Den Abstand nur ein bisschen verkürzt

Ambitionen, am Ende einen der beiden Playoff-Plätze zu belegen, hatten sie zuletzt im Lager des SV Eintracht Trier 05 in schöner Regelmäßigkeit kleingeredet – man fühlt sich ganz offenbar wohl in der Rolle des Verfolgers der beiden führenden Teams aus Kassel und Elversberg. Nach dem eigenen 0:0 gegen die SG Sonnenhof Großaspach und den Patzern der Konkurrenz war die Enttäuschung aber doch spürbar: Mit hängenden Köpfen verließen die Eintracht-Akteure am Samstag gegen 15.50 Uhr den Moselstadion-Rasen. Zufrieden zeigte sich SVE-Cheftrainer Roland Seitz mit der kämpferischen Einstellung seines Teams, befand es aber trotzdem als „ärgerlich, dass wir das Ding nicht gezogen haben“. Der SVE lief bei Temperaturen um die 20-Grad-Marke fast permanent an, fand aber nur selten probate Mittel gegen die taktisch sehr diszipliniert und mit zwei tief ausgerichteten Viererketten agierenden Gäste aus dem Schwabenland.

TRIER. Schon nach drei Minuten die erste Möglichkeit für Fabian Zittlau, dessen Schuss nach Ablage von Marco Quotschalla aber vorbei strich. Drei Minuten später prüfte Großaspachs Johannes Fiand aus halblinker Position Eintracht-Keeper Andy Lengsfeld. Die Anfangsphase gestalteten beide Seiten flott, schnell wurde beiderseits das Mittelfeld überbrückt, in Strafraumnähe sah es aber hüben wie drüben mau aus. Brenzlig wurde es erst wieder gegen Ende der ersten Hälfte. Der souveräne Zwei-Meter-Abwehr-Fels Dennis Grab blockte zunächst einen gefährlichen 14-Meter-Schuss von Fahrudin Kuduzovic ab (38.). Drei Minuten vor der Pause schnappte sich auf der Gegenseite Daniel Lang nach einem Ballverlust von Michael Dingels den Ball, passte auf Fiand, der im Eins-gegen-Eins an Lengsfeld scheiterte. „Hinten standen wir mal wieder richtig gut. Vorne lief aber nicht viel zusammen. Die Dinger, die sich uns geboten haben, müssen wir aber verwerten – und dann gewinnen wir hier“, stellte SGS-Kapitän Grab kurz nach dem Abpfiff fest.

Zur zweiten Hälfte brachte Eintracht-Coach Seitz Steven Lewerenz, der auf der rechten Außenbahn ran durfte. Alon Abelski rückte dafür wieder in die Mitte, der am Sprunggelenk lädierte Max Watzka musste draußen bleiben.

Die von 1437 Zuschauern angetriebenen Blau-Schwarz-Weißen intensivierten daraufhin noch einmal ihre Offensivbemühungen – und hatten auch Möglichkeiten. Ein Kopfball von Kuduzovic (49.) strich am langen Pfosten vorbei, einen Freistoß von Lewerenz faustete SG-Schlussmann Christopher Knett aus der Gefahrenzone (56.), ein Schuss von Marco Quotschalla ging wieder am langen Pfosten vorbei (61.), ein Kopfball von Erdogan Yesilyurt nach Befreiungsschlag von Dingels senkte sich aufs Tornetz (83.): Die Trierer Chancen waren aber bis auf Quotschallas Scheitern allesamt nicht hochkarätig.

In der Schlussminute hatte die Eintracht etwas Glück, als Schiedsrichterin Katrin Rafalski nach einem Duell von Fouad Brighache und dem eingewechselten Simon Skarlatidis zum Leidwesen der Gäste nicht auf Strafstoß entschied. „Sie wollte schon auf den Punkt zeigen, vertraute aber dann ihrem Assistenten, der 50 Meter vom Geschehen weg stand. Eine klare Fehlentscheidung“, klagte Gästetrainer Rüdiger Rehm.

„Wir haben alles rausgehauen. Unterm Strich hat aber auch etwas das Glück vorm Tor gefehlt“, konstatierte SVE-Offensivmann Christoph Anton. Sein Teamkollege Steven Kröner ergänzte: „Es war sehr schwer gegen die kompakten Aspacher, die das defensiv geschickt gemacht haben.“

Nach den vielen Englischen Wochen und weiterhin ohne fünf größtenteils wichtige Spieler (darunter Top-Goalgetter Chhunly Pagenburg) wurde im fünftletzten Saisonspiel auch der Mangel an personellen Alternativen deutlich. Trotzdem bleibt Resthoffnung, das möglich zu machen, wovon man eigentlich bei der Eintracht nicht öffentlich redet. „Es sind noch vier Spiele zu absolvieren und damit zwölf Punkte zu vergeben. Wir probieren weiter alles“, ließ sich Mittelfeldspieler Kröner wenige Minuten nach dem Abpfiff am Samstag zumindest entlocken. (aa)

Eintracht Trier: Lengsfeld – Brighache, Dingels, Hollmann, Zittlau – Abelski (81. Yesilyurt), Watzka (46. Lewerenz), Kröner, Kuduzovic – Anton, Quotschalla

SG Sonnenhof Großaspach: Knett – Ismaili, Grab, Schuster, Schaschko – Kuhn (46. Grupp), Hägele, Rizzi (62. Skarlatidis), Fiand – Binakaj, Lang (74. Szimayer)

Schiedsrichterin: Katrin Rafalski (Bad Zwesten)

Zuschauer: 1437

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