Die nächste Stufe wartet

Die TBB hat es wieder in den Kreis der Play-off-Kandidaten geschafft: Mit 73:48 gewannen die Trierer Bundesliga-Basketballer am Sonntagnachmittag gegen die Giessen 46ers. Die Gastgeber dominierten die Partie von Beginn an und gaben über die gesamten 40 Minuten die Führung nicht ab. Bester Werfer auf Trierer Seite war Brian Harper mit 13 Punkten, Bastian Doreth und Andreas Seiferth kamen auf jeweils elf. „Wir hatten eine sehr gute erste Hälfte gespielt. Der Start in die zweite passte mir nicht so“, sagte TBB-Cheftrainer Henrik Rödl nach dem Sieg. Das Schonprogramm seiner Mannschaft im dritten Viertel dürfte sich aber nicht allzu stark auf seine Laune ausgewirkt haben.

TRIER. Die Ausgangssituation vor der Partie war für beide Teams die gleiche: Die Giessen 46ers standen auf dem letzten Tabellenplatz. Nach einem Auftaktsieg gegen Phoenix Hagen folgte eine Niederlagenserie von sieben Spielen. Zuletzt unterlagen die Hessen knapp mit 82:86 den Artland Dragons. Auch die TBB wollte nach zwei Niederlagen gegen Alba Berlin und Bayern München mit einem Sieg zurück in die Erfolgsspur. Gegen das Schlusslicht der Liga sollte der Negativtrend am Sonntagnachmittag gestoppt und die Tabellensituation wieder ein wenig verbessert werden. Trier belegte vor dem Spiel den unglücklichen Rang neun, den ersten Nicht-Play-off-Platz.

Das Aufeinandertreffen zwischen der TBB und dem Gründungsmitglied des deutschen Basketball-Oberhauses war auch ein großes Wiedersehen: Barry Stewart, heutiger Shooting-Guard der Trierer, ging in der vergangenen Spielzeit für die 46ers auf Korbjagd. Damals traf er in den beiden Partien gegen seinen aktuellen Arbeitgeber zweistellig (19 und 20 Punkte) und brannte sich damit bei den TBB-Verantwortlichen ins Gedächtnis ein. Zurück an die alte Wirkungsstätte kehrten die Ex-TBBler Oskar Faßler und Andy Büchert. Der Center wuchs in Trier auf und machte an der Mosel seine ersten Schritte als Basketballer, bevor er über die Stationen Ehingen, Bremerhaven und Hagen in Giessen landete.

Zwei Serien brachten Trier im ersten Viertel zweistellig in Front: ein 6:0-Run zu Beginn und nach dem ersten Korb der Gäste ein weiterer Lauf mit 7:0 Punkten. Dies und die Lufthoheit in der heimischen Arena bekamen den Gästen aus Hessen nicht. Im ersten Viertel brachte es die TBB auf insgesamt zwölf Rebounds, Giessen schaffte in der gleichen Zeit gerade mal drei. Beim Ertönen der Viertelsirene stand es 18:4 für die Gastgeber. Trier ging endlich einmal mit einer ansehnlichen Wurfquote von 44 Prozent vom Feld.

Fast acht Minuten blieb Giessen viertelübergreifend ohne Korberfolg. Zur Halbzeit lagen die Moselstädter mit 17 Punkten vorne, erzielten 15 Punkte zum Halbzeitstand von 33:16.

Der Jubel in der Arena kannte keine Grenzen, als Bastian Doreth mit der Schluss-Sirene des dritten Viertels einen Drei-Punkt-Versuch zum 52:36 versenkte. „Wir kamen nicht gut aus der Kabine. Doch dieser Versuch aus zehn Metern hat Giessens Bemühungen ein Ende gesetzt“, sagte Rödl in der Pressekonferenz nach dem Spiel. „Dies war der vorweggenommene Schlusspunkt.“ Die TBB kam in diesem Viertel insgesamt auf 19 Punkte, die 46ers sammelten 20 Punkte. Trier hatte etwas das Tempo herausgenommen und die Kräfte geschont. Schließlich hatten die Gastgeber immer noch 16 Punkte Vorsprung vor den letzten zehn Minuten.

Jermaine Bucknors beiden Freiwürfe Mitte des letzten Viertels brachten erstmals ein Polster von über 20 Punkten für die Hausherren (61:40). Inzwischen hatte Doreth Gefallen an Würfen jenseits der Drei-Punkt-Linie gefunden. Der Aufbauspieler verwandelte in rascher Folge zwei Mal aus mehr als 6,25 Meter Entfernung, die Assists lieferte Jarrett Howell. Eine Minute vor dem Ende stimmten die 3821 Zuschauer die Siegesfeier an und skandierten begleitet von den Trommeln der Fans „Sieg, Sieg, Sieg“.

Alle zehn von TBB-Coach Henrik Rödl eingesetzten Spieler punkteten an diesem Abend. Bester Werfer war der wiedergenesene Brian Harper, der 13 Punkte und sieben Rebounds zum Erfolg beisteuerte. Der Ex-Giessener Stewart hielt sich gegen seinen alten Verein dezent im Hintergrund und kam am Ende auf sechs Punkte. Der von Trier zu den 46ers gewechselte Faßler hatte nach dem Schlusspfiff drei Punkte zu Buche stehen. „Wir wollten nach den beiden Niederlagen einen ,Neuanfang‘ starten“, sagte Rödl und lächelte. Dies ist seiner Mannschaft eindrucksvoll gelungen. Für den Cheftrainer geht es in den kommenden Partien nun darum, „das Team auf die nächste Stufe zu heben“.

TBB: Linhart (9), Howell (4), Seiferth (11), Harper (13), Stewart (6), Saibou (2), Bucknor (7), Chikoko (6), Mönninghoff (4), Doreth (11).

Giessen 46ers: Harris (6), Ovcina (6), Brooks (14), Prowell (8), Baxter (7), Faßler (3), Zazai (0), Büchert (0), Perkovic (2), Spohr (0).

Viertelstände: 18:4, 15:12, 19:20, 21:12

Zuschauer: 3821

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