Chancen zu. Die beiden Außenspieler Christoph Anton und Sven Bender waren durch die Defensive der kleinen Roten Teufel nicht in den Griff zu kriegen. In der 26. Minute wechselte Bender mit einer hohen Flanke auf Anton die Seite, Anton legte auf Matthias Cuntz ab, dessen satter Schuss abgeblockt wurde.

Kurz darauf belohnten sich die Trierer für ihre bisherigen Mühen. Nach einer abgewehrten Ecke von Alon Abelski, zimmerte Bender den Ball ins lange Eck zur 1:0-Führung (28.). Aus circa 24 Metern hatte die Nummer Sieben der Eintracht mit einer schönen Direktabnahme dem FCK-Keeper keine Chance gelassen.

Es lief nach Plan für Trier bis zur 41. Minute. Michael Dingels sah erst Gelb (39.) und direkt im Anschluss, nach erneuter gelber Karte, auch den den roten Karton.

„Wir haben in der ersten Hälfte toll gespielt und das Spiel klar beherrscht, wäre es nicht zu den beiden entscheidenden Fehlern gekommen, hätten wir in der zweiten Halbzeit den Sack zugemacht“, so Roland Seitz zur ersten Hälfte seiner Mannschaft. Der Trierer Trainer reagierte auf den Platzverweis und brachte für Comvalius Christoph Buchner, der den Platz von Michael Dingels in der Abwehr einnahm.

Trier setzte nun auf Konter und überließ der Heimmannschaft das Spiel, die sich jedoch zunächst keine zwingenden Chancen erarbeiten konnte. Ein kleiner Moment der Unachtsamkeit der Gäste reichte zum Ausgleich. Thomas Konrad köpfte zu kurz zu seinem Tormann, irritiert durch den heranstürmenden Jan-Lucas Dorow ließ Keilmann die Kugel durch die Hosenträger laufen. Dorow musste zum 1:1 nur noch einschieben (62.).

Dieser Fehler entmutigte die Spieler um Kapitän Fouad Brighache allerdings nicht. Trotzig spielte der SVE nun nach vorne, um mehr als nur einen Punkt mit an die Mosel zu nehmen. Dies sorgte für eine Menge Freiraum für Kaiserslautern. Wie Slalomstangen lies Christian Lensch die Trierer Abwehrrecken stehen, scheiterte aber an Keilmann (66.). Ebenso gefährlich tauchte Mario Pokar in der 75. Minute vor dem Trierer Schlussmann auf. In letzter Sekunde konnte Triers Keeper mit dem Fuß die Führung verhindern.

Nach einem fragwürdigen Foul an der Außenlinie wurde das Spiel dann entschieden. Den schnell ausgeführten Freistoß flankte Calogero Rizzuto gekonnt in den Fünfmeterraum und fand dort den Kopf seines Stürmers Jan-Lucas Dorow. Ohne Chance für Keilmann senkte sich der Ball ins lange Eck. 2:1 für die Hausherren (80.).

„Wir haben nach der Halbzeit den Respekt abgelegt und aufgrund der Chancenanzahl auch verdient gewonnen“, lobte Trainer Konrad Fünfstück die Leistung seiner Jungs. Sein Gegenüber muss sich nun in Psychologie üben: „Morgen trainieren wir noch einmal und dann bekommt die Mannschaft ein bis zwei Tage, um den Kopf frei zu bekommen. Die individuellen Fehler von heute und der Vorwoche müssen wir abstellen.“

Tim Kolf

Eintracht Trier: Keilmann – Brighache, Hollmann, Dingels, Konrad (83. Lushtaku) – Kröner, Cuntz, – Bender , Abelski, Anton (67. Quotschalla) – Comvalius (45. Buchner)

1. FC Kaiserslautern II: Hohs – Zimmer, Mockenhaupt,Tasky, Stöger (63. Dadachev) – Lensch, Reiß, Pokar, Müller (38. Rizzuto)– Jacob, Dorow (89. Kracun)

Tore: 0:1 Bender (28.), 1:1 Dorow (62.), 2:1 Dorow (80.)

Gelb-Rot: Dingels (41.)

Zuschauer: 480

Schiedsrichter: Arno Blos

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