Chhuns Doppelpack reicht diesmal nicht

Bis zur 57. Minute sah es nach einem sicheren Sieg für Eintracht Trier aus. Durch einen Doppelpack wieder von Chhunly Pagenburg lag der SVE 2:0 in Front. In den folgenden gut 20 Minuten drehte jedoch die U23 vom 1. FSV Mainz 05 das Spiel. 2:2 trennten sich beide Mannschaften am Freitagabend vor 2037 im Moselstadion. „Mit vier Punkten aus zwei Spielen können wir zufrieden sein“, sagte SVE-Trainer Roland Seitz nach der Partie. Sehr enttäuscht sei man über das Ergebnis natürlich trotzdem.

TRIER. Die U23 der Mainzer trat im Moselstadion im Vergleich zur Vorwoche mit einer nahezu komplett veränderten Mannschaft an. Grund dafür war zum einen die 0:5-Niederlage gegen die 1899 Hoffenheim II (die am Freitagabend dem FC 08 Homburg, dem nächsten Gegner der Eintracht am Dienstag, ebenfalls fünf Tore einschenkten). Und zum anderen, dass einige Spieler aus dem Trainingslager der 1. Mannschaft zurückkehrten. Neu  in die Startelf rückten Stefan Bell, Benedikt Saller, Petar Sliskovic und Yunus Malli, die bis auf Saller alle Profiverträge haben. Im Tor musste Yannik Dauth für Christian Mathenia weichen.

Die Gastgeber liefen auf wie beim 2:1-Sieg am vergangenen Samstag in Freiburg. Roland Seitz sah keinen Anlass, die Mannschaft umzustellen. Allerdings musste bereits in der 25. Minute Steven Kröner für Rechtsverteidiger Fouad Brighache eingewechselt werden, der sich bei einem Ausfallschritt auf der Tartanbahn eine Muskelverletzung zuzog.

Wie schon am ersten Spieltag wäre die Eintracht beinahe in Rückstand geraten. Andreas Lengsfeld muss weit außerhalb seines Tores und des Strafraumes klären, dann sieht er einen Lupfer über sich fliegen, den er nach einem Spurt zurück gerade noch kurz vor dem Kasten abtropfen lassen, – allerdings vor die Füße des Gegners. Chaos im Strafraum, den Schuss von Jaineil David Hoilett pariert Lengsfeld nochmal großartig, doch wieder kommt ein Mainzer an den Ball und zieht ab. Mario Klinger grätscht rechtzeitig dazwischen (12.).

Aus dem Nichts ging der SVE drei Minuten später in Führung. Eine Kopfballverlängerung von Fahrudin Kuduzovic nimmt Chhunly Pagenburg mit in den gegnerischen Strafraum und schiebt den Ball abgeklärt vorbei an Mathenia ins lange Eck (15.). Für den Doppeltorschützen vom vergangenen Wochenende ist es der dritte Treffer in der noch jungen Saison.

Man kann nicht gerade sagen, dass sich Mainz im Anschluss gegen eine mögliche erneute Niederlage stemmte. Viel passte bei der mit individuell starken Spielern ausgestatteten Mannschaft in der ersten Halbzeit nicht zusammen. Ein Fernschuss in der 19. Minute, den Lengsfeld, dessen Leistung Bürgermeisterin Angelika Birk nach dem Spiel sehr lobte, übers Tor gleiten ließ, und eine gefährliche Ecke eine knappe Viertelstunde später waren die einzigen nennenswerten Chancen der Gäste.

Dafür klingelte es vor dem Pausenpfiff – wegen des eher dahinplätschernden Spiels abermals überraschend – noch einmal im Mainzer Kasten. Steven Lewerenz flankt von der rechten Seite auf Pagenburg, der die Kugel unter die Latte köpft – Tor Nummer 4 für den 25-Jährigen, der wieder als einzige Spitze stürmte (36.).

Die zweite Halbzeit sollte dann turbulenter werden. Beide Mannschaften erspielten sich mehr Chancen. Zuerst erwischt Mario Klinger im Strafraum einen Freistoß von Maximilian Watzka nicht richtig (49.), im direkten Gegenzug endet ein Konter der Mainzer am Trierer Pfosten und wiederum kurz darauf geht ein Volleyschuss von Watzka nach einem schönen Tänzchen von Alon Abelski an der Strafraumgrenze über das Tor (51.). Abelski war in der ersten Stunde sehr engagiert, spielte dann aber unauffälliger.

Dafür lief jetzt mehr über Lewerenz. In der 53. Minute profitiert er davon, dass sein Gegenspieler ausrutscht und er allein aufs Tor rennen kann. Seinen Schuss kann Mathenia jedoch parieren. Trotz dieser Chancen, hatte Trier in dieser Phase einen Gang zurückgeschaltet, sodass es jetzt auch im eigenen Strafraum häufiger brannte.

In der 57. Minute gab es nichts mehr zu retten: Jared Jeffrey, von dem insgesamt gefährliche Standards ausgingen, schlägt eine gute Ecke an den Fünfmeterraum, die Bell ohne Mühe einnicken kann. Qualvoll lange segelt der Ball ins lange Eck.

Mainz war jetzt die aktivere Mannschaft und wenige Minuten vor dem 2:2 prophezeite ein Kollege auf der Pressetribüne, dass ein Ausgleich in der Luft liege. Dieser ist dann so passiert: Bell passt auf der Grundlinie auf Hoilett, der wenige Meter vor dem Tor nur noch den Fuß hinhalten muss (78.).

Nach einer heißen Schlussphase trennt sich die Mannschaft mit den am schlechtesten lesbaren Rückennummern (Trier) von der mit den unförmigsten Rückennummern (Mainz) mit einem Unentschieden. „Wir freuen uns über diesen Punkt“, sagte Martin Schmidt, der nach 13 Minuten dagesessen und gedacht habe: „Das kann nicht sein.“ Erinnerungen an die Packung gegen Hoffenheim kamen hoch. „Die zweite Halbzeit hat aufs ganze Spiel gesehen vielleicht Gerechtigkeit gebracht“, so der Mainzer Trainer.

Wenn man eine 2:0-Führung verschenkt, fällt die Freude über ein Remis nicht ganz so groß aus. „Natürlich sind wir alle enttäuscht. Das 2:1 hat uns das Genick gebrochen“, erklärte Seitz. Man dürfe aber eines nicht vergessen: „Wir haben eine ganz neue Mannschaft. Bis sie eingespielt ist, dauert es noch ein bisschen.“

Trier: Lengsfeld – Brighache (25. Kröner), Klinger, Hollmann, Zittlau – di Gregorio – Lewerenz, Abelski, Kuduzovic (80. Fuchs), Watzka (71. Anton) – Pagenburg.

Mainz: Mathenia – Kalig, Bell, Schneider, Rossbach – Jeffrey (85. Müller), Knopp – Saller (71. Röser), Malli (78.), Hoilett – Sliskovic.

Tore: 1:0 Pagenburg (15.), 2:0 Pagenburg (36.), 2:1 Bell (57.), 2:2 Hoilett (78.).

Schiedsrichter: Moritz Kühlmeyer (Holzhausen).

2037 Zuschauer

Print Friendly, PDF & Email

von

Schreiben Sie einen Leserbrief

Angabe Ihres tatsächlichen Namens erforderlich, sonst wird der Beitrag nicht veröffentlicht!

Bitte beachten Sie unsere Kommentarrichtlinien!

Noch Zeichen.

Bitte erst die Rechenaufgabe lösen! * Time limit is exhausted. Please reload the CAPTCHA.