Benz Botmann zurückgetreten

TRIER. Der langjährige Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde Trier, Benz Botmann, ist überraschend zurückgetreten. Das bestätigte er am Dienstag auf Anfrage gegenüber 16vor. Für die Gemeinde ist sein Rücktritt ein schwerer Schlag.

Klaus Jensen und Benz Botmann am Montagabend an der Stele in der Zuckerbergstraße. Foto: Marcus Stölb1999 wurde Botmann erstmals an die Spitze der Jüdischen Kultusgemeinde gewählt und in dieser Funktion seither mehrfach bestätigt.“Kennenlernen und gegenseitiges Verstehen beflügelt den Abbau von gegenseitigen Vorurteilen und eventuell vorhandenem Misstrauen“, erklärte Botmann, als im Januar 2011 der Trierer Bischof Stephan Ackermann die Synagoge in der Kaiserstraße besuchte. Zurückhaltend und bescheiden im Auftreten, suchte er immer den Dialog. Was nun den Ausschlag für seinen Rücktritt gab, dazu wollte er sich auf Nachfrage nicht näher äußern. Es seien „persönliche Gründe“ gewesen, die ihn zu diesem Schritt bewogen hätten, teilte er lediglich mit; und dass er das Amt immer aus „voller Überzeugung“ ausgeübt habe. Regulär hätte Botmann noch bis 2014 amtiert, nun wird eine neue Neuwahl nötig. Ein Termin steht noch nicht fest, vorerst führt die stellvertretende Vorsitzende Jeanna Bakal die Geschäfte der Kultusgemeinde.

Die Jüdische Kultusgemeinde Trier wurde 1946 wiedergegründet. Vor dem Holocaust  lebten in der Region rund 3.500 Juden. Von den Trierer Juden kehrten nur 14 nach dem Krieg in die Moselstadt zurück. Die Kultusgemeinde übernimmt religiöse, kulturelle und soziale Aufgaben und hat heute mehr als 500 Mitglieder.

 

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